Bosnien - die wichtigsten Infos für deinen Wohnmobilurlaub


7 Bilder: Bosnien ist ein kleines Land voller kultureller Vielfalt und Gegensätze sowie abwechslungsreicher Landschaften.
Bosnien-Herzegowina ging 1992 als einer von mehreren Folgestaaten aus dem ehemaligen Jugoslawien hervor. Trotz einem komplizierten politischen System, religiösen Spannungen und einer tragischen Geschichte, erfreut sich das Land mittlerweile immer mehr Besuchern.
In Bosnien-Herzegowina wird die Schönheit des Balkans mit dem historischen Einfluss der Osmanen sowie der Gastfreundlichkeit der Slawen in unnachahmlicher Weise spürbar. Als Geheimtipp im Südosten Europas bietet Bosnien wunderschöne Gebirgs- und Flusslandschaften sowie Märchenstädte wie aus 1001 Nacht.
Ihr wisst nicht viel über Bosnien-Herzegowina? Das ist nicht schlimm, da dies den meisten Reisenden vor ihrem Wohnmobilurlaub in Bosnien so geht. Seid versichert, dass ihr mit einem Koffer voller Erinnerungen und Eindrücken wiederkehrt, wenn ihr Bosnien besucht habt.

Wir wollen euch die wichtigsten Infos auf einen Blick geben, damit ihr bald mit dem Camper durch Bosnien-Herzegowina reisen geht. Noch kann Bosnien als echter Geheimtipp für Wohnmobilurlaub gelten!
Hauptstadt Sarajevo

Bevölkerungsanzahl 3,5 Millionen

Landesfläche 51.197 km2

Bevölkerungsdichte 69 Einwohner / km2

Landessprache Bosnisch, Serbisch, Kroatisch

Währung Konvertible Mark (KM)

Beste Reisezeit Juni-August

Jahresdurchschnittstemperatur 15,9 Grad C

Waldfläche 42,7 %

Wasserfläche 0,01 %

Küstenkilometer 23 km

Karte Bosnien-Herzegowina
1 Bild: der Marktplatz in der Altstadt Sarajevos lädt zum Schlendern und Geschenke kaufen ein.
Wer beim Wohnmobilurlaub nach Bosnien kommt, für den führt kein Weg an der Hauptstadt Sarajevo sowie dem Ort Mostar vorbei. Die beiden historischen Städte locken mit märchenhaften Szenerien, die von mittelalterlichen Gassen und Brücken umgeben von trockenen Berglandschaften geprägt sind. Schlendert über die Straßenbasare oder genießt einen Kaffee und Gebäck in einem der vielen bosnischen Kaffeehäuser.

Die kulturelle Erfahrung wird durch eine Besichtigung einer der vielen Moscheen komplett. Diesen Besuch sollte man nach Möglichkeit nicht an einem Freitag planen, da die Moscheen zum Freitagsgebet sehr voll sind.

Camperreisende, die gern naturnah und unkompliziert übernachten wollen, sollten nach Bosnien reisen. Viele Campingplätze bieten freie Platzwahl inmitten von Natur und das zu wirklich fairen Preisen.
In der bosnischen Natur kommen Wassersport-Fans auf ihre Kosten. Die vielen Flusslandschaften eignen sich für Rafting- oder Canyoning-Touren. Die unberührten Berglandschaften mit seiner einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt lassen sich am besten auf einer Wanderung erkunden Dafür solltet ihr jedoch unbedingt vorher das örtliche Touristenbüro aufsuchen oder euch im Internet schlau machen. Es gibt noch immer viele Regionen, die noch nicht von Landminen befreit wurden. Beim Wohnmobilurlaub in Bosnien ist also Vorsicht, aber keine Panik geboten.
1 Bild: Die Brücke Stari most ist das Wahrzeichen der Stadt Mostar
Bedingt durch den langen Krieg in den 1990er Jahren entwickelt sich die Wirtschaft und auch der Tourismus in Bosnien-Herzegowina nur langsam und steht noch am Anfang. In den letzten Jahren konnten allerdings steigende Besucherzahlen, vor allem für Sarajevo und Mostar, verzeichnet werden.
Bosnien hat mit Stari most in Mostar sowie Stari most u Višegradu in der Stadt Višegrad gleich zwei Brücken, welche zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Mostar ist dabei mit seinem osmanischen Stil eine der märchenhaftesten Städte Europas, die du beim Wohnmobilurlaub in Bosnien unbedingt ansehen solltest.



1 Bild: Das Kloster Blagaj liegt an der Mündung der Vrelo Bune Quelle und ist beeindruckend in den Fels geschlagen
Vrelo Bune ist eine der stärksten und größten Wasserquellen Europas. Direkt an der Quelle befindet sich zudem das alte Derwisch-Kloster Blagaj . Wer beim Wohnmobilurlaub in Bosnien in der Nähe von Mostar ist und einen Tag Zeit hat, sollte sich dieses Must-See nicht entgehen lassen. Das Kloster wurde in beeindruckender Weise in den Fels geschlagen und wird noch immer für spirituelle Feiern genutzt.

Jajce sowie Kravice vodopad sind imponierende Wasserfälle, welche ihr besichtigen könnt. Naturfreunde kommen im Nationalpark Sutjeska auf ihre Kosten. Hier gibt es einen der größten enthaltenen Urwälder Europas (Perućica), den höchsten Gipfel des Landes (Maglić), den 75 Meter hohen Wasserfall Skakavac und die Schlucht der Sutjeska.
1 Bild: Camping in Bosnien ist meist unkompliziert und günstig. Viele Plätze sind naturnah und bieten freie Platzwahl.
Bosnien entwickelt sich dank der eindrucksvollen Gebirgs- und Flusslandschaften sowie der einmaligen kulturellen Vielfalt zu einem immer beliebteren Reiseziel für Camperreisende. Campingplätze gibt es nahe den meisten Attraktionen. Sie sind meistens naturnah und sehr günstig.

Nahe der Hauptstadt Sarajevo bietet der Vorort Ilidza gute Plätze. Von hier gibt es eine Tramverbindung ins Zentrum der Stadt. Mit einem großen Wohnmobil solltet ihr die engen Gassen der Stadt meiden. Nahe der zweitbekanntesten Stadt Mostar sind in im Ort Blagay gute Campingmöglichkeiten gegeben. Von hier gibt es eine Busverbindung nach Mostar.
Wild Campen auf nicht markierten Plätzen ist beim Wohnmobilurlaub in Bosnien gesetzlich wie in den meisten Balkanstaaten verboten.
Es gelten die Sicherheitshinweise hinsichtlich Landminen (siehe „Sicherheit und Kriminalität“).
Das Land Bosnien-Herzegowina liegt im Westen der Balkanhalbinsel. So liegt es im Übergangsgebiet von mediterranem und kontinentalem Klima. In den vielen Mittel- bis Hochgebirgen des Landes können in den kalten Wintern Temperaturen von bis zu -20 ° C erreicht werden. Die Sommer sind dagegen überwiegend trocken und heiß. Im Süden und an der Küste werden im Sommer Temperaturen über 30 ° C erreicht. Der Nordwesten sowie das Landesinnere sind im Sommer wesentlich kühler und mit Temperaturen knapp über 20 ° C eher gemäßigt. Die meisten Niederschläge gibt es dabei im Westen des Landes Richtung Küste. Die regenreichsten Monate sind Oktober, November und Dezember.

Die Sommermonate von Juli bis August bieten sich dank hohen Temperaturen und wenig Niederschlägen für einen Besuch Bosniens an. Zu dieser Zeit könnt ihr Wander- oder Fahrradtouren in den bosnischen Bergen unternehmen. Durch die Höhe bleibt es angenehm kühl, während der letzte Schnee aus dem Winter bereits geschmolzen sein wird. Wintersportler haben von Dezember bis März in den Gebirgen die besten Bedingungen. Für Städtetrips nach Sarajevoo oder Mostar eignen sich die späten Frühlings- und frühen Herbstmonate am besten, da es nicht zu kalt und nicht zu heiß ist. Im Sommer sollte man sich einen lauen Abend in einem der vielen Kaffeehäuser und Restaurants in einem der malerischen Innenhöfe nicht entgehen lassen.

Bosnien-Herzegowina ist das einzige Land auf der Balkanhalbinsel, welches ausschließlich an weitere Gebiete des ehemaligen Jugoslawiens grenzt. Vom Norden und Westen aus erfolgt die Einreise mit dem Auto demnach aus Kroation, von Osten aus Serbien, von Süden aus Montenegro. Einige Straßen auf der Route nach Bosnien-Herzegowina sind noch beschädigt. Der Groteil der Straßen ist jedoch befestigt und problemlos befahrbar. Über diese fahren auch Reisebusverbindungen von ost- und mitteleuropäischen Städten, z.B. „Eurolines-Busse“, Richtung Bosnien-Herzegowina. Das Schienennetz ist teilweise noch stark beschädigt aus den Kriegsjahren und noch nicht wieder komplett aufgebaut, weshalb eine Anreise per Bahn eher nicht zu empfehlen ist. Der Wiederaufbau kommt nur langsam voran.
Der einzige internationale Flughafen des Landes befindet sich 10 km südlich von der Hauptstadt Sarajevo. Er wird von Air Bosna, Swiss, Austrian Airlines, Adria Airways, Lufthansa, Croatia Airlines, Malev Hungarian Airlines und Turkish Airlines angeflogen. Neben diesem internationalem Flughafen gibt es reine Inlandsflughäfen in Mostar (OMO) sowie in Banja Luka (BNX).

Für die Einreise benötigt ihr einen noch mindestens drei Monate gültigen Reisepass. Ihr solltet über ein Rückflugticket oder genügend Geld für die Rückreise verfügen. Eine Kontrolle dessen ist möglich, aber eher unwahrscheinlich. Bei der Einreise mit eigenen Fahrzeeug muss der Fahrzeugschein sowie die „Grüne Karte“ (Nachweis der Kfz-Versicherung) vorliegen. Ein Visum wird bei einem Aufenthalt von maximal 90 Tagen nicht benötigt.

Wir empfehlen die Einreise mit dem Auto, da dies sehr unkompliziert ist. Die Miete von Campern oder Wohnmobilen ist in Bosnien noch nicht wirklich zum Wirtschaftszweig geworden. Zudem ist die Qualität der Mietfahrzeuge deutlich unter mitteleuropäischem Standard, dafür aber günstig. Wir empfehlen jedoch die Miete des Fahrzeugs im Ausland. Hier bietet sich entweder Zagreb in Kroatien, eine Station in Süddeutschland oder Österreich an.
1 Bild: die Straßen in Bosnien sind größtenteils in ordentlichem Zustand. Auf Schlaglöcher und holprige Straßen sollte man trotzdem achten.
Durch Bosnien-Herzegowina fahrt ihr am besten mit dem eigenen Mietcamper. Welche Regeln ihr beim Fahren in Bosnien kennen müsst, verraten wir euch hier!
Die Alkoholgrenze fürs Fahren liegt in Bosnien bei 0,3 Promille.
Geschwindigkeitsbegrenzungen sehen wie folgt aus:
Autobahnen:130 km/h
Außerorts:80 km/h
Innerorts:50 km/h

Des weiteren gibt es auch in Bosnien-Herzegowina gebührenpflichtige Mautstraßen. Folgende Strecken sind gebührenpflichtig:
A1 bei Sarajevo:Zenica – Tarčin
A1 bei Mostar:Medugorje – Ljubuški
E661: Banja Luka – Gradisk
Autoput: Banja Luka – Doboj

Zu zahlen ist die Mautgebühr am einfachsten direkt an der Station vor dem Befahren der Straße. Das geht sowohl in bar als auch mit Kreditkarte. Je nach Strecke und Größe des Fahrzeugs belaufen sich die Gebühren auf 0,60€ und 10,50€.

Sowohl tagsüber als auch Nachts besteht Lichtpflicht. Gefahren werden darf mit der regulären EU-Fahrerlaubnis sowie den meisten Führerscheinen aus nicht-EU-Ländern. Informiert euch am besten vorher, ob der Führerschein eures Landes auch in Bosnien-Herzegowina gültig ist, falls ihr nicht aus der EU stammt.
Wichtig ist zudem ein Nachweis für den Kfz-Haftpflichtschutz durch die „Grüne Karte“ bei der Einreise.
Bei Notfällen oder Unfällen vor Ort ist die Polizei unter 911 oder 112 zu erreichen.
Bosnien ist fast ausschließlich von Land umgeben. Lediglich ein schmaler Zugang zum Adriatischen Meer im Süden des Landes ist vorhanden. Der Ort Neum liegt an der Müdnung des Flusses Neretva und wird von einer Landzunge, die ebenfalls noch zu Bosnien gehört, geschützt. In diesem Teil des Landes herrschen das ganze Jahr über relativ milde Temperaturen.
1 Bild: die Speisekarten in bosnischen Restaurants sind fleischlastig und die Portionen meistens sehr üppig.
Die typischen Speisen des Landes sind stark vom osmanischen Einfluss geprägt. Dabei bildet Fleisch, außer Schweinefleisch, oft die Basis vieler Gerichte. Es handelt sich um herzhafte Gerichte, welche möglichts naturbelassen sind und in großen Portionen serviert werden. Besonders Rind und Hammel werden dabei gerne auf dem Grill zubereitet. Wir haben eine kleine Auflistung typischer Gerichte für euch erstellt.


Cevapcici:kleine gegrillte Röllchen aus Hackfleisch
AjvarPaprika-Auberginenmus
Burektürkischer Strudel mit würziger Füllung aus Hackfleisch, Spinat oderSchafskäse
Sarmamit Hackfleisch oder Wurst gefüllte Kohlblätter, in Speck und Fleischbrühe
Bosanski Lonacbosnischer Fleisch- und Gemüseeintopf
1 Bild: Lokum: Türkischer Honig
Lokum:türkischer Honig
Pitaauf runden Backblechen gebacken, traditionell mit Fleisch oder Schafskäse gefüllt
Somunselbstgemachtes weißes Brot
BaklavaGebäck aus Blätterteig, gefüllt mit gehackten Walnüssen, Mandeln oder Pistazien
HalvaGrundmasse aus Sesamsamen, Zucker, Honig und Pflanzenöl kombiniert mit Erdnüssen, Walnüssen, Kakao, Mandeln oder Pistazien

Dazu werden sowohl Wein als auch Bier gerne getrunken. Ein Nationalgetränk ist der Weintrauben-/Pflaumen-Brand „Slivovica“, den es in unzähligen Varianten und Geschmacksrichtungen gibt.
Nehmt euch eine gute Flasche davon aus Bosnien oder Serbien mit, denn den wirklich guten "Slivovice" bekommt man anderswo nicht so leicht.
Die Währung von Bosnien-Herzegowina ist die konvertible Mark. Das Währungssysmbol ist KM, während der Währungscode BAM ist. Man findet beide Abkürzungen bei der Recherche. 1 BAM entspricht aktuell:
• 0,6055 USD
• 0,5112 EUR
Eine konvertible Mark wird in 100 Fenning unterteilt. Es gibt 5, 10 20 und 50 Fening-Münzen, 1, 2 und 5 BAM-Münzen sowie 10, 20, 50, 100 und 200 BAM-Banknoten.
Ein Umtausch der heimischen Währung ist dabei vor Ort oft günstiger. Geld abheben ist in Bosnien mit EC-Karte in der Regel kostenfrei möglich, mit der Kreditkarte entstehen Gebühren.

Das schönste Einkaufserlebnis habt ihr in Bosnien-Herzegowine sicherlich auf einem der vielen Basare, die sich durch die mittelalterlichen Gassen in den Straßen schlängeln. Daneben gibt es aber auch eine Vielzahl an Supermärkten verschiedener Größe. Das Preisniveau ist im Vergleich zum EU-Durchschnitt deutlich niedriger.
Auch Restaurantbesuche sind deutlich preisgünstiger und somit auch für eine mehrköpfige Familie im Urlaubsbudget gut zu verkraften.
In Restaurants sowie bei weiteren Dienstleistungen ist ein Trinkgeld von 5-10% üblich.
Ein großes Thema, über das man beim Recherchieren über eine Reise nach Bosnien-Herzegowina immer wieder stößt, sind Landminen. In einigen Landesteilen stellen Minen und Blindgänger immer noch eine Gefahr dar. Befestigte Straßen sollten auch nahe der Hauptstadt Sarajevo nicht verlassen werden. Das Betreten von brachen Feldern oder Hausruinen kann in manchen Regionen lebensgefährlich sein. Besonders in der freien Natur gilt erhöhte Vorsicht, da Markierungen teilweise nicht mehr sichtbar sind und Minenfelder durch Erdrutsche verschoben wurden. Beim Bosnia and Herzegovina Mine Action Centre könnt ihr euch vor Wanderungen genauer informieren. Auf Basis dieser Angaben könnt ihr euch guten Gewissens auf eine Wanderung in der malerischen Natur Bosniens machen.

Die Kriminalitätsrate in Bosnien ist niedrig. Taschendiebstähle kommen an touristisch hoch frequentierten Orten vor. Auch Autoeinbrüche kommen hin und wieder vor. Geld, Ausweis und weitere wichtige Dokumente sollten deswegen immer sicher am Körper verwahrt werden. Fahrzeuge sollten nur auch bewachten Parkplätzen oder Garagen unbeaufsichtigt geparkt werden, während keine Wertsachen im Auto zurückzulassen sind. Eine erhöhte Gefahr für Diebstähle oder Fahrzeugraub, als in anderen europäischen Ländern, besteht hingegen nicht.

1 Bild: Eindrucksvoll: das 2.Weltkriegsdenkmal "Tjentiste" im Sutjeska Nationalpark
Die Hochgebirge des Landes bieten für viele bedrohte Pflanzenarten ein Zuhause. Der Perućica-Urwald ist einer der größten in Europa noch erhaltenen Urwälder und befindet sich im „Sutjeska-Nationalpark“. Hier findet ihr neben uralten Wäldern auch das eindrucksvolle 2. Weltkriegsdenkmal „Tjentiste“.

In niedrigeren Regionen kommen Eichen und Buchen, in höheren Gebieten dann auch Fichten, Tannen und Kiefern vor. Hier in den Hochzonen kann man Gebirgsgewächse wie Windröschen, Thymian und Katzenkraut finden. Südosteuropa ist zudem Zuhause des Walnussbaumes sowie von Wacholder. Die kalkhaltigen Böden in Bosnien-Herzegowina bieten anderswo ausgestorbenen Blumen wie verschiedenen Orchideengewächsen die Möglichkeit sich wieder einzubürgern. Die Pflanzenwelt des Landes kann also durchaus als sehr eindrucksvoll und einzigartig beschrieben werden.

Das größte Tier des Landes ist der Braunbär, von welchem es noch rund 2800 Exemplare gibt. Daneben findet man eine große Anzahl an Echsen und Schlangen in Bosnien-Herzegowina. Zu den giftigen Schlangen zählen die Europäische Hornotter sowie die Kreuzotter. Die Vierstreifennatter ist eine der ungiftigen Arten. Die bosnischen Gebirge bieten eine faszinierende Vogelwelt. Dazu zählen Grün- und Schwarzspecht, Gänsegeier, Turmfalke sowie der Steinadler. In den zahlreichen Seen und Sümpfen sind viele Wassertiere, besonders Krebse, anzutreffen.
Bei einer Reise nach Bosnien-Herzegowina besteht keine erhöhte gesundheitliche Gefahr.
Es sind für eine Einreise keine Pflichtimpfungen vorgesehen. Es wird empfohlen die Standardimpfungen auf dem aktuellen Stand zu halten. In den Sommermonaten kann es hier zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zecken kommen. Gegen FSME könnt ihr euch impfen lassen. Wir empfehlen eine Beratung bei einem Arzt vor Reisebeginn. Vor Ort sollten Präventionsmaßnahmen für den Schutz gegen Insektenbisse wie Sprays und lange Hosen getroffen werden.

Die medizinische Versorgung in Bosnien-Herzegowina ist noch nicht auf EU-Standard. Eine zuverlässige, weltweit gültige Krankenversicherung sowie Reiserücktransportversicherung ist empfohlen.
Das heutige Land Bosnien-Herzegowina besteht aus den zwei gleichnamigen historischen Regionen. Nahe der Hauptstadt Sarajevo entspringt der Fluss Bosna, woher das Land seinen Namen hat. Herzegowina heißt übersetzt soviel wie Herzogsland und geht auf den von Stjepan Vukčić Kosača verwendeten Herrschertitel zurück. Lange Zeit war das Gebiet Teil des Römischen Reiches, ehe es um circa 600 n.Chr. von Slawen besiedelt wurde. 1463 wurde Bosnien von Osmanen erobert und so Teil des Osmanischen Reiches. In dieser Zeit konvertierten sehr viele Menschen vom Christentum zum Islam. Bosnien blieb bis 1878 Teil des Osmanischen Reiches, bis Massenaufstände der heimischen Bevölkerung die osmanischen Besetzer vertrieben.

1 Bild: die "Latin Bridge" im Herzen von Sarajevo
Nachdem die Russen die Osmanen besiegen konnten, wurde die Provinz Bosnien-Herzegowina unter österreich-ungarische Verwaltung gestellt. Die formale Annexion im Jahr 1908 löste großen Widerstand in der Bevölkerung Bosniens sowie auch in Serbien aus, da sie alle slawischen Völker vereinen wollte. Der österreich-ungarische Thronfolger Franz Ferdinand wurde darauf beruhend bei einem Attentat in Sarajevo 1914 von einem bosnisch-serbischen Studenten ermordet. Dieses Ereignis wird als finaler Auslöser des Ersten Weltkrieges angesehen, in welchem Deutschland mit Österreich-Ungarn gegen Russland mit Serbien, Frankreich, Großbritannien und schließlich auch den USA kämpften.

Der Traum des südslawischen Vielvölkerstaats erfüllte sich nach Kriegsende mit der Gründung des Königreiches Jugoslawiens unter serbischer Führung. Ab Mitte der 20er Jahre beginn sich die politische Stimmmung allerdings aufgrund der ethnisch und religiösen Unterschiede anzuspannen. Die Kroaten, Slowenen und Bosnier forderten Unabhängigkeit von den vorwiegend orthodoxen Serben.
Im Zweiten Weltkrieg war das Land ab 1941 von Deutschland und Italien besetzt. Unter Führung der kommunistischen Partei Jugoslawiens KPJ wurde nach Kriegsende die Sozialistische Förderative Republik Jugoslawien mit den Teilrepubliken Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Montenegro, Mazedonien und Serbien ausgerufen. Die KPJ wurde 1990 aufgelöst, womit der Sozialismus offiziell für beendet erklärt wurde. Daraufhin wurde eine Umgestaltung des Staates nach westlich demokratischem Vorbild vorgeschlagen, was vor allem Serbien anfangs abblockte. Nachdem bereits Slowenien und Kroatien vorgeschritten waren, erklärte auch Bosnien-Herzegowina 1992 seine Unabhängigkeit. Der hieraus resultierende 3-jährige Bosnienkrieg zwischen Bosnien-Herzegowina, Serbien und Kroation forderte knapp 100.000 Todesopfer. Insbesondere die Stadt Sarajevo spielte dabei eine zentrale und zugleich tragische Rolle. Die wirren und Gräuel dieser Kriegsjahre wirken bis heute nach.

Mit dem Dayton-Vertrag von 1995 entstand der heutige Staat Bosnien-Herzegowina mit den beiden Entitäten Republik Bosnien und Herzegowina sowie Republika Srpska (serbischer Teil). Die politischen Spannungen zwischen den verschiedenen Volksgruppen auf dem Balkan sind bis heute zu spüren.

Gesprochen wird Bosnisch, Serrbisch und Kroatisch. Es handelt sich um Sprachen des südslawischen Zweiges mit štokavischen Dialekt. Die bosnische Sprache ist dem Serbokroatischen sehr ähnlich, weshalb noch debattiert wird, ob Bosnisch tatsächlich eine eigene Sprache ist. Die Sprecher der drei Sprachen verstehen sich mühelos.
1 Bild: das "Herz" des Balkans: Bosnien und Herzegovina
Seit der Unabhängigkeit 1992 ist Bosnien-Herzegowina eine Republik, welche aus zwei größtenteils autonomen Teilstaaten oder Entitäten besteht. Dabei handelt es sich um die Förderation Bosnien-Herzegowina sowie der Serbischen Republik, der „Republica Srbska“. Die Verfassung des Landes wurde im Dezember 1995 mit dem Friedensvertrag von Dayton festgelegt. Die Regierung soll darin die ethnische Zusammensetzung des Landes widerspiegeln und für ein Gleichgewicht sorgen. Dabei setzt sich die Bevölkerung Bosniens aus den Gruppen Bosniaken, Kroaten und Serben zusammen. Als Bosniaken werden ausschlißelich bosnischstämmige Muslime beschrieben, welche knapp 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Knapp 30 Prozent der Bevölkerung sind Serben, welche größtenteils orthodoxen Glaubens sind und oftmals noch eine serbische Identität empfinden. Zuletzt kommen etwa 15 Prozent meist katholischen Kroaten hinzu, welche die Minderheit ausmachen. Sie leben zum großen Teil im Westen des Landes nahe der kroatischen Grenze. Der restliche Anteil wird von den 17 offiziell anerkannten Minderheiten ausgemacht.

Das politische System des Landes kann durchaus als kompliziert beschrieben werden. Sowohl der Gesamtstaat, die Entitäten als auch die zehn Kantone haben eigene legislative und exekutive Strukturen. Zusätzlich ist das Land nicht komplett unabhängig, da es einem internationalen Mandat unterliegt. Der sogenannte „Hohe Repräsentant“ übt als Vertreter der internationalen Staatengemeinschaft einen Teil der Staatsgewalt aus. Begründet wird die Notwendigkeit einer solchen Aufsicht mit dem im Bosnien-Krieg zu Beginn der 90er Jahre entstandenen Misstrauen zwischen den verschiedenen Volksgruppen. Bosnien-Herzegowina belegt im Demokratieindex von 2019 Platz 102 unter 167 Ländern. Somit gilt das Land mit demokratischen als auch autoritären Elementen als „Hybridregime“. In der Regel bestehen im Alltag keine Konflikte zwischen den Bosniern. Allerdings ist die innenpolitische Lage immer noch stark vom Krieg sowie Meinungs- und Identitätsdifferenzen zwischen den einzelnen Volksgruppen geprägt (siehe „Kultur, Sprache und Geschichte“). Dementsprechend können politische, religiöse oder ethnisch motivierte Spannungen sowie Proteste vorkommen. Diese sind in den vergangenen Jahren meist friedlich verlaufen. Für Besucher kann Bosnien als sicheres Reiseland bezeichnet werden, da die möglichen Spannungen sich vor allem unterhalb der Bevölkerungsgruppen abspielen.
Bosnier schütteln niemals die Hand über die Schwelle, da dies Pech bringen soll.
Zwei offene Fenster in einem Raum führen nach einem Aberglaube zu Krankheiten.
Wer gute Nachrichten bringt, dem sollte nach Tradition mit einer leckeren Speise gedankt werden.
Talismane sind als Schmuck sehr beliebt, da sie vor Bösem Blick, Neid und Pech schützen sollen.
1984 war Sarajevo Gastgeber der Olympischen Winterspiele.
Die geografische Form des Landes erinnert an ein Herz
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