USA Rundreise mit Kindern


Rückblickend weiß ich gar nicht, warum wir nicht früher auf die Idee gekommen sind, unseren Familienurlaub in den USA zu verbringen. Denn es spricht soviel dafür! Andererseits war das Alter unserer Kinder perfekt für diesen Trip und vielleicht hätten wir die Reise mit kleineren Kindern nicht so genossen. Wer weiß?

Unsere Erfahrungen und Tipps für deine Wohnmobil-Familienreise in den USA


Rückblickend weiß ich gar nicht, warum wir nicht früher auf die Idee gekommen sind, unseren Familienurlaub in den USA zu verbringen. Denn es spricht soviel dafür! Andererseits war das Alter unserer Kinder perfekt für diesen Trip und vielleicht hätten wir die Reise mit kleineren Kindern nicht so genossen. Wer weiß?

USA-Rundreise und Schulferien


Für Familien richtet sich die Wahl des Reiseziels meistens auch nach den Schulferien, außer die Kinder sind noch sehr klein. Daher ist z. B. Neuseeland mit Schulpflichtigen gar nicht so einfach zu machen, da man eigentlich nur in den Sommerferien ausreichend Zeit für eine so weite Reise hat, dann dort aber Winter ist. In den USA gibt es dieses Problem eigentlich nicht. Die Größe und damit die klimatische Vielfalt bringt mit sich, dass es im Grunde sowohl Weihnachten als auch im Sommer möglich ist, eine USA Reise im Wohnmobil zu unternehmen , solange man flexibel ist, wohin genau es gehen soll. Osterferien, Pfingstferien oder Herbstferien bieten sich gleichermaßen an.

Auch die Anreise ist nicht so lang , wie wir es von unseren Reisen nach Neuseeland und Australien kannten, sodass man auch nicht unbedingt 4-6 Wochen Ferien braucht, um einen lohnenden USA-Trip zu machen. Natürlich ist es toll, wenn man so viel Zeit mitbringt, denn zu sehen gibt es definitiv genug! Viele beliebte Reiserouten in den USA lassen sich aber auch in 2 bis 3 Wochen erleben. Für Familien bedeutet das, dass eine Reise in die USA sich gut mit Ferien und eventuellen Beschränkungen der Eltern vereinbaren lässt. Natürlich sollte man bei der Reiseplanung prüfen, was die beste Reisezeit für die geplante Region ist.

Einfaches Reisen mit guter Infrastruktur


Die Amerikaner lieben Roadtrips und Wohnmobile. Daher ist die Dichte an Campingplätzen in den beliebten Reiseregionen wirklich hoch und die Ausstattung der Plätze ist hervorragend . Sie bieten oft ein Full-Hook-Up – also Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss - und Stellplätze, in die man sowohl vorwärts rein- als auch vorwärts wieder rausfahren kann, was für Wohnmobilneulinge ganz beruhigend sein kann. In unserem Artikel zum Camping in den USA haben wir viele weitere Informationen über die Besonderheiten beim Reisen in den USA zusammengefasst.

Auf den Highways ist meistens genug Platz, dass man auch mit einem typisch amerikanischen Luxuswohnmobil entspannt fahren kann. Natürlich gibt es Ausnahmen, z. B. bei Bergpässen mit sehr engen Serpentinen. Zwischen vielen großen Trucks und anderen Campern fühlt man sich auf den vielen Kilometern auf schnurgeraden Highways aber in bester Gesellschaft. Auch die Ortsdurchfahrten sind für Trucks ausgelegt und fast nie ein Problem. Wer also etwas Scheu hat, von der Familienkutsche zu Hause auf ein 10-Meter-Wohnmobil umzusteigen, kann in den USA einen guten Einstieg in das Thema finden. Nur in Großstädten wie San Francisco sollte man lieber nicht den Versuch unternehmen, sein Wohnmobil zentral zu parken. Hier ist es eindeutig entspannter, etwas außerhalb zu parken und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.

Einkaufen mit dem Wohnmobil ist auch extrem einfach. Die typischen Supermärkte in den USA haben gigantische Parkplätze, sodass man sein Wohnmobil nicht in irgendwelche engen Lücken quetschen muss. Der Familieneinkauf kann dann direkt vom Einkaufswagen in die entsprechenden Schränke im Wohnmobil verräumt werden. Dank der meist sehr großen Kühlschränke in amerikanischen Wohnmobilen kann man Vorräte für die ganze Familie auch für mehrere Tage gut verstauen. Und wenn man ein entsprechend großes Fahrzeug mietet, hat man praktische von außen zugängliche Staufächer, in denen wir immer einen größeren Vorrat an Trinkwasserkanistern aufbewahrt haben, das man sehr günstig in 3-Gallonen-Flaschen im Supermarkt bekommt. (Das Wasser aus dem Frischwassertank eines Wohnmobils sollte man nicht als Trinkwasser verwenden).

Tankstellen gibt es in ausreichender Dichte, sodass es keiner Vorplanung bedarf, wie man es vielleicht aus Australien kennt. Die Spritpreise sind günstig, was durch den hohen Verbrauch der riesigen Wohnmobile leider ausgeglichen wird, sodass man am Ende trotzdem mit einigen Kosten rechnen muss.

Zum Füllen und Leeren der übrigen Tanks im Wohnmobil nutzt man am besten die gut ausgerüsteten Campingplätze außerhalb der Nationalparks. Diese kommerziellen Plätze sind darauf ausgelegt, einem das Leben im Wohnmobil möglichst bequem zu gestalten. Wenn man einen Stellplatz mit Full-Hook-Up bucht, kann man seine Tanks direkt dort füllen bzw. leeren. Verzichtet man auf diesen Luxus und wählt einen günstigeren Platz, der nur einen Stromanschluss hat, kann man die Dumping-Station auf dem Campingplatz anfahren und dort alles in Ordnung bringen. Auch in den Nationalparks gibt es Dumpingstations, die man bei Bedarf anfahren kann.

Die Stromversorgung funktioniert am einfachsten, wenn man einen Stellplatz mit Steckdose hat. Die Wohnraumbatterie der Wohnmobile wird durch die vielen Lampen, den großen Kühlschrank und die Wasserpumpe und Klimaanlage relativ schnell leergesaugt. Auch das hängt natürlich vom Modell ab. Wenn man länger frei stehen will, muss man den Generator nutzen , den die meisten Modelle an Bord haben. Es empfiehlt sich, alle paar Tage an einen Platz mit Stromanschluss zu fahren.

Das passende Wohnmobil in den USA mit Kindern


Wie bei allen anderen Reisen auch, steht und fällt der Reisegenuss unserer Meinung nach mit dem Wohnmobil. Während in vielen anderen Reiseregionen vermehrt klassische, kompakte Kastenwagen und kleinere Camper angeboten werden, in denen man auch zu fünft auf engem Raum leben kann und muss, ist die Palette an großen Reisemobilen in den USA unvergleichlich . Natürlich gibt es größere Wohnmobile auch anderswo und auch in Amerika kompakte Camper. In den USA gibt es aber Fahrzeuge, die Camping neu definieren. Wir waren mit einem C-Class-Motorhome von Roadbear unterwegs, in dem bis zu 7 Personen reisen können. Obwohl das Fahrzeug wirklich riesig war, sind wir hunderten ähnlich großer Wohnmobile begegnet. Da wir zu Hause in einem Ford Nugget reisen und damit das wahrscheinlich kleinste Campingfahrzeug für 5 Personen gewohnt sind, hätte der Unterschied nicht größer sein können. Hier ein paar der größten Vorteile, die wir festgestellt haben:

1. Stauraum
Wer schon mal mit mehreren Leuten für längere Zeit in einem Fahrzeug gewohnt hat, weiß, dass komplizierte Verstauoptionen nach wenigen Tagen scheitern. Wenn du die Kleidung für dein Kind aus einem Staufach unter einem Sitz rauskramen musst, auf dem ein Kindersitz mit einem weiteren Kind befestigt ist, wird früher oder später Kleidung durchs Fahrzeug fliegen. Auch Reisetaschen oder Koffer, Kinderfahrzeuge, Helme, Schuhe und vermehrt auch irgendwelche Elektrosachen wie Laptop, Nintendo, Kopfhörer, E-Book-Reader usw. sind typische Dinge, die man in kleinen Fahrzeugen oft nicht so toll unterbringen kann. In einem Wohnmobil wie unserem gab es so viele Schränke , dass wir problemlos eine Struktur gefunden haben, in der alles seinen Platz hatte und erreichbar war, ohne zuerst irgendetwas umbauen oder wegstellen zu müssen. Natürlich wurde es bei längeren Fahrten trotzdem irgendwann unordentlich, aber es war dann auch schnell wieder aufgeräumt. Da unsere Kinder bereits 7, 11 und 14 waren, brauchten wir keinen Buggy oder irgendwelche Tragesysteme. Aber wir hätten ohne Probleme auch einen kompletten Kinderwagen unterbringen können, da wir die gigantische „Garage“ hatten, also ein riesiges, von außen bedienbares Staufach hinten im Fahrzeug. Dort hatten wir neben Campingtisch und Klappstühlen alles drin, was groß und sperrig war (ja, wir haben tatsächlich zwei Trickscooter mitgenommen…). Auch tolle Funde wie riesige Baumwurzeln, eimerweise Muscheln (mit viel Sand) oder ein Sack mit Dreckwäsche haben sich in der Garage sehr wohl gefühlt und unser Leben im Wohnmobil nicht beeinträchtigt.

2. Betten
Wenn wir in unseren Ford Nugget unterwegs sind und nach einem langen Reisetag schlafen wollen, geht das ganz schön an die Nerven. Damit man schlafen kann, muss man im Hochdach ein Bett ausziehen. Sobald das geschehen ist, kann man unten nur noch gebückt laufen. In dieser Haltung muss man dann die hintere Sitzreihe in ein zweites Bett umbauen. Dabei muss man alles Gerümpel wegräumen, was während der Fahrt benötigt wurde. Also Kindersitze, Bücher, Spielzeug, Essensreste, Schuhe im Fußraum, Pullis und Jacken. Das alles landet dann erstmal in der Küche, damit die Betten fertig werden. Währenddessen streiten sich die Kinder, die man nach oben ins Hochbett geschickt hat, damit sie aus dem Weg sind. Wenn man dann zwischen all diesen Sachen noch Essen zubereiten möchte oder auch nur 5 Leute Zähne putzen wollen, wird es kritisch. Und dann: Papa, ich muss aufs Klo. Das bedeutet, dass man den Fußboden in der Küche frei bekommen muss, damit man den Schrank öffnen kann, in dem die tragbare Toilette steht. Ihr seht, das Camperleben auf engem Raum hat einige Hürden zu bieten, die im Alltag viel Zeit und Nerven kosten.

Umso gespannter waren wir auf die Reise in unserem C-Class-Motorhome in den USA. Und der Unterschied hätte nicht größer sein können: Wenn wir abends schlafen wollten, sind einfach zwei Kinder im Alkoven über dem Fahrersitz verschwunden. Im Heck gab es ein weiteres großes Doppelbett, das immer aufgebaut und schlafbereit war. Mit einem Handgriff konnten wir dann noch eine Couch zu einem Einzelbett umklappen. Das Bettzeug war direkt unter der Couch verstaut und in weniger als zwei Minuten war auch dieses Bett fertig. Gleichzeitig war die Sitzecke mit Tisch noch komplett nutzbar. Auch Küche und Bad waren unverändert. Das hat unglaublich viel Entspannung in den Reisealltag gebracht. Weniger Streit, weniger Zeit für Räumerei, mehr das Gefühl von wohnen und Urlaub statt Survival. Unsere Empfehlung ist also ganz klar, ein Fahrzeug zu wählen, in dem man mindestens ein Bett immer aufgebaut hat, wenn man mit Kindern reist. So kann man kleine Kinder zum Mittagschlaf hinlegen und gleichzeitig mit älteren Kindern am Tisch sitzen und ein Spiel spielen oder das Essen vorbereiten. Abends, wenn die Kinder bei der Fahrt in ihren Sitzen eingeschlafen sind, kann man sie einfach direkt hinlegen, wenn man ankommt. Im besten Fall muss man die Sitzbänke gar nicht zu Betten umbauen und spart sich das tägliche Anbringen der Kindersitze. Auch wenn ein größeres Fahrzeug fast immer etwas teurer ist, als ein kompakter Camper, finden wir, dass Familien sich gut überlegen sollten, wie viel es ihnen wert ist, unterwegs einen entspannten Alltag zu haben.

3. Sitzmöglichkeiten während der Fahrt
Nicht zu unterschätzen ist auch, wie bequem man während der Fahrt sitzt. Denn gerade bei einem Roadtrip verbringt man viel Zeit mit Fahren . Die kann man genießen – oder auch nicht. Aus Erfahrung können wir sagen, dass drei inzwischen schon fast ausgewachsene Kinder auf einer Sitzbank nebeneinander sich ziemlich schnell in Haare kriegen. Der Ellenbogen des einen stößt immer in den anderen rein, einer wackelt die ganze Zeit mit dem Bein, was den zweiten in den Wahnsinn treibt, die Bank ist ungemütlich, weil man die Lehne nicht verstellen kann, denn dahinter sind Küchenschränke. Das führt zu permanentem Gestreite.

Wie angenehm war es da im großen Wohnmobil: Es war möglich, dass sich ein Kind auf der seitlich zur Fahrtrichtung stehenden Couch ausbreitete, während zwei andere jeweils eine eigene Bank am Tisch hatten. Man konnte beim Fahren zeichnen, lesen, Brote schmieren, jeder hatte einen Getränkehalter neben dem Sitz, sodass keine Becher durch die Gegend flogen. Jeder konnte bei der Fahrt schlafen, ohne gestört zu werden. Da wir viel Strecke gemacht haben, war das alles sehr nützlich. Wir wären aber auch mit einer Bank weniger ausgekommen.

Besonders, wenn man mit kleineren Kindern reist, die noch nicht so viel Platz brauchen und mit denen man eher nicht so lange Etappen fährt, ist es weniger wichtig, dass sie sich so ausbreiten können. Da ist es vor allem wichtig, dass man die Kinder während der Fahrt gut betreuen kann. Sie sollten also nicht unerreichbar weit weg sitzen. Wenn man für jedes Kind noch einen Kindersitz braucht, muss man unbedingt darauf achten, wie viele Sitze für einen Kindersitz zugelassen sind und ob z. B. auch drei Sitze auf eine Bank nebeneinander passen. Es ist deutlich einfacher, wenn man zwischen zwei Kindersitzen noch einen Platz frei hat, weil es sonst echt schwierig werden kann, die Gurte anzustecken. Bei mehreren kleineren Kindern ist also der wichtigste Punkt bei der Fahrzeugwahl, zu prüfen, ob es möglich ist, die benötigten Kindersitze auf alltagstaugliche Weise zu befestigen.

Übrigens: Keine Wohnmobilvermietung wird euch Kindersitze im Fahrzeug befestigen. Das müsst ihr aus Versicherungsgründen immer selbst erledigen. Viele Vermieter bieten auch keine Kindersitze an. Man muss sie entweder kaufen oder in einem gesonderten Verleih besorgen. Oft gibt es auch bei den Vermietern ein Regal mit Lebensmitteln und Ausrüstung anderer Urlauber, die am Ende der Reise ihre Sachen verschenken. Dort findet man auch oft Sitze. Es hängt hier sicherlich vom eigenen Anspruch an den Sitz ab, welche Lösung man wählt.

Bei Jugendlichen sind die Kriterien für ein geeignetes Fahrzeug etwas anders. Unser ältestes Kind ist fast 1,80 M groß. Mit zwei weiteren Kindern, die auch nicht wirklich klein sind, tritt das Thema Kindersitze komplett in den Hintergrund. Wichtiger ist Platz, um sich während der Fahrt aus dem Weg zu gehen. Auch muss man sich nicht mehr viel um die Kinder kümmern, wenn man fährt. Sie können sich selbst etwas zu trinken nehmen, brauchen keine Spielzeuge vom Boden, müssen nicht getröstet werden, wenn ihnen im Sitz zu heiß wird. Es ist also nicht entscheidend, wo im Fahrzeug die Sitze sind, solange es genügend Platz drumherum gibt.

4. Ein Badezimmer im Wohnmobil
In den USA haben wir uns zum ersten Mal ein Wohnmobil mit voll ausgestattetem Bad gegönnt. Natürlich ist das Bad nicht mehr als eine kleine Kammer gewesen. Allerdings eine, die eine Dusche, eine Toilette, ein Waschbecken und einen Spiegelschrank beherbergte. Die Vorteile gegenüber einem Camper ohne Bad waren für uns hauptsächlich, dass man jederzeit eine Toilette zur Verfügung hatte. Bei langen Fahrten hat uns das viel Zeit gespart, weil wir immer nur kurz am Straßenrand halten mussten, wenn mal wieder jemand dringend und jetzt direkt sofort auf die Toilette musste. Wenn man nach der Fahrt in einer Stadt ankam, musste man nicht herumirren, bis man irgendwo aufs Klo gehen durfte, man konnte einfach schnell nochmal im Wohnmobil gehen. Und selbst auf Campingplätzen war es angenehm. Denn nachts auf unbekanntem Terrain eine Toilette zu suchen ist schon für Erwachsene ungemütlich. Mit Kindern bedeutet es, dass oft ein Elternteil mit aufstehen und begleiten muss. Nach dem Spaziergang in der kühlen Nacht sind dann beide hellwach. Das Camperklo kann man schon mit wenig Lebenserfahrung selbständig besuchen und danach einfach weiterschlafen.

Der zweite angenehme Aspekt war die klare Trennung von Küche und Waschbereich. In kleinen Campern ist das Spülbecken in der Küche oft die einzige Waschgelegenheit. Wenn man noch Geschirr im Spülbecken hat und ein Kind soll schon mal Zähneputzen, ist das irgendwie unpassend. Außerdem haben in einem Bad alle Badutensilien einen Platz.

Die Dusche haben wir nicht sehr oft benutzt, aber es gibt durchaus Situationen, in denen es toll ist, dass man sie hat. Wir haben auf Campingplätzen immer die Duschen des Platzes benutzt, weil man doch etwas mehr Platz hat und es ganz schön ist, den Camperalltag etwas zu entzerren. In den Nationalparks, wo es in der Regel nur ein Waschbecken gibt, ist man nach einer anstrengenden Bergbesteigung aber schon froh, wenn man im Camper kurz duschen kann.

5. Eine nutzbare Küche mit großem Kühlschrank
Reisen mit Kindern bedeutet für die Eltern oft nicht direkt Urlaub. Unterwegs hat man die gleichen Aufgaben zu bestreiten, die es zu Hause auch gibt, nur oft unter etwas unbequemeren Bedingungen. Vermutlich geht es fast allen Eltern wie uns: man ist auch im Urlaub extrem viel mit der Verpflegung der Familie beschäftigt. Einkaufen, in die Schränke räumen, schnippeln, zubereiten, Brote schmieren, Geschirr spülen, einen schnellen Snack herzaubern, möglichst natürlich noch gesund und abwechslungsreich – auch auf Reisen vergeht damit viel Zeit.

Unsere Erfahrung ist, dass man auf dem engen Raum im Wohnmobil nur dann gerne kocht, wenn es einfach und schnell geht. Dabei hilft ein großer Kühlschrank sehr. Schon eine Kühlbox, in die man von oben Sachen reinstapelt, nervt schnell, weil meistens das Gesuchte ganz unten liegt. Weitere Schränke, in denen man ausreichend Lebensmittel lagern kann, sind sehr nützlich. Gerade bei langen Fahrten wird unterwegs viel mehr gegessen, als man vorher denkt.

Weiterhin braucht man mindestes 2 Kochplatten , wenn das Kochen nicht zur Geduldsprobe werden soll. Dank Gasflamme wird alles sehr zügig warm. Stehhöhe im Fahrzeug ist beim Kochen auch unerlässlich, in manchen Campingbussen aber nicht vorhanden. In größeren Wohnmobilen allerdings schon. Es lohnt sich, bei der Fahrzeugwahl darauf zu achten, wenn man täglich kochen möchte.

In Wohnmobilen ist manchmal Zubehör vorhanden, das nicht den persönlichen Vorlieben entspricht. Wir empfehlen, dass ihr euch am Anfang die Sachen kauft, die euch wichtig sind. Bei uns war das ein großes Schneidebrett und ein großes Messer. Beides gab es schon im Wohnmobil, war uns aber zu fummelig, um für 5 Personen zu kochen. Manchmal gibt es auch Töpfe in unpraktischen Größen oder Pfannen, mit denen man nicht zurechtkommt. Wenn man nicht nur für ein paar Tage unterwegs ist, lohnt es sich in unseren Augen, hier zu ergänzen.

6. Praktische Extras
Es gibt ein paar Sachen, die man vielleicht nicht als Must-Have bezeichnen würde, die sich unterwegs aber oft als wirklich hilfreich erweisen. Für mich zählt hier eine Markise dazu, die man per Knopfdruck ohne Aufwand aufbauen kann . Wir mussten nur einen Schalter betätigen und die Markise so weit ausfahren, wie wir gerade wollten. Es waren keine Stützen nötig. Man musste nur vorher prüfen, ob zur Seite genügend Platz vorhanden war. Die Bedienung war so einfach, dass wir die Markise wirklich immer ausgefahren haben. Manchmal sogar, wenn wir nur für eine halbe Stunde die Fahrt unterbrochen haben, um eine Pause zu machen. Wenn etwas zu kompliziert ist, nutzt man es oft nicht . Daher der Tipp: wenn ihr schon Geld für irgendein Extra ausgebt, seid konsequent und gönnt euch die Variante, die wirklich praktisch ist.

Wir hatten auch ein Slideout, das ebenso in diese Kategorie fällt. Es war wirklich toll, wieviel Platz es zusätzlich gab, wenn man das Slideout herausgefahren hat. Und auch hier war nur ein Knopfdruck nötig, weshalb wir es viel genutzt haben.

Nicht genutzt haben wir hingegen den Fernseher. Mit den Geräten, die man meist sowieso dabei hat, ist genügend Unterhaltung geboten, sodass man die seltenen Gelegenheiten, bei denen man tatsächlich ans Fernsehkabel angeschlossen sein könnte, nicht nutzt.

Für uns war auch die Filterkaffeemaschine nicht nötig. Um diese zu nutzen, muss man entweder an den Strom angeschlossen sein oder den Generator laufen lassen. Da wir für alle Situationen, in denen das nicht gegeben war, sowieso eine andere Lösung brauchten, haben wir uns auf dieser Reise mit Instantkaffee zufrieden gegeben. Aber auch eine klassische Espressokanne oder eine French Press hätten mehr geholfen, als die elektrische Kaffeemaschine. Für Leute, die lange auf dem selben Campingplatz stehen und immer Strom haben, ist es bestimmt anders. Für uns hat es sich als zu umständlich erwiesen, auf einem Roadtrip ständig die Maschine auf- und abzubauen und bei laufendem Generator Kaffee zu kochen. Wer also Platz in den Küchenschränken sparen will, verzichtet bei der Camperübernahme auf dieses Extra.

Aktivitäten und Routenplanung mit Kindern in den USA


8 Bilder: Eindrücke verschiedener Aktivitäten mit Kindern

Eine der größten Herausforderungen bei einer USA-Reise mit Kindern ist sicherlich die Routenplanung. Irgendwie hängt alles von allem ab und man weiß nicht recht, womit man anfangen soll. In unserem Artikel zur Reiseplanung für eine Wohnmobilreise in den USA gehen wir auf dieses Thema grundsätzlich ein. An dieser Stelle möchten wir ein paar Dinge ergänzen, die besonders mit Kindern zu beachten sind.

1. Die Qual der Wahl
Wenn man mit der Planung beginnt, stößt man auf so viele unglaublich schöne, spannende, einzigartige Orte, dass es wirklich schwierig ist, sich zu zügeln. Man ist immer in Versuchung, den einen Schlenker doch noch mitzunehmen, obwohl man eigentlich keine Zeit hat. Die USA haben einfach so viel zu bieten! Unser Tipp: seht es nicht als einzige und letzte Chance, dorthin zu reisen. Wenn es euch gut gefallen hat, kommt einfach in ein paar Jahren wieder. Wenn man mit dieser Haltung an die Planung herangeht, ist es deutlich einfacher, etwas wegzulassen. Weglassen ist nicht negativ , denn es bedeutet im Umkehrschluss, dass ihr mehr Zeit für die Orte habt, die ihr besucht. Und es bedeutet weniger Zeit auf der Straße.

Überlegt euch, welche Orte ihr unbedingt sehen wollt. Lasst zwischen diesen Stationen Luft für Improvisation , denn oft entstehen beim Reisen mit Kindern die schönsten Erlebnisse an Orten, die man als Erwachsener nie gesehen hätte. Zum Beispiel, wenn nach 3 Stunden Fahrt dringend eine Pause gemacht werden muss, weil die Kleinen nicht mehr sitzen können und man einfach irgendwo aussteigt und einen total schönen Spaziergang macht, der in keinem Reiseführer zu finden ist.

Mit Kindern kommt man schnell man anderen Leuten in Kontakt. Dann verbringt man plötzlich den Nachmittag in irgendeiner Kleinstadt an einem völlig beliebigen Bach und taucht ein in den Alltag der Menschen vor Ort. Das ist nicht planbar, aber oft sind es diese Tage, die einem am längsten in Erinnerung bleiben. Nur wer etwas Luft in der Planung zulässt, kann solchen Erlebnissen Raum geben.

2. Nationalparks unbedingt vorbuchen
Kaum jemand wird einen Roadtrip durch die USA planen, ohne die Nationalparks zu besuchen. Wie schon in anderen Beiträgen erwähnt, ist es unerlässlich, die Campingplätze in diesen Parks Monate im Voraus zu buchen. Wenn ihr nicht viel planen wollt, bucht nur euer Wohnmobil, eure Flüge und die Parks. Die Chance, spontan einen Stellplatz im Yosemite, Yellowstone oder am Grand Canyon zu bekommen, ist in der Hauptsaison quasi bei null. Das Erlebnis, in diesen Parks zu campen und direkt zu Fuß die schönsten Touren zu unternehmen, sollte man auf keinen Fall verpassen. Achtung: Auch manche Wanderungen muss man buchen. Meist sind das Touren, die mit Kindern nicht in Frage kommen, mit fitten Jugendlichen aber schon. Wer also den Halfdome besteigen möchte oder das berühmte „Angels Landing“ im Zion Nationalpark erklimmen will, braucht dazu ein Permit. Kümmert euch also rechtzeitig darum, wenn euch diese Touren wichtig sind. Ihr müsst euch aber nicht zu sehr ärgern, wenn es mit einer solchen Erlaubnis nicht klappt, denn es gibt sehr viele unbeschränkte Wanderungen, die wunderschön und auch herausfordernd sind.

3. Alltag einplanen
Ein Punkt, in dem sich die Routenplanung mit Kindern vom Reisen ohne Familie unterscheidet , ist die Menge an Aufgaben, die es trotz Urlaub zu erledigen gibt. Wäsche waschen, einkaufen, kochen, abwaschen - wenn man viele Menschen zu versorgen hat, erfordern diese Dinge Zeit. Auch nach Jahren im Wohnmobil unterschätzen wir bis heute oft, wie schnell ein halber Tag vorbei ist, an dem man gefühlt nichts gemacht hat, aber tatsächlich mit Haushalt beschäftigt war. Bei uns führt das immer wieder zu Unzufriedenheit, weil wir das Gefühl haben, nicht genug aus der Zeit herauszuholen. Aber im Grunde ist es logisch, dass man diese Zeiten braucht. Wenn man sie bewusst mit einplant, hat man nicht das Gefühl, etwas zu verpassen, weil man erst Abends im Nationalpark ankommt, obwohl man dort doch am Nachmittag schon eine Wanderung machen wollte, die man wegen des Supermarkeinkaufs jetzt nicht schafft.

Außerdem unterschätzt man leicht, wie wichtig für Kinder Tage ohne Highlights sind. Je jünger die Kinder sind, desto weniger interessieren sie sich für die Naturwunder, an denen sie vorbeigetragen werden. Viel schöner finden sie, auf dem Campingplatz besondere Stöcke oder Zapfen zu sammeln, Steine in einen Bach zu schmeißen oder am Strand zu spielen. Wenn wir in der Planung eine Sehenswürdigkeit an die nächste hängen, übergehen wir die Bedürfnisse der Kinder. Plant also ein Stopps ein, bei denen ihr euch einfach treiben lassen könnt. Oder bleibt einen Tag länger als nötig in einem Nationalpark, um dort einfach mal Zeit zum Spielen zu haben. Oder verbringt einen ganzen Tag auf einem Campingplatz mit Pool und Ballwiese (am Bryce Canyon ist Ruby's Campground eine absolute Empfehlung für Familien!) oder am Strand, auch wenn ihr bei der Planung denkt, dass ihr dafür ja nun wirklich nicht in die USA fliegen müsst. Es zahlt sich unterwegs aus.

4. Städte: Mit Kindern besuchen oder lieber weglassen?
Die Frage, ob sich Stadttage mit Kindern lohnen, lässt sich natürlich nicht allgemein beantworten. Es hängt sehr davon ab, was man dort machen kann, wie alt die Kinder sind und wie es um das Reisebudget bestellt ist.

Mit sehr kleinen Kindern – vor allem, wenn es sich nur um ein einzelnes Baby handelt – können Stadtbesuche sehr anstrengend werden. Besonders Kinder, die bereits laufen können, aber noch nicht wirklich verstehen, was gerade um sie herum passiert, sind in fremden Städten schwer zu beaufsichtigen. Die meisten Dinge, die man in Städten tun kann, sind mit vielen Regeln verbunden . Im Museum darf man nichts anfassen, in Geschäften auch nicht, draußen darf man nicht alleine weglaufen, am Wasser darf man sich nicht nass machen. In bestimmten Lebensphasen ist es für Kinder sehr frustrierend, wenn sie überall Dinge sehen, die sie gerne untersuchen wollen, und dann dürfen sie es nicht. Es bleibt dann meist nur ein Spielplatz, ein Zoo, ein Schwimmbad oder ein Park, um den Familienfrieden zu wahren. In diesem Alter würden wir Städte eher weglassen und uns gezielt Orte suchen, an denen die Kinder selbst aktiv sein dürfen.

Mit älteren Kindern können Stadtbesuche in den USA absolut lohnenswert sein. Sie erkennen die Unterschiede zu den Städten zu Hause, beobachten und lernen viel über die Menschen, freuen sich über Shoppingmeilen, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten und haben Spaß daran, in den amerikanischen Lifestyle einzutauchen. Unsere Kinder haben den Strand in Santa Monica geliebt, die Skating-Bowle in Venice Beach mit ihren Scootern ausprobiert, haben Las Vegas bei Nacht geliebt und in San Francisco die Busker am Pier 39 beobachtet. Mit 14, 11 und 7 waren sie in einem Alter, in dem sie leicht zu beaufsichtigen waren und wussten, wann man sich wie zu benehmen hat.

Allerdings wecken Städte auch Wünsche. Restaurants, Bootsfahrten, eine Fahrt auf die Space Needle in Seattle, ein Besuch im Aquarium in Monterey, ein Eis hier, eine Limo dort – Stadtbesuche sind extrem teuer und Kinder haben permanent Wünsche, von denen man die meisten nicht erfüllen möchte, weil man weiß, dass die Schneekugel mit der Golden Gate Bridge oder das T-Shirt aus LA in dem Moment zwar wahnsinnig toll und wichtig erscheinen, in einem halben Jahr aber zu Hause in der liegen. Wenn man also nicht unendlich viel Geld ausgeben will, muss man auch bei großen Kindern in Städten oft nein sagen. Und selbst, wenn man auf größere Shoppingexzesse verzichtet, bleibt der Stadtbesuch teuer.

Kosten senken beim Roadtrip mit der Familie


Eine USA-Reise mit Kindern ist kein ganz günstiges Vorhaben. Allein die Flüge kosten so viel, wie man vielleicht sonst für den gesamten Urlaub an der Ostsee bezahlt hätte. Trotzdem ist es unsere ganz klare Empfehlung, eine solche Reise zu unternehmen, wenn es möglich ist. Damit sich der Flug lohnt, sollte man natürlich möglichst lange vor Ort sein. Auch das ist mit Kosten verbunden, denn egal ob Hotel oder Wohnmobil – jede Nacht mehr kostet Geld. Wie also kann man seine Kosten optimieren?

1. Das Wohnmobil früh buchen
Dieser Tipp gilt grundsätzlich. Egal wohin ihr reisen wollt, die Kosten für euer Wohnmobil werden geringer sein, wenn ihr früh bucht. Das hat zwei Gründe: Erstens gibt es einfach ein paar Firmen und Fahrzeuge, die ein extrem gutes Preisleistungsverhältnis bieten. Diese Produkte sind logischerweise sehr schnell ausgebucht. Wenn ihr also erst recht spät eine Anfrage stellt, können euch diese Fahrzeuge gar nicht mehr angeboten werden. Eure Auswahl beschränkt sich nur noch auf das, was noch übrig ist. Und das ist nicht nur preislich suboptimal, sondern betrifft auch das Gesamtpaket. Vielleicht hätte es ein Fahrzeug gegeben, das noch viel besser zu euch gepasst hätte. Wie wichtig die richtige Ausstattung ist, haben wir oben erklärt.

Zweitens haben viele ein dynamisches Preismodell. Das bedeutet, sie bieten ihre Fahrzeuge zunächst günstiger an, um eine gewisse Grundauslastung ihrer Flotte zu gewährleisten. Ist ein gewisser Prozentsatz bereits gebucht, setzen sie die Preise höher. Je weniger Fahrzeuge noch vorhanden sind, desto teurer werden sie angeboten. Das heißt, dass ihr für das gleiche Wohnmobil mehr zahlt, wenn ihr später bucht. Seid hier also nicht zu spontan.

2. Nationalparks buchen
Früh planen lohnt sich nicht nur beim Wohnmobil. Wie oben erwähnt, können Campingplätze in Nationalparks oft nur sehr lange im Voraus (5-6 Monate) gebucht werden. Wie genau diese Buchung abläuft, lest ihr im Artikel zur Reiseplanung in den USA. Die Kosten für diese Plätze sind dafür sehr gering. Wir haben zwischen 18 und 36 USD pro Nacht bezahlt. Zum Vergleich: Auf einem typischen KOA-Campingplatz waren es um die 80 USD.

Nicht nur die Übernachtungen in den Nationalparks sind günstig, auch das sonstige Leben. Da es dort außer Natur nicht viel gibt, wird man eher wenig zu Konsum angeregt. Es gibt immer irgendeinen kleinen Souvenirshop mit Touristeninfo und natürlich kann man auch irgendwo essen gehen, wenn man gezielt mit diesem Wunsch loszieht. Meistens wird man aber tagsüber Wandern und abends selbst kochen. Auf diese Weise kann man wundervolle Tage mit wenig Budget verbringen.

3. Städte meiden
Wie oben erwähnt, sind Städte eine absolute Kostenfalle. Neben den oben schon erklärten Faktoren kommen noch zwei weitere dazu. Das eine sind die Kosten für Campingplätze. Die sind wirklich extrem, wenn man betrachtet, was man (nicht) bekommt. Wir haben in Las Vegas auf dem Circus Circus RV Park ca 170 USD pro Nacht bezahlt. Bekommen haben wir eine riesige asphaltierte Fläche ohne Schatten, auf der einfach Parkplätze mit Stromanschluss waren. Zudem gab es zwei Toilettenhäuschen mit Dusche und einen kleinen Pool, der aufgrund der Parkplatzatmosphäre wirklich kein Highlight war. Auf dem Campingplatz lag überall Hundekacke und man konnte dort wirklich nur schlafen. Gleiches in San Francisco. Gleicher Preis, hier ein extrem vollgestelltes Areal in einer eher zwielichtigen Gegend. Außer ein Frühstück am Wohnmobil kann man auf solchen Plätzen keinen Teil des Tages verbringen. Das bedeutet, dass man den ganzen Tag in der Stadt unterwegs ist, dort isst, etwas unternimmt – Geld ausgibt. Der zweite Punkt in Städten ist das Parken. In manchen ist es mit Wohnmobil nicht möglich, einen Platz zu bekommen, in andren findet man etwas, aber nur in Gegenden, in denen man sich nicht sicher ist, ob nach dem Stadtbesuch das Fahrzeug noch verschlossen ist, in anderen Städten kann man sein Fahrzeug zu hohen Gebühren abstellen. Das gilt natürlich nur für Großstädte oder Touristenhotspots. In normalen Orten ist es kein Problem.

Generell kann man sich ausrechnen, wieviel einen 2 bis 3 Tage in einer Stadt kosten und wie lange man für dieses Geld in Nationalparks bleiben könnte. Danach kann man abwägen, ob einem der Stadtbesuch wichtig genug ist, ihn trotzdem zu machen.

4. Öffentliche Verkehrsmittel nutzen
In Los Angeles hatten wir für die Tage vor der Annahme unseres Wohnmobils eine Unterkunft gemietet und haben von dort aus die Stadt erkundet. Zuerst waren wir etwas unsicher, ob wir uns für alle Fahrten ein Taxi nehmen müssen. Denn wenn man sich über Los Angeles erkundigt, bekommt man oft zu hören, dass man dort ohne Auto aufgeschmissen ist. Wir haben es anders erlebt. In San Francisco später dann ebenfalls. Wir sind einfach mit Bussen rumgefahren, die fast nichts kosten (und nur bar mit Münzen bezahlt werden können. Am Anfang wussten wir das nicht und die Busfahrer haben uns dann gesagt, dass wir einfach so einsteigen sollen.) . Die Busfahrten waren ungefährlich, dank GoogleMaps konnte man die Verbindungen ganz einfach rausfinden und wir haben dadurch extrem viel Geld gespart. Denn wir fanden es so einfach, dass wir sogar auf den Hop-On-Hop-Off-Bus verzichtet haben, den wir eigentlich zum Abklappern der Sehenswürdigkeiten buchen wollten. Ein Pass für 2 Tage und die ganze Familie hätte uns über 300 USD gekostet. Mit öffentlichen Bussen sind wir genauso gut überall hin gekommen und haben nur ein paar Dollar bezahlt.

5. Fast Food weglassen
Nach einem anstrengenden Tag, bei einer Pause auf einer mehrstündigen Fahrt oder beim Besuch einer Sehenswürdigkeit kommt man schnell in Versuchung, sich das Leben on the road etwas zu erleichtern und eben schnell irgendwo etwas zu essen zu holen. Pizza, Burger, Sushi, mexikanisches oder indisches Take Away Food ist in den USA fast überall greifbar. Wer sein Budget nicht zu sehr strapazieren möchte, sollte aber daran vorbeifahren. Denn der kulinarisch eher weniger erfreuliche Besuch von Schnellrestaurants geht mit der Familie richtig ins Geld. 60 Dollar sind da ganz schnell weg. Und zeitlich ist man oft doch nicht so schnell, wie man vorher annimmt. Auch wenn es etwas Überwindung kostet, kann man an dieser Stelle sehr viel Geld sparen, wenn man selbst etwas zubereitet. Man kann lieber im Supermarkt zu Produkten greifen, die das Kochen unterwegs vereinfachen und etwas teurer sind. Es gibt z. B. im Kühlregal fast immer Gemüsemischungen mit frischem, bereits geschnittenem Gemüse. Und natürlich gibt es fertige Soßen. Ein paar Nudeln oder ein Topf Reis sind schnell gekocht. Wenn man sich für Fahrtage zugesteht, auf Convenienceprodukte zurückzugreifen, ist es viel günstiger und schneller und immer noch gesünder, einfach kurz auf irgendeinem Parkplatz etwas zuzubereiten. Damit das praktikabel ist, sollte man die oben erwähnten Kriterien für das Wohnmobil beachten. Auch ein Vorrat ein leckeren Snacks, Obst und Getränken ist in solchen Situationen hilfreich. Wir haben Unmengen an Crackern gekauft. Auf jeder Wanderung waren die im Rucksack mit dabei und haben uns vor so manchem Burgerrestaurant bewahrt. Ich möchte hier nicht grundsätzlich gegen Restaurantbesuche Stimmung machen. Aber weil auswärts essen für Familien sehr teuer ist, würde ich lieber gezielt ein paar lohnenswerte Orte raussuchen und dort gut essen, als alle paar Tage einen Hunderter für ein paar Pommes, einen Burger und eine Fanta hinzublättern.

6. Attraktionen gut recherchieren
Egal wohin ihr kommt, in den USA wird euch überall angeboten, etwas zu unternehmen, das Eintritt kostet. Mal sind es nur 8 Dollar, mal 25 oder mehr, die pro Person anfallen. Bei uns bedeutet das immer alles mal fünf zu rechnen. Ob sich die Besuche lohnen, ist sehr unterschiedlich und auch Geschmacksache. Wir fanden oft aber, dass eine kostenlose Alternative auch richtig Spaß gemacht hat. Man hat also nicht wirklich etwas falsch gemacht mit dem Besuch der Attraktion, aber man hätte auch oft nicht sehr viel verpasst. Wirklich gut gefallen hat uns das Aquarium in Monterey und lohnenswert fanden wir den Citypass in Seattle, mit dem sich aus verschiedenen Attraktionen je nach Pass drei oder fünf aussuchen konnte. Ok aber auch verzichtbar fanden wir hingegen den Besuch der Warner Bros. Studios in LA. Es war ein netter Tag, aber uns hätte auch nichts gefehlt, wenn wir das nicht erlebt hätten. Eine Whalewatchingtour in San Francisco hat wirklich Spaß gemacht, einfach, weil es ein echt schnelles Boot war und man direkt unter der Golden Gate Bridge durchgefahren ist und wirklich lange unterwegs war für sein Geld. Wir haben aber später in Oregon Wale vom Land aus beobachten können. Wenn man also nicht schon die Bootsfahrt alleine richtig spaßig findet, kann man auch dort bestimmt sparen.

Es gab dann noch unzählige kleinere Sachen, die wir teilweise mitgemacht, oft aber ausgelassen haben. Statt dieser bezahlten Aktivitäten einfach etwas kostenlos in der gleichen Gegend zu unternehmen, ist sicherlich eine sehr gute Möglichkeit, sein Budget zu schonen.

Das richtige Alter für eine USA-Reise mit Kindern


Natürlich ist es unsinnig, hier wirklich eine Antwort zu geben. Eine USA-Reise lässt sich immer so planen, dass sie zum Alter der Kinder passt. Wir finden aber, dass sich die USA für Kinder ab 4 oder älter deutlich mehr lohnen, als für ganz kleine. Es hängt auch von der Jahreszeit und der Region ab. Eine klassische Südwestrunde im Sommer, wie sie die meisten unserer Kunden planen, bringt kleinen Kinder eher wenig. Es ist teilweise extrem heiß, die meisten wirklich spannenden Wanderungen sind anspruchsvoller, sodass man dabei ungern ein Kind schleppen möchte und von der amerikanischen Städtekultur profitieren sie auch nicht. Mit ganz kleinen Kindern würden im Sommer eine Tour durch Oregon empfehlen, wo es ruhiger ist und nicht so heiß. Die schönen Strände und die unglaublichen Wälder dort sind auch für kleine Kinder eine angenehme Umgebung. Unsere Lieblingsreiseziele für Familien mit kleinen Kindern sind aber wohl Australien und Neuseeland, weil es dort wirklich sehr einfach ist, als Familie zu reisen.

Mit Kindern ab 9 oder 10 Jahren sind die USA absolut zu empfehlen. Die Vielfalt der Natur bringt auch sonst eher lauffaule Teenager zum Wandern. Besonders die anstrengenderen Bergtouren sind spannende Herausforderungen, die man dann auch als Eltern richtig genießen kann (solange man genug zu essen für die Teenager im Rucksack hat – ansonsten hat man verloren…) Kühle Bergbäche mit glattgeschliffenen Steinrutschen können einem ganzen Nachmittag füllen, wenn die Kinder groß genug sind und sicher schwimmen können. Führungen und Museen werden auch auf Englisch einigermaßen verstanden. Die Kinder bekommen Spaß an der Sprache und sprechen sie meist schon ein bisschen, was Motivation für die Schule bringt. Lange Autofahrten werden besser ertragen, genauso wie Hitze. Der Nachteil bei großen Kindern ist sicherlich, dass sie für alles bereits voll zahlen und man einen großen Camper braucht, der jedem ein vollwertiges Bett bietet.

Was wir bei unserer nächsten USA-Reise anders machen würden


1. Keine One-Way-Miete
Wir sind in 6 Wochen von LA über die Nationalparks im Inland und dann nach Norden bis Seattle gefahren. Durch diese One-Way-Planung hatten wir permanent den Entscheidungsdruck, ob wir an der Küste oder im Hinterland entlangfahren. Die berühmten Nationalparks waren dabei fest eingeplant, aber besonders weiter im Norden waren wir es irgendwann leid, immer zwischen Küste und Bergen zu wechseln, weil das unglaublich viel Fahrtzeit bedeutete. Wenn wir unsere nächste Tour durch die USA machen – und das wird ganz bestimmt bald passieren – werden wir nicht mehr so lange reisen. Eher 3-4 Wochen. Und eine Runde fahren, bei der wir nicht das Gefühl haben, entweder die Küste oder die Berge zu verpassen. Warum kürzer? Weil man irgendwann so viel gesehen hat, dass man weniger staunen kann. Man gewöhnt sich schlichtweg an die Wunder hinter jeder Ecke.

2. Mehr Kopfhörer mitnehmen
Bei langen Autofahrten hören wir eigentlich immer zusammen Hörbücher. In unserem Wohnmobil war das etwas schwierig. Die Lautsprecher im Fahrzeug waren nicht so gut und nicht so verteilt, dass man überall gut hören konnte. Oder man musste es so laut machen, dass es echt unangenehm wurde. Das lag auch daran, dass wir unterschätzt haben, wie laut so ein LKW-ähnliches Fahrzeug ist. Neben dem beachtlichen Motorengeräusch war es auch sonst ziemlich laut, weil unser Zeug in den Schränken geklappert hat. Bei sehr langen Fahrten hätten wir uns manchmal einen guten Kopfhörer und ein Wiedergabegerät für jedes Kind gewünscht, um uns selbst eine etwas entspanntere Fahrt zu ermöglichen.

3. Weniger Strecke
Wir haben natürlich unseren eigenen Rat nicht befolgt, weil möglichst viel sehen wollten, um unsere Erfahrung für die CamperOase zu nutzen. An manchen Tagen sind wir wirklich viel zu viel gefahren. Beim nächsten Mal machen wir es besser. Wirklich.

4. Sonnenhüte mit Rangerfaktor für alle
Am Anfang haben wir uns gedacht, dass uns normale Caps ausreichen, um uns zu schützen. Am Grand Canyon war es dann soweit. Wir haben jeglichen Anspruch an Mode hinter uns gelassen und in einem Touristenshop überteuerte Stoffhüte mit ganz viel Stoff im Nacken gekauft. Die hätten wir vorher in LA oder auch zu Hause sicherlich viel günstiger bekommen. Man braucht sie wirklich.

Fazit: USA Roadtrip mit Kindern


2 Bilder: USA mit Kindern ist ganz einfach!

Die wichtigsten Punkte für eure USA-Rundreise mit Kindern auf einen Blick:

Plant eure Reise rechtzeitig - sie wird dadurch günstiger
Nehmt euch nicht zu viel vor und geht mehr in die Natur als in Städte
Bucht ein Wohnmobil mit Platz, auch wenn es etwas teurer ist - es sorgt für eine entspannte Reise und ihr spart unterwegs Geld
Wenn ihr entspannt und rechtzeitig in dieses Abenteuer startet, wird es garantiert eine unvergessliche Reise! Die USA sind so voll von unglaublichen Orten, dass auch ihr schon bald eine weitere Reise dorthin planen werdet.