Reisen Ü60: Teil 14 - Über die Alpen im Süden
Über den Haast Pass geht es bis nach Wanaka. Sabine und Matthias lassen sich heute mehr Zeit für Fotos. Sie genießen den "Thunder Creek" am Haast River. Auf der anderen Seite Haast Passes erwartet sie eine ganz neue Landschaft, viel Weite und schließlich der Lake Wanaka, wo sich die Silver Ager im gleichnamigen Ort entspannen. Auch in diesem Abschnitt hätten sie noch viel mehr Zeit verbringen können!
Durch den Mount Aspiring National Park nach Wanaka
Fotostopps entlang des Haast Passes
Zwischen dem Arthur`s Pass und dem Haast Pass gibt es keine weitere Alpen Überquerung. Südlich der HS 6 zum Haast Pass liegt der unzugängliche Mount Aspiring National Park, dessen Fortsetzung der Fjordland National Park ist. Demnach geht die SH. 6 alternativlos bis Wanaka. Diesem Abschnitt widmen wir diesen Teil unserer Reise.
Der Morgen empfängt uns mit Sonne und klarem Blick in die Natur. Die Sandflies hatten sich in der klaren Nacht wieder verzogen. Durch die Autofrontscheibe war die Milchstraße über uns deutlich zu erkennen.
Wir starten zur Fortsetzung der Reise auf der SH 6 über den Haast Pass nach Wanaka. Zuerst fahren wir unseren Abstecher zurück. Diese Strecke genießen wir noch mehr als am Nachmittag zuvor. Wir sind gut ausgeruht und unternehmungslustig und wollen jetzt mehr Fotopausen in diesem wunderbaren Reiseabschnitt genießen. Wir wissen, dass wir die tolle Westküste in 50 km verlassen müssen; einen Superlativ der Mischung von Meer, Hochgebirge mit ewigem Eis, undurchdringlichem Regenwald mit subtropischen Urwaldcharakter mit einzigartiger Vegetation, zerteilt von 5 wilden Flüssen aus dem Gebirge mit unglaublichen blau/grünen Wasserfarben. Wir sind uns klar darüber, dass wir großes Glück mit der Wetterlage hatten, denn Regen, Wind und Sturm wären ebenso möglich gewesen. Dafür haben wir eben ein ganz glattes Meer erlebt und keine tosenden Wellen mit irrer Brandung. Dafür passte gut der Song von den Rolling Stones: „You can´t always get what you want”!
Zumeist sind wir allein auf weiter Flur, bis wir in Haast Village nach Osten abbiegen und auf die sich durch das Flusstal des Haast River auf eine Höhe von nur 562m schlängelnde, relativ schmale und durchweg schlechte SH 6 fahren. Unterwegs gibt es eine Reihe von großartigen touristischen Highlights, wo man das WOMO parken und einen schönen Spaziergang durch den Regenwald dahin machen kann.
Wir haben uns für die Besichtigung vom „Thunder Creek“ am Haast River entschieden. In nur 10 Minuten erreichen wir vom Parkplatz die Stelle am wilden Haast River, wo gegenüber ein Wasserfall aus 96m herabstürzt. Der quirlige Fluss hat eine ungewöhnliche stark türkise Wasserfarbe. Auch hier und dann noch den kleinen Rest von 10km bis zur Passhöhe befinden wir uns noch in unserem geliebten Regenwald. In dieser Region gibt es besonders viele Farne von klein bis alles überragend groß. Der Fotograf ist motivmäßig ziemlich ebenso gefordert wie überfordert.
Gleich danach erreichen wir die Passhöhe. Dort ist es richtig touristisch, und man bekommt alle neuseeländischen Andenken von Plastik bis echt. Uns hat die große Auswahl der Angebote erstaunlicherweise gut gefallen. Wir fanden viel „Kunst“ und wenig „Kitsch“. Manch eine kleine Erinnerung haben wir dort erstanden.
Durch unglaubliche Landschaften erreichen wir den Lake Wanaka
Vor uns liegt die 2. Hälfte der Tagesetappe nach Wanaka auf einen Campingplatz. Die Wasserscheide an dieser Stelle ist auch eine „Landschaftsscheide“. Fast schlagartig öffnet sich die Natur. Tal und Straße werden breiter. Und hinter Makarowa kommen wir zum nördlichen Ende des 42 km langen Lake Wanaka, an dessen südlichem Ende der Ort liegt. Wir folgen der SH 6 und erleben auf dem Weg dorthin ein komplett anderes Neuseeland, wie wir es zuvor nicht erlebt hatten.
Die Straße führt zuerst am Lake Wanaka entlang und wechselt dann zum Ufer des parallel verlaufenden Lake Hawea und wechselt an dessen Ende nur ein ganz kurzes Stück zurück an das Ende vom Lake Wanaka.
Zuerst liegen die hohen Berge des Mt. Aspiring auf der anderen Seite des Sees und es ergeben sich unglaublich gigantische Motive zum Fotografieren. Gleichzeitig ändert sich die Vegetation komplett. Die Sumpfregenwälder enden an der westlichen Seite der Alpen. Stattdessen gibt es schroff karge Felsen, die bis an die Ufer der Seen gehen.
Der Campingplatz war zuerst noch recht leer, als wir nachmittags eintrafen. Er lag stadtnah mitten in der Natur am Ende des Lake Wanaka und am Abfluss. Auf einem hügeligen Gelände mit reichlich Vegetation, konnten wir uns einen Platz aussuchen, von dem aus wir gleichzeitig einen Blick auf die schneebedeckten Berge des Nationalparks hatten, sowie hinten hinaus über den See in voller Länge.
Für SILVER-AGER mit Zeit und Muße ist Wanaka ein besonders interessanter Aufenthaltssort für Unternehmungen jeglicher Art, besonders für Wanderer und Naturfreunde. Man kann ab hier fast kreisförmig Ausflüge machen, lassen Sie sich von ihrem Reiseführer oder dem Internet inspirieren.
Außerdem ist Wanaka ein Knotenpunkt im Landesinneren für verschiedene Möglichkeiten zum Weiterreisen durch die Südinsel in verschiedene Himmelsrichtungen:
● | Richtung Norden bis Mt. Cook Village | |
● | Richtung Westen über Omarama | |
● | Richtung Westen über Alexandra | |
● | Richtung Süden nach Queenstown | |
● | Richtung Süden nach Milton | |
● | Richtung Süden nach Invercargill |
Fazit
Eine Reise auf der Südinsel entlang der Westküste von Westport nach Süden bis Jackson Bay und dann weiter über den Haast Pass bis Wanaka ist ein MUSS einer Neuseeland Tour mit dem WOMO!
Wie bereits zuvor erwähnt, empfielt es sich genauso zu fahren. Die Schönheit der Natur steigert sich, und man kann sie so besser sehen. Außerdem fahren wohl auch mehr Reisende die Strecke anders herum, wie wir es ebenfalls von Beginn an geplant hatten, ja wenn das Wetter an der Ostküste nicht…..Aber davon hatten wir ja weiter oben bereits ausgiebig berichtet.
Allerdings gilt es den Fehler zu vermeiden
– unter der Voraussetzung, dass das Wetter gut ist –
diese Tour in 3 Tagen „zu erledigen“
, wie wir es zwangsweise gemacht haben. Alle beschriebenen Etappen sind jeweils eine Tagesverlängerung wert. Wir konnten uns Pausen in unserem Reiseplan gar nicht leisten, weil wir ja auch weiter ganz unten in den Süden wollten.
Also: Wenn der SILVER-Ager schon mal da ist und sich für diese Etappe entschieden hat, dann muss er sich Zeit dafür nehmen! Diese Strecke kann man nicht abkürzen. Und den Abstecher nach Jackson Bay auch nicht weglassen, denn der ist in seiner Art unbeschreiblich schön und einzigartig in NZ.
Noch einmal anders pointiert ausgedrückt:
Diese Strecke ist nicht nur das Ziel, sondern die Verbindung von einzelnen Zielen am Weg oder auch leicht abseits des Highway 6.
In
Teil 15 unserer Reisen Ü60 Reihe
geht es weiter Richtung Queenstown und Southland.