Blick auf eine Bucht in Tasmanien

Reisebericht: Tasmanien in zehn Tagen Teil 2/3

Reisebericht: Tasmanien in zehn Tagen Teil 2/3


Im zweiten Teil unseres Reiseberichtes geht es endlich auf die Strasse. Wir holen unser Wohnmobil ab und beginnen unsere Reise im Naturparadies Tasmanien. Meine Reisedaten: 20.03.-30.03.2019 (knapp 10 Fahrtage), Strecke: knapp 2000km. Begleitet uns bei unseren ersten Erfahrungen im Wohnmobil in Tasmanien und lasst euch von diesem noch nicht so populären Reiseziel begeistern. Hier gehts zu Tag 1-5!

Los gehts! Tag 1-5 unserer Tasmanien Reise


Im zweiten Teil unseres Reiseberichtes geht es endlich auf die Strasse. Wir holen unser Wohnmobil ab und beginnen unsere Reise im Naturparadies Tasmanien. Meine Reisedaten: 20.03.-30.03.2019 (knapp 10 Fahrtage), Strecke: knapp 2000km. Begleitet uns bei unseren ersten Erfahrungen im Wohnmobil in Tasmanien und lasst euch von diesem noch nicht so populären Reiseziel begeistern. Hier gehts zu Tag 1-5!

Tag 1: Ankunft Hobart – Einkauf – Rosny Hill Lookout – Richmond – 25km (ca. 30min)


Nachdem ich am Flughafen nach vielen Flugstunden angekommen bin und meinen australischen Freund aus Perth nach einiger Wartezeit am Nachmittag freudig in Empfang genommen habe, geht es direkt mit dem Taxi zum Depot von Cruisin Tasmania in Hobart. Da es, wie bei allen australischen Vermietern üblich, keinen Shuttle Service zu den Depots, gibt nehmen wir das Taxi für knapp 17 AUD.

Wir klären alles Schriftliche und bekommen eine Einweisung ins Fahrzeug. Dann geht es für uns zunächst Richtung Rosny Park , ein Stadtteil von Hobart, wo wir den ersten Großeinkauf bei Coles machen. Einen Woolworth gibt es direkt daneben. Es ist empfehlenswert, in Hobart so viel wie möglich einzukaufen, da es zwischendrin auf der Strecke nur kleinere IGA Shops gibt, welche deutlich teurer sind und bei denen die Auswahl etwas begrenzt ist. Die nächste größere Stadt ist bspw. Launceston.

Mit leckeren, frischen Sushirollen als Snack bewaffnet genießen wir die langsam untergehende Sonne am Rosny Hill Look Out . Neben uns ein paar Einheimische, welche nach Feierabend ihren Abendsnack im Auto genießen. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf den Derwent River, die Tasman Bridge, den Royal Botanical Garden und im Hintergrund den Mt. Wellington. Wir machen uns am frühen Abend noch auf den Weg ins 30 min entfernte Richmond zum Richmond Cabin & Tourist Park , wo wir für 30 AUD für 2 Personen (ohne Strom) unsere erste Nacht in Tasmanien verbringen.

Tag 2: Richmond – Tasman Peninsula - Port Arthur Ghost Tour – Fortescue Bay Campground – 120 km (2 ¼ Stunden)


Am nächsten Morgen schauen wir uns zunächst im historischen Ort Richmond, eine der ersten Siedlungen Tasmaniens, um. Viele Gebäude in dem Ort stammen aus dem 19. Jahrhundert und sind denkmalgeschützt, wie auch das bekannte Richmond Goal , ein Gefängnis. Die Richmond Bridge (1823 – 1825 von Sträflingen gebaut) ist die älteste steinerne Groß-Brücke Australiens, welche noch in Nutzung ist.

Weiter geht es Richtung Tasman Peninsula , wo sich zunächst ein Abstecher vor Eagle Hawk Neck zum Tessellated Pavement, einem geologischen Wunder anbietet. Der Boden, am besten bei Ebbe zu sehen, erinnert stark an Fliesen eines Mosaikbodens. Weitere angrenzende Highlights sind das Blowhole, die Tasman Arch, eine meterhohe, baumbewachsene Felsbrücke und Devil`s Kitchen, eine gigantische Schlucht.

Wir statten dem Tasmanien Devil Unzoo einen Besuch ab. Der Eintritt kostet 36 AUD/Person. Ein Teil des Geldes geht in Schutzprojekte zum Erhalt des Tasmanischen Teufels. Unzoo ist ein geschütztes und patentiertes Konzept. Käfige und Einzäunungen werden abgeschafft und durch großzügige natürliche Areale ersetzt. Das ursprüngliche Gehege der tasmanischen Teufel bspw. ist heute die Besucherplattform und ringsherum kann man die tasmanischen Teufel sehen, wenn sie Lust dazu haben. Es finden regelmäßig Fütterungen der aufgrund einer Tumorkrankheit vom Aussterben bedrohten Tiere statt. Zudem können hier weitere einheimische Tiere wie der Tüpfelbeutelmarder bestaunt werden oder auch Wallabys und Pademelons gefüttert werden.

Wir machen noch einen Abstecher zur Remarkable Cave im Süden der Halbinsel, bevor wir zur meistbesuchten Touristenattraktion Tasmaniens, der ehemaligen Gefängnisstadt Port Arthur fahren. Dieser Ort zählt seit 2010 zum UNESCO-Welterbe. Zwischen 1830 und 1877 befand sich hier die größte Sträflingskolonie Australiens. Man kann die Anlage auf eigene Faust erkunden oder eine geführte Tour für 39 AUD/Person buchen. Das Ticket ist 2 Tage gültig. Man sollte hier einen halben Tag einplanen. Wir entscheiden uns für die berühmte Historic Ghost Tour am Abend (27 AUD/Person), welche sich für alle eignet, die es gruselig mögen. Eine 90-minütige Tour über das Gelände im Dunkeln. Ausgestattet mit wenigen Laternen werden wir von einem Guide zu geisterhaften, gruseligen Geschichten über das weitläufige Areal, hinein in die alten knarrenden Gebäude geführt. Die Nacht verbringen wir auf dem 30 min entfernten Fortescue Bay Camping Ground für 13AUD (2 Personen). Da es ein beliebter Platz ist, suchen wir uns schon am Nachmittag einen Platz aus und „reservieren“ diesen mit Tisch und Stühlen. Hier sollte man auf jeden Fall rechtzeitig ankommen, denn man kann nicht vorreservieren.

Tag 3: Fahrt zum Freycinet National Park – River & Rocks Campsite – 250 km (4 Stunden)


Der Stellplatz ist wirklich wunderschön in einer Bucht gelegen und lädt zum Verweilen ein. Zum Frühstück werden wir von einem süßen Wallaby begrüßt, welches eine Weile bei uns um den Tisch kreist. Wir wollen auch den Rest der Tasman Peninsula sehen, sodass wir einen kleinen Schlenker über Nubeena fahren auf dem Weg Richtung Freycinet Nationalpark, was unser heutiges Ziel ist. Die Landschaft ist einfach unglaublich abwechslungsreich, die Straßen sind teilweise sehr kurvig.

Für einen kleinen, am Ende doch recht großen, Mittagssnack stoppten wir nochmal am Blowhole Car Park in Doo Town . Dort bekommt man am Doo-Lishus Food Caravan wirklich verdammt leckere Fish & Chips, frisches Seefood wie Austern, Muscheln, Tintenfischringe usw. Hausgemachtes Beereneis und Smoothies sind dort ebenso eine Spezialität.

Der Weg führt uns weiter an Triabunna vorbei. Von hier kann man mit der Fähre, welche nur wenige Male am Tag fährt, nach Maria Island übersetzen. Die Fahrt kostet 45 AUD hin und zurück + Nationalparkpass, sofern man ihn noch nicht hat und dauert nur ca. 45 min. Die Insel ist ein einziger Nationalpark und für Naturliebhaber ein sehr beliebtes Ziel. Unberührte Natur, seltene Tierarten, paradiesische Strände und Felslandschaften wie die Painted Cliffs. Es gibt dort keine Autos. Die Insel kann man zu Fuß oder mit einem Leihfahrrad erkunden. Übernachtungen sind in Hütten oder Zelten möglich. Fähre und Übernachtungen sollten unbedingt vorgebucht werden. Aufgrund unserer begrenzten Zeit lassen wir die Insel schweren Herzens aus.

Wir fahren weiter, um am späten Nachmittag die Freycinet Peninsula zu erreichen. Es gibt hier eine Menge Stellplätze. Aufgrund der späten Ankunft sind unsere favorisierten Stellplätze zum einen direkt am Visitor Center des Nationalparks für 16 AUD mit Strom und der kostenfreie Stellplatz Friendly Beaches bereits vollständig belegt. Honeymoon Bay Campground ebenfalls. Wir finden zum Glück noch einen Platz auf dem kostenfreien Rocks and River Campground. Der Platz ist ebenso völlig ausreichend. Am Strand tummeln sich überall kleine Krabben, welche sich im Sand verbuddeln. Lustig anzusehen. So endet ein weiterer Tag, den wir zum Fahren nutzen.

Tag 4: Wineglass Bay und Freycinet Nationalpark – Jeanneret Beach Campsite – 130 km (2 Stunden)


Direkt am Morgen fahren wir zum Wineglass Bay Carpark , um von dort einen der wohl schönsten Strände der Welt zu erkunden. Der Strand wurde tatsächlich mehrfach ausgezeichnet und zählt zu den 10 schönsten der Welt und das völlig berechtigt. Diesen Ruf verdankt die Wineglass Bay dem fast perfekten Halbmond aus weißem Sand, umgeben von türkisfarbenem Wasser. Eine relativ leichte Wanderung führt vom Parkplatz ca. 30 min zum Wineglass Bay Lookout. Weitere 45 min geht es etwas steiler über viele Treppen weiter runter zur Bucht. Für Familien mit kleineren Kindern ist der Weg nach meinem Empfinden eher weniger geeignet, da es berghoch zurück recht anstrengend ist.

Empfehlenswert ist es, mindestens einen Tag im Freycinet Nationalpark zu verbringen. Um noch Zeit für ein paar mehr Wanderungen zu haben empfehlen sich mindestens 2 Tage. Es gibt mehrstündige Wanderungen über die Halbinsel oder aber auch die „Wanderung“ auf den Mt. Amos, wo man einen einmaligen Blick über die gesamte Halbinsel inkl. Wineglass Bay hat. Da man hier teilweise auf allen Vieren an den sehr glatten, rutschigen Felsen hochklettert, sollte man den Track nicht nach Regen oder bei Regen nehmen. Die Wanderung sollte nur von körperlich fitten Personen bestritten werden, da es auf ca. 2 Kilometer 410 Meter teils steil auf den Gipfel geht. Da es an dem Tag doch recht warm ist, wollen wir uns nach der Wanderung im Meer abkühlen und fahren zur Friendly Beaches Camping Area, wo man in den Wellen gut Spaß haben kann. Ein wirklich toller Stellplatz auch zum Übernachten. Hier gibt es viele kleine Parkbuchten, getrennt von Büschen direkt am Meer.

Wir fahren weitere 110 km, ca. 1.45h, zum kostenfreien Jeanneret Beach Campsite, direkt an der Bay of Fires gelegen. Auch hier sollte man nicht zu spät ankommen, da es nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen gibt. In St. Helens 15 min vor unserem Stellplatz gibt es an der Waterfront Duschen mit heißem Wasser (2AUD/3 min).

Tipp: Hat man ein wenig mehr Zeit, lohnt sich ein Stopp in Bicheno. Der Ort ist bekannt für seine kleine Pinguin Kolonie. Diese soll man in der Dämmerung zu Hunderten an Land watscheln sehen. Die Pinguine leben auf einer kleinen vorgelagerten Insel, Diamond Island.

Tag 5: Bay of Fires Binalong Bay – The Gardens – Bridestowe Lavender Estate – Launceston & Cataract Gorge Reserve – Quamby Corner Caravan Park 315 km (4 ½ Stunden eher mehr, da die Straßen sehr kurvenreich sind)


Der Morgen beginnt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang und einem Müslifrühstück am Strand. Die kraftvollen Wellen beobachtend könnte ich hier stundenlang sitzen. In dieser Bucht deuten sich schon die ersten orangenen Felsbrocken an, für welche die Bay of Fires unter anderem berühmt ist. Man könnte denken, dass die von Flechten besetzten, leuchtend orange-roten Felsen der Küste ihren Namen gegeben haben. Tatsächlich ist der Name aber entstanden, da ein Seefahrer vom Meer aus überall die brennenden Feuer der Aborigines sah. Die Bay of Fires hat wirklich etwas Magisches. Ich verliebe mich sofort in die Gegend und könnte hier mehrere Tage verbringen. Zu der Zeit sind hier recht wenige Menschen unterwegs, sodass man einige Buchten komplett für sich allein hat. Wir fahren bis zu "The Gardens Bay of Fires Conservation Area". Kristallklares, seichtes Wasser, überall orange gefärbte Felsen von Bäumen umgeben, ein einzelnes Haus und Boot in der Bucht, die wohlmöglich glücklichsten Kühe, welche einen Spaziergang von ihrer Weide an den Strand machen. Eindrücke dieses besonderen Ortes, der mich nicht mehr los lässt, da er einfach so friedlich und wunderschön ist.

Vorbei geht es an Derby, dem mittlerweile weltbekannten Mountainbike Ort, mit unterschiedlichsten Trails. Hier finden bereits zum zweiten Mal die Enduro World Series statt. Vorbei am Mount William Nationalpark machen wir einen Abstecher zur Bridestow Lavender Farm, wo man das berühmte Lavendeleis probieren kann. Lecker, aber auch gewöhnungsbedürftig. Die beste Zeit, um den Lavendel auch blühen zu sehen, ist zwischen Dezember und Januar. Daher sehen wir nur die abgeernteten Felder, aber die Größe dieser ist dennoch beeindruckend. Es werden Touren angeboten, bei denen man viel über das Unternehmen und die Herstellung von Lavendelöl erfährt. Es können hier natürlich allerlei Lavendelprodukte gekauft werden. Hat man daran eher kein Interesse und vielleicht ein paar mehr Reisetage, kann man die Route nach Launceston auch abwandeln und am Ben Lomond Nationalpark vorbeifahren. Hierbei handelt es sich um ein Hochplateau, in dem im Winter auch Ski gefahren werden kann.

Wir fahren eine weitere Stunde Richtung Launceston, der zweitgrößten Stadt nach Hobart. Die Cataract Gorge , welche ein beliebtes Ausflugsziel bei Einheimischen und Touristen liegt ein wenig am Stadtrand. Die Schlucht ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Hier gibt es zahlreiche Wege zum Spazieren, Hängebrücken, schön gestaltete Gartenanlagen, einen Spielplatz, großen Swimmingpool, Fahrten mit Schlauchbooten, viele Felsen, Möglichkeiten zum rumklettern und einen Sessellift, mit welchem man die Schlucht überqueren kann. Ein schöner Ort an dem wir gute zwei Stunden verbringen. Letzte Station für heute ist nur noch die Quamby Corner Campsite im Golden Valley, in der Nähe von Deloraine. Wir zahlen hier 18 AUD für 2 Personen ohne Strom. Dusche und Waschmaschine sind hier inkl.

In Teil 3 unseres Berichtes lest ihr, wie die letzten fünf Tage unserer Reise durch Tasmanien verlaufen sind. Neugierig?