Camping in den USA


Amerikaner lieben Camping! Die USA mit ihren unzähligen Nationalparks, vielfältigen Städten, wunderschönen Küstenregionen und weiten Wüsten laden zum Umherreisen ein, wie kaum ein anderes Land. Es gibt so viel zu entdecken, dass es einfach schade wäre, nur an einem Ort zu bleiben. Entsprechend wenig exotisch ist die Idee, mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen durch die USA zu reisen. Und das bringt viele Vorteile mit sich. Die Infrastruktur für große Wohnmobile ist hervorragend und das Angebot an Wohnmobilen ist umfangreich. Wie sich Camping in den USA vom Roadtrip in anderen Ländern unterscheidet, wollen wir hier beleuchten.

Von Nationalparks zur Küstenregion: Tipps zum Campen in den USA


Amerikaner lieben Camping! Die USA mit ihren unzähligen Nationalparks, vielfältigen Städten, wunderschönen Küstenregionen und weiten Wüsten laden zum Umherreisen ein, wie kaum ein anderes Land. Es gibt so viel zu entdecken, dass es einfach schade wäre, nur an einem Ort zu bleiben. Entsprechend wenig exotisch ist die Idee, mit einem Wohnmobil oder Wohnwagen durch die USA zu reisen. Und das bringt viele Vorteile mit sich. Die Infrastruktur für große Wohnmobile ist hervorragend und das Angebot an Wohnmobilen ist umfangreich. Wie sich Camping in den USA vom Roadtrip in anderen Ländern unterscheidet, wollen wir hier beleuchten.

Wohnmobile in den USA


Bevor wir uns dem Camping an sich widmen, wollen wir auf die Fahrzeuge schauen, die uns dafür zur Verfügung stehen. Denn das Angebot unterscheidet sich deutlich von dem in anderen Ländern.

Auch in den USA gibt es kleine Camper für 1-2 Personen, die nicht viel Ausstattung haben und hauptsächlich eine Kombination aus fahren und schlafen darstellen. Doch in diesem Segment ist die Auswahl nicht sehr groß. In den USA lieben die Menschen einfach Größe, Luxus und Lifestyle und das drückt sich auch in der Fahrzeugflotte der meisten Vermieter aus. Es gibt einige klassische Hitop-Camper z. B. von Travellers Autobarn, die sich für Paare oder gute Freunde eignen. Diese Fahrzeuge entsprechen dem, was wir uns landläufig unter einem Camper vorstellen: Staufächer, Kochgelegenheit, ein Bett – alles kompakt und praktisch auf relativ wenig Raum.

Das Straßenbild wird in den USA aber von einer anderen Kategorie geprägt: Große Reisemobile. Diese riesigen Fahrzeuge mit 10 Metern und mehr an Länge haben meist noch ein bis drei Slide-Outs – also ausfahrbare Erweiterungen, die man bei stehendem Fahrzeug per Knopfdruck zur Vergrößerung seines Wohnmobils nutzt. Sie haben alles, von einem vollausgestatteten Bad, über große Kühlschränke, die denen im Eigenheim an nichts nachstehen, bis hin zu Fernsehern und Kaffeemaschine. Die meisten Wohnmobile, die einem unterwegs begegnen, sind privates Eigentum. Die Amerikaner reisen liebend gerne durch ihr schönes Land – manche geben sogar ihren festen Wohnsitz auf und wohnen auf wechselnden Campingplätzen. Sehr beliebt ist auch die Kombination aus einem großen und bequemen Zugfahrzeug – meist ein Pickup, und einem riesigen Anhänger, der auf dem Campingplatz zurückgelassen wird, während die Bewohner zum Wandern, Angeln oder Biken gehen. Wir durften uns einen privaten Wohnwagen von Innen ansehen und das war schon sehr beeindruckend. Die Küche hatte eine freistehende Kochinsel -mehr muss man eigentlich nicht sagen…

Diese Vorliebe der Amerikaner zeigt sich auch auf dem Mietmarkt. Zwar sind die Mietfahrzeuge nicht ganz so überdimensioniert wie die der Privatleute und auch nicht ganz so glamourös im Innenleben, groß sind sie aber auch. Auch Slide-Outs gehören hier oft dazu, sowie große, von außen bedienbare Staufächer, um alles für den Spaß unterwegs unterbringen zu können. Eine voll ausgestattete Küche, mehrere Betten, viele Schränke, bequeme Sitzecken und weitere praktische Details geben einem das Gefühl, auf nichts verzichten zu müssen. Da diese Kolosse auch im geparkten Zustand einiges an Strom benötigen, um Klimaanlage, Kühlschrank, Wasserpumpe und Beleuchtung am Laufen zu halten, ist eigentlich immer auch ein Generator mit an Bord. Diese Größe und Ausstattung unterscheidet das Angebot in den USA vom den anderer Mietmärkte, wo der Gebrauch von Generatoren unüblich oder verboten ist und Fahrzeuge dieser Länge selten zu bekommen sind. Und diese Faktoren haben einen entscheiden Einfluss auf das Camping in den USA, denn es sind vor allem zwei Fragen wichtig: Gibt es einen Stromanschluss? Und passe ich auf den Stellplatz?

Boondocking - Freicampen auf Amerikanisch


In einem Land, in dem die persönliche Freiheit die Basis des gesamten Lebensgefühls bildet, ist freies Camping natürlich nicht grundsätzlich verboten. Und die großen, voll ausgestatteten Mobile eignen sich doch perfekt dafür – oder etwa nicht? Die Antwort ist Jein. Grundsätzlich hat man mit einem großen Reisemobil alles dabei, um unabhängig zu reisen. Für ein paar Nächte hier und da ist es je nach Region auch kein Problem. Wenn man aber am Abend an der Kalifornischen Küste einen Stellplatz nah am Meer sucht, ist es nicht einfach. In der Wüste in Arizona ist es dafür kein Problem. Die Frage ist wohl: will ich nur übernachten oder will ich wirklich campen? Auf unserer Route waren die Orte, an denen man einfach irgendwo stehen bleiben konnte, meist nicht die schönsten Ecken. Und in touristischen Hotspots waren die sehr schönen und mit Sitzbänken und Toiletten ausgestatteten Picknickplätze oder Parkplätze am Meer nur für die Nutzung während des Tages freigegeben. Es ist sicherlich auch eine Frage des verfügbaren Budgets – für uns hat sich das Freicampen in den USA nur an wenigen Tagen als gute Option gezeigt. Neben den atmosphärischen Abstrichen bei den Stellplätzen kommt nämlich hinzu, dass die Batterie wie erwähnt nicht sehr lange hält. Wir fanden daher Stellplätze mit Stromversorgung sehr vorteilhaft. Außerdem ist Reisezeit kostbar. Sie mit der Suche nach einem Stellplatz zu verbringen, wenn man bereits am Lagerfeuer Marshmallows grillen könnte, erschien uns ein schlechter Tausch.

Wir haben zum Wildcampen in den USA bereits einen ausführlichen Beitrag veröffentlicht, in den du unbedingt reinschauen solltest.

Campingplätze in den USA


In den USA gab es für uns zwei sehr unterschiedliche Campingplatztypen: Die staatlich finanzierten Plätze in National- oder Stateparks und die kommerziellen Plätze. Wir haben beide Arten genossen. Grundsätzlich kann man sagen, dass die kommerziellen Plätze deutlich einfacher zu buchen sind und einem alles bieten, was man sich wünschen kann. Die staatlichen Plätze sind deutlich einfacher, aber dafür inmitten der Nationalparks, für die man diese Reise im Grunde macht. Was diese Plätze im Detail unterscheidet, wollen wir jetzt erklären.

Kommerzielle Campinglätze


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Kommerzielle Campingplätze in den USA sind oft extrem gut ausgestattet. Ein Pool, ein Fitnessraum oder ein Clubhaus sind keine Seltenheit. Auch Waschmaschinen oder kleine Gehege, in denen man Hunden Auslauf verschaffen kann, gehören bei vielen Plätzen dazu. Eine Feuerstelle an jedem Stellplatz, ein kleiner Laden, Wiesen für Ballspiele und viele weitere Angebote sind keine Seltenheit. Wir waren auf einem Platz, der abends sogar auf einer kleinen Waldlichtung ein Open-Air-Kino veranstaltet hat.

Stellplatzkategorien in den USA

Innerhalb eines Campingplatzes gibt es fast immer Stellplätze in verschiedenen Kategorien. Für große Wohnmobile mit eigenem Bad eignen sich die Plätze mit dem sogenannten Full Hook-Up. Dabei sind neben Strom auch Frisch- und Abwasser an entsprechende Rohre am Platz angeschlossen, sodass man sich über volle bzw. leere Tanks keine Gedanken machen muss. Damit ist man dann auch nicht auf die Sanitäranlagen des Platzes angewiesen. Je nach Platz sind diese teilweise recht weit auf dem Gelände verteilt, weil eben viele sowieso ihre eigenen Örtlichkeiten vorziehen.
Die etwas einfachere Kategorie ist der Stellplatz nur mit Stromanschluss. Meistens hat der Campingplatz eine eigene Dumpingstation, sodass man seine Tanks auch vor Ort auffüllen und entleeren kann. Letztlich ist es eine Frage des Preises und der Verfügbarkeit, welche Option die bessere ist.

Auch auf den kommerziellen Plätzen gibt es meistens einen Bereich für Zelte und Camper ohne Stromanschluss. Mit einem einfachen Sleepervan oder einem kleinen Hochdachcamper ist das auch eine gute Option, weil diese Plätze oft etwas idyllischer sind. Mit einem großen Wohnmobil lohnt es sich eigentlich immer, die paar Doller mehr für einen Stellplatz mit Strom zu bezahlen, weil man nur damit all die Annehmlichkeiten wie Steckdosen, Toaster oder Mikrowelle auch nutzen kann, für die man ein solches Fahrzeug gewählt hat.


Durchfahren oder rückwärts einparken?

Neben diesen drei Stellplatzkategorien wirkt sich noch die Art des Einparkens auf den Preis aus. Am teuersten und bequemsten sind Pull-Thru Plätze. In diese fährt man vorwärts hinein und kann später einfach nach vorne aus dem Platz wieder rausfahren. Gerade am Anfang, wenn man noch kein Gefühl für die Größe des Wohnmobils hat, kann das eine Erleichterung sein.
Etwas günstiger sind die Back-In Stellplätze, in die man rückwärts einparken muss. Wenn man zu zweit ist und eine Person beim Einparken draußen steht und mitdenkt, ist es kein Problem, diese Plätze zu nutzen.
Beim Parken sollte man immer bedenken, dass an den Seiten eventuell noch Platz für Slide-Out oder Markise bleiben muss.



Buchung der kommerziellen Campingplätzein den USA

Die Plätze haben eigentlich alle ein online Buchungssystem, über das man auswählen kann, welchen Platz man buchen möchte. Dazu sollte man wissen, wie lang und wie breit das Fahrzeug ist, ob und wo es Slide-Outs hat und welchen Stromanschluss man braucht, denn die Stromversorgung ist je nach Fahrzeuggröße verschieden.
Man bekommt dann meistens eine Karte des Platzes mit allen verfügbaren und geeigneten Stellplätzen angezeigt und kann sich die Nummer seiner Wahl reservieren. Oft ist die Online-Buchung aber nicht möglich, wenn man noch am selben Tag einchecken möchte. In diesem Fall ist eine telefonische Reservierung notwendig. Für die Buchung sollte man außerdem seine Kreditkarte parat haben.

Wir hatten nie Probleme, spontan einen kommerziellen Campingplatz zu buchen, obwohl wir in der Hauptsaison unterwegs waren. Manchmal haben wir nicht gleich bei der ersten Wahl Erfolg gehabt, konnten dann aber immer auf eine gute Alternative in der Nähe ausweichen.

Kosten für kommerzielle Campingplätze

Wir haben für 5-6 Personen und ein 29-Fuß-Mobil meistens etwa 80 USD pro Nacht bezahlt. Natürlich gab es auch Ausreißer. Besonders zu erwähnen sind die Plätze in San Francisco (Candlestick RV Park) und Las Vegas (CircusCircus RV Park). Diese Plätze habe ca. 160 USD pro Nacht gekostet und bieten quasi nichts außer einem Parkplatz. Was sie dennoch beliebt macht, ist die Tatsache, dass es keine Alternativen für große Wohnmobile gibt, wenn man nicht jeden Tag für viel Geld von weit außerhalb in die Stadt „ubern“ möchte. Der Platz in Las Vegas liegt direkt im Zentrum und ist perfekt geeignet, wenn man abends die Stadt unsicher machen möchte. In San Francisco kann man vom Candlestick RV Park mit einigen Bussen überall in der Stadt hinkommen. Das kostet etwas Zeit, mit dem Wohnmobil in die Stadt fahren zu wollen ist allerdings keine gute Idee. Parkplätze in den passenden Dimensionen sind schlicht nicht vorhanden. So landen viele Reisende eben auf genau diesen zwei Plätzen, auch wenn das Gebotene den Preis in keiner Weise rechtfertigt. In anderen Großstädten it es vermutlich ähnlich – diese haben wir nicht getestet.

Staatliche Campingplätze


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Ganz anders ist die Situation auf den staatlich geführten Plätzen.

Hier ist die Reservierung Monate früher über eine entsprechende App (recreation.gov) unerlässlich und der allerwichtigste Punkt. Die Plätze liegen in den beliebtesten Nationalparks oder Staatswäldern, also genau dort, wo man als Camper hinmöchte.

Wann sollte man einen staatlichen Campingplatz buchen?

Jeder Park hat einen bestimmten Zeitpunkt (z. B. 5 Monate vor der gewünschten Reisezeit), zu dem die Buchungen geöffnet werden. Auf beliebten Plätzen wie im Yosemite Nationalpark sind alle Plätze für den dann freigegeben Monat innerhalb weniger Minuten ausgebucht. Man sollte also unbedingt schon vorher einen Nutzeraccount angelegt und seine Kreditkarte hinterlegt haben. Empfehlenswert ist, schon mal auf einem nicht ganz so populären Platz eine Testbuchung durchzuführen, damit man vorbereitet ist, wenn es ernst wird.

Kosten und Austattung der stattlichen Campingplätze in den USA

Preislich sind die staatlichen Plätze sehr günstig, wir haben teilweise nur 18 USD pro Nacht bezahlt, einmal auch 35 USD, aber alles sehr günstig. Stromanschlüsse gibt es normalerweise nicht, fließend Wasser in einem Toilettenhäuschen ist oft aber nicht immer vorhanden.

Was macht diese Plätze dann so beliebt? Man hat nur dort die Möglichkeit, mitten im Nationalpark zu campen. Oft sind die beliebtesten Wanderungen fußläufig zu erreichen. Zusätzlich haben die größeren Nationalparks ein Shuttlebus-System. Dieses ist in der Eintrittsgebühr des Parks bereits enthalten. Man kann sein Wohnmobil also einfach stehen lassen und die Natur genießen, ohne dauernd Parkplätze finden zu müssen oder sein Camp abzubauen. Die Atmosphäre auf diesen Plätzen ist extrem nett und entspannt, überall knistern am Abend die Lagerfeuer, man ist ganz weit weg von der Zivilisation und es fühlt sich ein bisschen an, wie auf einem Festival von Wanderfanatikern.

Auf diesen Plätzen sollte man beachten, dass es geregelte Zeiten für die Nutzung von Generatoren gibt. Mit einem großen Wohnmobil wird man den Generator täglich eine Weile laufen lassen müssen, wenn man eine zuverlässige Stromversorgung wünscht.

Tipp: Alarm einrichten

Sollte man keinen Platz mehr bekommen, kann man sich einen Alarm in der App einstellen. Man wird dann automatisch benachrichtigt, wenn wieder etwas frei wird. Das passiert gar nicht so selten, weil die Stornierungsbedingungen freundlich sind. Allerdings sollte man dann wieder sehr schnell sein, denn Sekunden nach Freiwerden ist der Platz auch schon wieder belegt. Und einen Plan B sollte man natürlich haben. Oft liegen vor den Toren der Nationalparks einige kommerzielle Plätze, die eine gute Ausweichmöglichkeit darstellen. Allerdings ist man dann meistens nicht an das Shuttlebussystem angebunden, was die Erkundung der Parks deutlich aufwändiger macht und einen um den Zauber dieser ganz eigenen Welt bringt.

Fazit zum Campen in den USA


Die USA im Wohnmobil zu erkunden ist eine hervorragende Idee, die auch für nicht allzu hartgesottene Camper absolut machbar ist. Etwas Planung sollte man schon mindestes sieben Monate vor der Reise durchführen, damit man seine Reiseroute vernünftig ausarbeiten und die Plätze in den Nationalparks noch buchen kann. Für die Fahrten sollte man mehr Zeit einplanen, als einem in Google Maps angezeigt wird, weil man doch etwas schwerfälliger unterwegs ist. Wenn man am ein oder anderen Abend keinen Stellplatz buchen möchte, ist auch das freie Camping oft möglich, allerdings meistens nicht an den schönsten Stellen.

Natürlich gibt es auch in den USA die Möglichkeit, private Stellplätze auf Farmen usw. zu nutzen. Wir haben diese Option nicht getestet, weil sie sich auf unserer Route schlicht nicht angeboten hat. Grundsätzlich kann das aber eine günstige weitere Möglichkeit sein, einen guten Stellplatz zu finden.