
USA Rundreise mit Kindern
- 20.03.2025
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Rückblickend weiß ich gar nicht, warum wir nicht früher auf die Idee gekommen sind, unseren Familienurlaub in den USA zu verbringen. Denn es spricht soviel dafür! Andererseits war das Alter unserer Kinder perfekt für diesen Trip und vielleicht hätten wir die Reise mit kleineren Kindern nicht so genossen. Wer weiß?
Unsere Erfahrungen und Tipps für deine Wohnmobil-Familienreise in den USA
USA-Rundreise und Schulferien
Für Familien richtet sich die Wahl des Reiseziels meistens auch nach den Schulferien, außer die Kinder sind noch sehr klein. Daher ist z. B. Neuseeland mit Schulpflichtigen gar nicht so einfach zu machen, da man eigentlich nur in den Sommerferien ausreichend Zeit für eine so weite Reise hat, dann dort aber Winter ist. In den USA gibt es dieses Problem eigentlich nicht. Die Größe und damit die klimatische Vielfalt bringt mit sich, dass es im Grunde
sowohl Weihnachten als auch im Sommer
möglich ist,
eine USA Reise im Wohnmobil zu unternehmen
, solange man flexibel ist, wohin genau es gehen soll. Osterferien, Pfingstferien oder Herbstferien bieten sich gleichermaßen an.
Auch
die Anreise ist nicht so lang
, wie wir es von unseren Reisen nach Neuseeland und Australien kannten, sodass man auch nicht unbedingt 4-6 Wochen Ferien braucht, um einen lohnenden USA-Trip zu machen. Natürlich ist es toll, wenn man so viel Zeit mitbringt, denn zu sehen gibt es definitiv genug! Viele beliebte Reiserouten in den USA lassen sich aber auch in 2 bis 3 Wochen erleben. Für Familien bedeutet das, dass eine Reise in die USA sich gut mit Ferien und eventuellen Beschränkungen der Eltern vereinbaren lässt. Natürlich sollte man bei der Reiseplanung prüfen, was die beste Reisezeit für die geplante Region ist.
Einfaches Reisen mit guter Infrastruktur
Die Amerikaner lieben Roadtrips und Wohnmobile. Daher ist die Dichte an Campingplätzen in den beliebten Reiseregionen wirklich hoch und
die Ausstattung der Plätze ist hervorragend
. Sie bieten oft ein Full-Hook-Up – also Strom-, Wasser- und Abwasseranschluss - und Stellplätze, in die man sowohl vorwärts rein- als auch vorwärts wieder rausfahren kann, was für Wohnmobilneulinge ganz beruhigend sein kann. In unserem
Artikel zum Camping in den USA
haben wir viele weitere Informationen über die Besonderheiten beim Reisen in den USA zusammengefasst.
Auf den Highways ist meistens genug Platz, dass man auch mit einem
typisch amerikanischen Luxuswohnmobil
entspannt fahren kann. Natürlich gibt es Ausnahmen, z. B. bei Bergpässen mit sehr engen Serpentinen. Zwischen vielen großen Trucks und anderen Campern fühlt man sich auf den vielen Kilometern auf schnurgeraden Highways aber in bester Gesellschaft. Auch die Ortsdurchfahrten sind für Trucks ausgelegt und fast nie ein Problem. Wer also etwas Scheu hat, von der Familienkutsche zu Hause auf ein 10-Meter-Wohnmobil umzusteigen, kann in den USA einen guten Einstieg in das Thema finden. Nur in Großstädten wie San Francisco sollte man lieber nicht den Versuch unternehmen, sein Wohnmobil zentral zu parken. Hier ist es eindeutig entspannter, etwas außerhalb zu parken und dann mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren.
Einkaufen mit dem Wohnmobil ist auch extrem einfach. Die typischen Supermärkte in den USA haben gigantische Parkplätze, sodass man sein Wohnmobil nicht in irgendwelche engen Lücken quetschen muss. Der Familieneinkauf kann dann direkt vom Einkaufswagen in die entsprechenden Schränke im Wohnmobil verräumt werden. Dank der meist
sehr großen Kühlschränke in amerikanischen Wohnmobilen
kann man Vorräte für die ganze Familie auch für mehrere Tage gut verstauen. Und wenn man ein entsprechend großes Fahrzeug mietet, hat man praktische von außen zugängliche Staufächer, in denen wir immer einen größeren Vorrat an Trinkwasserkanistern aufbewahrt haben, das man sehr günstig in 3-Gallonen-Flaschen im Supermarkt bekommt. (Das Wasser aus dem Frischwassertank eines Wohnmobils sollte man nicht als Trinkwasser verwenden).
Tankstellen gibt es in ausreichender Dichte, sodass es keiner Vorplanung bedarf, wie man es vielleicht aus Australien kennt. Die Spritpreise sind günstig, was durch den hohen Verbrauch der riesigen Wohnmobile leider ausgeglichen wird, sodass man am Ende trotzdem mit einigen Kosten rechnen muss.
Zum Füllen und Leeren der übrigen Tanks im Wohnmobil nutzt man am besten die gut ausgerüsteten Campingplätze außerhalb der Nationalparks. Diese kommerziellen Plätze sind darauf ausgelegt, einem das Leben im Wohnmobil möglichst bequem zu gestalten. Wenn man einen
Stellplatz mit Full-Hook-Up
bucht, kann man seine Tanks direkt dort füllen bzw. leeren. Verzichtet man auf diesen Luxus und wählt einen günstigeren Platz, der nur einen Stromanschluss hat, kann man die Dumping-Station auf dem Campingplatz anfahren und dort alles in Ordnung bringen. Auch in den Nationalparks gibt es Dumpingstations, die man bei Bedarf anfahren kann.
Die Stromversorgung funktioniert am einfachsten, wenn man einen Stellplatz mit Steckdose hat. Die Wohnraumbatterie der Wohnmobile wird durch die vielen Lampen, den großen Kühlschrank und die Wasserpumpe und Klimaanlage relativ schnell leergesaugt. Auch das hängt natürlich vom Modell ab. Wenn man länger frei stehen will, muss man
den Generator nutzen
, den die meisten Modelle an Bord haben. Es empfiehlt sich, alle paar Tage an einen Platz mit Stromanschluss zu fahren.
Das passende Wohnmobil in den USA mit Kindern
Wie bei allen anderen Reisen auch, steht und fällt der Reisegenuss unserer Meinung nach mit dem Wohnmobil. Während in vielen anderen Reiseregionen vermehrt klassische, kompakte Kastenwagen und kleinere Camper angeboten werden, in denen man auch zu fünft auf engem Raum leben kann und muss, ist die
Palette an großen Reisemobilen in den USA unvergleichlich
. Natürlich gibt es größere Wohnmobile auch anderswo und auch in Amerika kompakte Camper. In den USA gibt es aber Fahrzeuge, die Camping neu definieren. Wir waren mit einem
C-Class-Motorhome von Roadbear
unterwegs, in dem bis zu 7 Personen reisen können. Obwohl das Fahrzeug wirklich riesig war, sind wir hunderten ähnlich großer Wohnmobile begegnet. Da wir zu Hause in einem Ford Nugget reisen und damit das wahrscheinlich kleinste Campingfahrzeug für 5 Personen gewohnt sind, hätte der Unterschied nicht größer sein können. Hier ein paar der größten Vorteile, die wir festgestellt haben:
Umso gespannter waren wir auf die Reise in unserem C-Class-Motorhome in den USA. Und der Unterschied hätte nicht größer sein können: Wenn wir abends schlafen wollten, sind einfach zwei Kinder im Alkoven über dem Fahrersitz verschwunden. Im Heck gab es ein weiteres großes Doppelbett, das immer aufgebaut und schlafbereit war. Mit einem Handgriff konnten wir dann noch eine Couch zu einem Einzelbett umklappen. Das Bettzeug war direkt unter der Couch verstaut und in weniger als zwei Minuten war auch dieses Bett fertig. Gleichzeitig war die Sitzecke mit Tisch noch komplett nutzbar. Auch Küche und Bad waren unverändert. Das hat unglaublich viel Entspannung in den Reisealltag gebracht. Weniger Streit, weniger Zeit für Räumerei, mehr das Gefühl von wohnen und Urlaub statt Survival. Unsere Empfehlung ist also ganz klar, ein Fahrzeug zu wählen, in dem man mindestens ein Bett immer aufgebaut hat, wenn man mit Kindern reist. So kann man kleine Kinder zum Mittagschlaf hinlegen und gleichzeitig mit älteren Kindern am Tisch sitzen und ein Spiel spielen oder das Essen vorbereiten. Abends, wenn die Kinder bei der Fahrt in ihren Sitzen eingeschlafen sind, kann man sie einfach direkt hinlegen, wenn man ankommt. Im besten Fall muss man die Sitzbänke gar nicht zu Betten umbauen und spart sich das tägliche Anbringen der Kindersitze. Auch wenn ein größeres Fahrzeug fast immer etwas teurer ist, als ein kompakter Camper, finden wir, dass Familien sich gut überlegen sollten, wie viel es ihnen wert ist, unterwegs einen entspannten Alltag zu haben.
Wie angenehm war es da im großen Wohnmobil: Es war möglich, dass sich ein Kind auf der seitlich zur Fahrtrichtung stehenden Couch ausbreitete, während zwei andere jeweils eine eigene Bank am Tisch hatten. Man konnte beim Fahren zeichnen, lesen, Brote schmieren, jeder hatte einen Getränkehalter neben dem Sitz, sodass keine Becher durch die Gegend flogen. Jeder konnte bei der Fahrt schlafen, ohne gestört zu werden. Da wir viel Strecke gemacht haben, war das alles sehr nützlich. Wir wären aber auch mit einer Bank weniger ausgekommen.
Besonders, wenn man mit kleineren Kindern reist, die noch nicht so viel Platz brauchen und mit denen man eher nicht so lange Etappen fährt, ist es weniger wichtig, dass sie sich so ausbreiten können. Da ist es vor allem wichtig, dass man die Kinder während der Fahrt gut betreuen kann. Sie sollten also nicht unerreichbar weit weg sitzen. Wenn man für jedes Kind noch einen Kindersitz braucht, muss man unbedingt darauf achten, wie viele Sitze für einen Kindersitz zugelassen sind und ob z. B. auch drei Sitze auf eine Bank nebeneinander passen. Es ist deutlich einfacher, wenn man zwischen zwei Kindersitzen noch einen Platz frei hat, weil es sonst echt schwierig werden kann, die Gurte anzustecken. Bei mehreren kleineren Kindern ist also der wichtigste Punkt bei der Fahrzeugwahl, zu prüfen, ob es möglich ist, die benötigten Kindersitze auf alltagstaugliche Weise zu befestigen.
Übrigens: Keine Wohnmobilvermietung wird euch Kindersitze im Fahrzeug befestigen. Das müsst ihr aus Versicherungsgründen immer selbst erledigen. Viele Vermieter bieten auch keine Kindersitze an. Man muss sie entweder kaufen oder in einem gesonderten Verleih besorgen. Oft gibt es auch bei den Vermietern ein Regal mit Lebensmitteln und Ausrüstung anderer Urlauber, die am Ende der Reise ihre Sachen verschenken. Dort findet man auch oft Sitze. Es hängt hier sicherlich vom eigenen Anspruch an den Sitz ab, welche Lösung man wählt.
Bei Jugendlichen sind die Kriterien für ein geeignetes Fahrzeug etwas anders. Unser ältestes Kind ist fast 1,80 M groß. Mit zwei weiteren Kindern, die auch nicht wirklich klein sind, tritt das Thema Kindersitze komplett in den Hintergrund. Wichtiger ist Platz, um sich während der Fahrt aus dem Weg zu gehen. Auch muss man sich nicht mehr viel um die Kinder kümmern, wenn man fährt. Sie können sich selbst etwas zu trinken nehmen, brauchen keine Spielzeuge vom Boden, müssen nicht getröstet werden, wenn ihnen im Sitz zu heiß wird. Es ist also nicht entscheidend, wo im Fahrzeug die Sitze sind, solange es genügend Platz drumherum gibt.
Der zweite angenehme Aspekt war die klare Trennung von Küche und Waschbereich. In kleinen Campern ist das Spülbecken in der Küche oft die einzige Waschgelegenheit. Wenn man noch Geschirr im Spülbecken hat und ein Kind soll schon mal Zähneputzen, ist das irgendwie unpassend. Außerdem haben in einem Bad alle Badutensilien einen Platz.
Die Dusche haben wir nicht sehr oft benutzt, aber es gibt durchaus Situationen, in denen es toll ist, dass man sie hat. Wir haben auf Campingplätzen immer die Duschen des Platzes benutzt, weil man doch etwas mehr Platz hat und es ganz schön ist, den Camperalltag etwas zu entzerren. In den Nationalparks, wo es in der Regel nur ein Waschbecken gibt, ist man nach einer anstrengenden Bergbesteigung aber schon froh, wenn man im Camper kurz duschen kann.
Unsere Erfahrung ist, dass man auf dem engen Raum im Wohnmobil nur dann gerne kocht, wenn es einfach und schnell geht. Dabei hilft ein großer Kühlschrank sehr. Schon eine Kühlbox, in die man von oben Sachen reinstapelt, nervt schnell, weil meistens das Gesuchte ganz unten liegt. Weitere Schränke, in denen man ausreichend Lebensmittel lagern kann, sind sehr nützlich. Gerade bei langen Fahrten wird unterwegs viel mehr gegessen, als man vorher denkt.
Weiterhin braucht man mindestes 2 Kochplatten , wenn das Kochen nicht zur Geduldsprobe werden soll. Dank Gasflamme wird alles sehr zügig warm. Stehhöhe im Fahrzeug ist beim Kochen auch unerlässlich, in manchen Campingbussen aber nicht vorhanden. In größeren Wohnmobilen allerdings schon. Es lohnt sich, bei der Fahrzeugwahl darauf zu achten, wenn man täglich kochen möchte.
In Wohnmobilen ist manchmal Zubehör vorhanden, das nicht den persönlichen Vorlieben entspricht. Wir empfehlen, dass ihr euch am Anfang die Sachen kauft, die euch wichtig sind. Bei uns war das ein großes Schneidebrett und ein großes Messer. Beides gab es schon im Wohnmobil, war uns aber zu fummelig, um für 5 Personen zu kochen. Manchmal gibt es auch Töpfe in unpraktischen Größen oder Pfannen, mit denen man nicht zurechtkommt. Wenn man nicht nur für ein paar Tage unterwegs ist, lohnt es sich in unseren Augen, hier zu ergänzen.
Wir hatten auch ein Slideout, das ebenso in diese Kategorie fällt. Es war wirklich toll, wieviel Platz es zusätzlich gab, wenn man das Slideout herausgefahren hat. Und auch hier war nur ein Knopfdruck nötig, weshalb wir es viel genutzt haben.
Nicht genutzt haben wir hingegen den Fernseher. Mit den Geräten, die man meist sowieso dabei hat, ist genügend Unterhaltung geboten, sodass man die seltenen Gelegenheiten, bei denen man tatsächlich ans Fernsehkabel angeschlossen sein könnte, nicht nutzt.
Für uns war auch die Filterkaffeemaschine nicht nötig. Um diese zu nutzen, muss man entweder an den Strom angeschlossen sein oder den Generator laufen lassen. Da wir für alle Situationen, in denen das nicht gegeben war, sowieso eine andere Lösung brauchten, haben wir uns auf dieser Reise mit Instantkaffee zufrieden gegeben. Aber auch eine klassische Espressokanne oder eine French Press hätten mehr geholfen, als die elektrische Kaffeemaschine. Für Leute, die lange auf dem selben Campingplatz stehen und immer Strom haben, ist es bestimmt anders. Für uns hat es sich als zu umständlich erwiesen, auf einem Roadtrip ständig die Maschine auf- und abzubauen und bei laufendem Generator Kaffee zu kochen. Wer also Platz in den Küchenschränken sparen will, verzichtet bei der Camperübernahme auf dieses Extra.
Aktivitäten und Routenplanung mit Kindern in den USA
Eine der größten Herausforderungen bei einer USA-Reise mit Kindern ist sicherlich die Routenplanung. Irgendwie hängt alles von allem ab und man weiß nicht recht, womit man anfangen soll. In unserem Artikel zur Reiseplanung für eine Wohnmobilreise in den USA gehen wir auf dieses Thema grundsätzlich ein. An dieser Stelle möchten wir ein paar Dinge ergänzen, die besonders mit Kindern zu beachten sind.
Überlegt euch, welche Orte ihr unbedingt sehen wollt. Lasst zwischen diesen Stationen Luft für Improvisation , denn oft entstehen beim Reisen mit Kindern die schönsten Erlebnisse an Orten, die man als Erwachsener nie gesehen hätte. Zum Beispiel, wenn nach 3 Stunden Fahrt dringend eine Pause gemacht werden muss, weil die Kleinen nicht mehr sitzen können und man einfach irgendwo aussteigt und einen total schönen Spaziergang macht, der in keinem Reiseführer zu finden ist.
Mit Kindern kommt man schnell man anderen Leuten in Kontakt. Dann verbringt man plötzlich den Nachmittag in irgendeiner Kleinstadt an einem völlig beliebigen Bach und taucht ein in den Alltag der Menschen vor Ort. Das ist nicht planbar, aber oft sind es diese Tage, die einem am längsten in Erinnerung bleiben. Nur wer etwas Luft in der Planung zulässt, kann solchen Erlebnissen Raum geben.
Außerdem unterschätzt man leicht, wie wichtig für Kinder Tage ohne Highlights sind. Je jünger die Kinder sind, desto weniger interessieren sie sich für die Naturwunder, an denen sie vorbeigetragen werden. Viel schöner finden sie, auf dem Campingplatz besondere Stöcke oder Zapfen zu sammeln, Steine in einen Bach zu schmeißen oder am Strand zu spielen. Wenn wir in der Planung eine Sehenswürdigkeit an die nächste hängen, übergehen wir die Bedürfnisse der Kinder. Plant also ein Stopps ein, bei denen ihr euch einfach treiben lassen könnt. Oder bleibt einen Tag länger als nötig in einem Nationalpark, um dort einfach mal Zeit zum Spielen zu haben. Oder verbringt einen ganzen Tag auf einem Campingplatz mit Pool und Ballwiese (am Bryce Canyon ist Ruby's Campground eine absolute Empfehlung für Familien!) oder am Strand, auch wenn ihr bei der Planung denkt, dass ihr dafür ja nun wirklich nicht in die USA fliegen müsst. Es zahlt sich unterwegs aus.
Mit sehr kleinen Kindern – vor allem, wenn es sich nur um ein einzelnes Baby handelt – können Stadtbesuche sehr anstrengend werden. Besonders Kinder, die bereits laufen können, aber noch nicht wirklich verstehen, was gerade um sie herum passiert, sind in fremden Städten schwer zu beaufsichtigen. Die meisten Dinge, die man in Städten tun kann, sind mit vielen Regeln verbunden . Im Museum darf man nichts anfassen, in Geschäften auch nicht, draußen darf man nicht alleine weglaufen, am Wasser darf man sich nicht nass machen. In bestimmten Lebensphasen ist es für Kinder sehr frustrierend, wenn sie überall Dinge sehen, die sie gerne untersuchen wollen, und dann dürfen sie es nicht. Es bleibt dann meist nur ein Spielplatz, ein Zoo, ein Schwimmbad oder ein Park, um den Familienfrieden zu wahren. In diesem Alter würden wir Städte eher weglassen und uns gezielt Orte suchen, an denen die Kinder selbst aktiv sein dürfen.
Mit älteren Kindern können Stadtbesuche in den USA absolut lohnenswert sein. Sie erkennen die Unterschiede zu den Städten zu Hause, beobachten und lernen viel über die Menschen, freuen sich über Shoppingmeilen, Restaurants oder Sehenswürdigkeiten und haben Spaß daran, in den amerikanischen Lifestyle einzutauchen. Unsere Kinder haben den Strand in Santa Monica geliebt, die Skating-Bowle in Venice Beach mit ihren Scootern ausprobiert, haben Las Vegas bei Nacht geliebt und in San Francisco die Busker am Pier 39 beobachtet. Mit 14, 11 und 7 waren sie in einem Alter, in dem sie leicht zu beaufsichtigen waren und wussten, wann man sich wie zu benehmen hat.
Allerdings wecken Städte auch Wünsche. Restaurants, Bootsfahrten, eine Fahrt auf die Space Needle in Seattle, ein Besuch im Aquarium in Monterey, ein Eis hier, eine Limo dort – Stadtbesuche sind extrem teuer und Kinder haben permanent Wünsche, von denen man die meisten nicht erfüllen möchte, weil man weiß, dass die Schneekugel mit der Golden Gate Bridge oder das T-Shirt aus LA in dem Moment zwar wahnsinnig toll und wichtig erscheinen, in einem halben Jahr aber zu Hause in der liegen. Wenn man also nicht unendlich viel Geld ausgeben will, muss man auch bei großen Kindern in Städten oft nein sagen. Und selbst, wenn man auf größere Shoppingexzesse verzichtet, bleibt der Stadtbesuch teuer.
Kosten senken beim Roadtrip mit der Familie
Eine USA-Reise mit Kindern ist kein ganz günstiges Vorhaben. Allein die Flüge kosten so viel, wie man vielleicht sonst für den gesamten Urlaub an der Ostsee bezahlt hätte. Trotzdem ist es unsere ganz klare Empfehlung, eine solche Reise zu unternehmen, wenn es möglich ist. Damit sich der Flug lohnt, sollte man natürlich möglichst lange vor Ort sein. Auch das ist mit Kosten verbunden, denn egal ob Hotel oder Wohnmobil – jede Nacht mehr kostet Geld. Wie also kann man seine Kosten optimieren?
Zweitens haben viele ein dynamisches Preismodell. Das bedeutet, sie bieten ihre Fahrzeuge zunächst günstiger an, um eine gewisse Grundauslastung ihrer Flotte zu gewährleisten. Ist ein gewisser Prozentsatz bereits gebucht, setzen sie die Preise höher. Je weniger Fahrzeuge noch vorhanden sind, desto teurer werden sie angeboten. Das heißt, dass ihr für das gleiche Wohnmobil mehr zahlt, wenn ihr später bucht. Seid hier also nicht zu spontan.
Nicht nur die Übernachtungen in den Nationalparks sind günstig, auch das sonstige Leben. Da es dort außer Natur nicht viel gibt, wird man eher wenig zu Konsum angeregt. Es gibt immer irgendeinen kleinen Souvenirshop mit Touristeninfo und natürlich kann man auch irgendwo essen gehen, wenn man gezielt mit diesem Wunsch loszieht. Meistens wird man aber tagsüber Wandern und abends selbst kochen. Auf diese Weise kann man wundervolle Tage mit wenig Budget verbringen.
Generell kann man sich ausrechnen, wieviel einen 2 bis 3 Tage in einer Stadt kosten und wie lange man für dieses Geld in Nationalparks bleiben könnte. Danach kann man abwägen, ob einem der Stadtbesuch wichtig genug ist, ihn trotzdem zu machen.
Es gab dann noch unzählige kleinere Sachen, die wir teilweise mitgemacht, oft aber ausgelassen haben. Statt dieser bezahlten Aktivitäten einfach etwas kostenlos in der gleichen Gegend zu unternehmen, ist sicherlich eine sehr gute Möglichkeit, sein Budget zu schonen.
Das richtige Alter für eine USA-Reise mit Kindern
Natürlich ist es unsinnig, hier wirklich eine Antwort zu geben.
Eine USA-Reise lässt sich immer so planen, dass sie zum Alter der Kinder passt.
Wir finden aber, dass sich die USA für Kinder ab 4 oder älter deutlich mehr lohnen, als für ganz kleine. Es hängt auch von der Jahreszeit und der Region ab. Eine klassische Südwestrunde im Sommer, wie sie die meisten unserer Kunden planen, bringt kleinen Kinder eher wenig. Es ist teilweise extrem heiß, die meisten wirklich spannenden Wanderungen sind anspruchsvoller, sodass man dabei ungern ein Kind schleppen möchte und von der amerikanischen Städtekultur profitieren sie auch nicht.
Mit ganz kleinen Kindern würden im Sommer
eine Tour durch Oregon
empfehlen, wo es ruhiger ist und nicht so heiß. Die schönen Strände und die unglaublichen Wälder dort sind auch für kleine Kinder eine angenehme Umgebung. Unsere Lieblingsreiseziele für Familien mit kleinen Kindern sind aber wohl Australien und Neuseeland, weil es dort wirklich sehr einfach ist, als Familie zu reisen.
Mit Kindern ab 9 oder 10 Jahren sind die USA absolut zu empfehlen.
Die Vielfalt der Natur bringt auch sonst eher lauffaule Teenager zum Wandern. Besonders die anstrengenderen Bergtouren sind spannende Herausforderungen, die man dann auch als Eltern richtig genießen kann (solange man genug zu essen für die Teenager im Rucksack hat – ansonsten hat man verloren…) Kühle Bergbäche mit glattgeschliffenen Steinrutschen können einem ganzen Nachmittag füllen, wenn die Kinder groß genug sind und sicher schwimmen können. Führungen und Museen werden auch auf Englisch einigermaßen verstanden.
Die Kinder bekommen Spaß an der Sprache und sprechen sie meist schon ein bisschen, was Motivation für die Schule bringt. Lange Autofahrten werden besser ertragen, genauso wie Hitze. Der Nachteil bei großen Kindern ist sicherlich, dass sie für alles bereits voll zahlen und man einen großen Camper braucht, der jedem ein vollwertiges Bett bietet.
Was wir bei unserer nächsten USA-Reise anders machen würden
Fazit: USA Roadtrip mit Kindern
Die wichtigsten Punkte für eure USA-Rundreise mit Kindern auf einen Blick:
Plant eure Reise rechtzeitig - sie wird dadurch günstiger | ||
Nehmt euch nicht zu viel vor und geht mehr in die Natur als in Städte | ||
Bucht ein Wohnmobil mit Platz, auch wenn es etwas teurer ist - es sorgt für eine entspannte Reise und ihr spart unterwegs Geld |