Tasmanien, Küste, Meer

Reisebericht: Tasmanien in zehn Tagen Teil 3/3

Reisebericht: Tasmanien in zehn Tagen Teil 3/3


Fünf Tage Tasmanien liegen bereits hinter uns und die Insel hat uns schon komplett verzaubert. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie es uns an Tag 6-10 ergangen ist. Die letzten Tage unserer Reise beginnen mit viel Regen, doch davon lassen wir uns natürlich nicht ärgern. Wir sehen Wobats und Glühwürmchen und natürlich wunderschöne Landschaften und Wasserfälle. Begleite uns auf den letzten Etappen!

Unsere Tasmanien Reise Tag 6-10


Fünf Tage Tasmanien liegen bereits hinter uns und die Insel hat uns schon komplett verzaubert. In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie es uns an Tag 6-10 ergangen ist. Die letzten Tage unserer Reise beginnen mit viel Regen, doch davon lassen wir uns natürlich nicht ärgern. Wir sehen Wobats und Glühwürmchen und natürlich wunderschöne Landschaften und Wasserfälle. Begleite uns auf den letzten Etappen!

Tag 6: Vieeel Regen – Raspberry Farm - Devonport & Mersey Bluff Lighthouse – Gowrie Park Wilderness Lodge Camping – 200km (2h 45 min)


Da an diesem Tag viel Regen angesagt war, entscheiden wir uns, den Cradle Mountain Nationalpark um einen Tag nach hinten zu verschieben. Ein kleines zweites Frühstück darf nicht fehlen, wenn man die Gelegenheit hat, das bekannte Christmas Hills Raspberry Farm Cafe an (20min vom Stellplatz) zu besuchen. Hier ist einfach alles nur Yummi!

Das Wetter ist an diesem Tag durchwachsen. Sonne, Wind und Regen wechseln sich ab. In den richtigen Momenten bei strömendem Regen sitzen wir im Auto und schauen uns die Orte an. Die Fahrt führt immer an der wilden Küste entlang über Devonport, Penguin, Burnie (wo wir lecker im Octopus Fish & Chips essen) zurück über Sheffield zu unserem Campingplatz für die Nacht. In Devonport sehen wir die Spirit of Tasmania anlegen, beobachten Surfer beim Wellenreiten, machen einen Spaziergang Richtung Leuchtturm. Im Fern Glade Reserve bei Burnie machen wir uns auf die Suche nach einem Schnabeltier (die Schnabeltiersuche war aufgrund der Uhrzeit leider erfolglos) und bestaunen über 50 buntbemalte Wände in der kleinen Stadt Sheffield.

Eine Alternative, die man hier einbauen kann, die allerdings etwas mehr Zeit braucht, ist der Narawntapu Nationalpark . Dieser soll der artenreichste Nationalpark sein und wird auch Tasmaniens Serengeti genannt. Der Campingplatz Gowrie Park Wilderness Village, wo wir heute übernachten wollen, liegt noch ca. 40min vom Visitor Center des Cradle Mountain National Parks entfernt. Wenn man einen vergleichsweise günstigen Stellplatz haben möchte (28 AUD/2 Personen mit Strom, 1AUD Dusche/5 min) und nicht auf den teuren im Nationalpark selber übernachten möchte, ist dieser zu empfehlen. Hier hat man eine tolle Sicht auf die angrenzenden Berglandschaft.

Tag 7: Cradle Mountain Nationalpark – Wombats & die Suche nach Schnabeltieren – Zeehan Bush Camp – 140km (2 Stunden)


Der Cradle Mountain – Lake Saint Claire Nationalpark ist sozusagen in zwei Nationalparks aufgeteilt. Der Cradle Mountain Nationalpark zählt zu den top Highlights in Tasmanien und ist bekannt für seine alpine Landschaft und den mehrtägigen Overland Track. Hier findet jeder einen passenden Wanderweg oder Track. Sie reichen von sehr leicht und für Familien und auch Rollstuhlfahrer geeignet bis zu herausfordernd und anstrengend. Die vielen Wanderwege sind sehr abwechslungsreich und führen zu Bergseen, an Wasserfällen vorbei zu herausfordernden Berggipfeln. Wir fahren also zum Visitor Center, wo uns gesagt wird, dass man in den Park direkt nur zu bestimmten Zeiten mit dem eigenen Auto reinfahren kann, da es schnell sehr voll an den Wanderparkplätzen ist. Zudem sind die Straßen eng. Wir parken also auf dem großen Parkplatz und nutzen den Shuttle Bus, welcher in dem bereits gekauften Nationalparkpass inklusive ist. Der Shuttle Bus fährt regelmäßig alle 15min und fährt die Haltestellen Interpretation Center, Ranger Station, Snake Hill, Ronny Creek und Dove Lake an. Wir fahren direkt zum Dove Lake. Von dort aus starten viele Wanderungen unterschiedlicher Level, wo uns eine ca. 6km lange Wanderung ca. 2 Stunden um den See führt. Mit Regenjacke und wasserfesten Schuhen ausgestattet ist diese leichte Wanderung auch bei Regen wie an diesem Tag ein Vergnügen und die „Ausblicke“ dennoch schön. Die Berge sind zwar in Regen und Nebel gehüllt, aber auf halber Strecke haben wir Glück und die Sonne kommt für einen kurzen Moment raus, sodass wir einen Blick auf die umliegenden Berge erhaschen. Man sollte hier wirklich auf jedes Wetter vorbereitet sein. Da wir die vergangenen Tage längere Autofahrten hinter uns hatten freuen wir uns mal wieder in Bewegung zu kommen und wandern über den Lake Lilla zum Ronny Creek (1h). Dieser Weg führt über Holzstege, zwischen grünen Gräsern und Palmen entlang und ist bekannt für seine Wombats, die bei Dämmerung aus ihren Höhlen kommen. Zunächst sehen wir überall nur den würfelförmigen Kot der Wombats, für welchen sie berühmt sind. Mein Ziel war es unbedingt wilde Wombat auf Tasmanien zu sehen. Genauso wie einen Platypus (Schnabeltier, was leider bis zum Ende der Reise nicht klappte). Die Freude ist riesig, als wir den ersten Wombat in weiterer Entfernung auf einem Hügel grasen sehen. Nach einer Weile taucht direkt hinter uns neben dem Holzsteg ein weiterer auf und lässt sich von uns nicht stören. Wirklich niedliche kleine Tiere, die wir eine ganze Weile beobachten. Zum Abschluss nehmen wir den Weg Richtung Snake Hill, von wo aus wir in den Bus zurück zum Parkplatz steigen. Wir fahren noch weitere 1 ½ Stunden über kurvenreiche Straßen nach Zeehan an die Westküste Tasmaniens zum Bush Camp, wo wir für 33 AUD mit Strom übernachten. Strom haben wir immer mal wieder genutzt, um den Heizlüfter anschmeißen zu können, da es abends oder bei Regen doch schon recht frisch war. Der Besitzer ist unglaublich nett und berät uns was man in der Gegend unternehmen kann. Zur Auswahl stehen eine ganztägige Dampflockfahrt mit der West Coast Wilderness Railway oder der berühmte Gordon River Cruise . Wir entscheiden uns für Letztes und buchen für den nächsten Tag vor. Ein Geheimtipp vom Campingplatz Besitzer: Spray Tunnel am Abend. Dort gibt es eine Menge Glühwürmchen zu sehen. Die kurze Fahrt dorthin lohnt sich tatsächlich, denn in der Mitte des Tunnels sieht man wirklich einen Haufen Glühwürmchen, die wie Sterne über einem leuchten. Ein fantastischer Abschluss des Tages.

Tag 8: Zeehan – Strahan Gordon River Cruise – Queestown – Great Lake Miena - 250km (4 Stunden)


Die Attraktion in dem kleinen Ort Strahan im Norden der Westküste ist der Gordon River Cruise im Gordon Franklin Wild Rivers National Park. Dieser wird vom Franklin River und Gordon River gebildet, welche zu den letzten Flüssen der Welt gehören, dessen Lauf nicht von Menschenhand verändert wurde. Der Park gehört zum UNESCO Weltnaturerbe ist eine der am meisten qualifizierten Welterbestätten, welche 7 von 10 Kriterien erfüllt. Die Waldflächen stammen noch aus der Zeit des Superkontinents Gondwana. Außerdem findet sich hier eine der ältesten Baumarten, die Huon Pine und nach wissenschaftlichen Untersuchungen die sauberste Luft der Welt. Lauter Rekorde. Es ist wirklich eine atemberaubende Gegend, die mir Gänsehaut bereitet.

Die Tour mit dem Katamaran beginnt um 8 Uhr morgens und dauert ca. 5,5- 6 Stunden. Lunch ist in dem Preis von 135AUD inklusive (je nach Kategorie und Sitzplatz variieren die Preise). Die Tour geht zunächst Richtung Hells Gates und Hells Gate Lighthouse. Die enge Öffnung zwischen Macquarie Harbour zum indischen Ozean wird wegen ihrer gefährlichen und tückischen Strömungen so genannt. Es geht vorbei an modernen Lachsfarmen. Hier soll es den besten Zuchtlachs geben, welcher weltweit einer der wenigen ist, der aufgrund des sauberen Wassers ohne Zusatz von Antibiotika und Chemikalien gezüchtet werden kann. Wir legen einen Stopp auf Sarah Island ein und werden von einem netten Guide über die Insel geführt, auf welcher sich noch ein paar Ruinen finden. Hier bildete die Strafkolonie Macquarie Harbour die erste europäische Niederlassung. Man brachte hier rebellische Sträflinge anderer Lager in Australien hin. Es erhielt den Ruf, eines der grausamsten Lager mit den härtesten Bedingungen zu sein.

Das Schiff fährt weiter ganz langsam und leise über den Gordon River. Der Mix aus ruhigem Wasser und Regenwald und der klaren Luft ist einfach atemberaubend. Wir stehen sprachlos auf dem Deck des Schiffes und genießen die Ausblicke. Vorm Lunch machen wir noch einen Landgang, wo wir einen Spaziergang über Holzstege durch den Regenwald machen. Crew-Mitglieder erzählen uns allerlei Interessantes über die dort lebenden Tiere und wachsenden Pflanze. Wir sehen hier die älteste Baumart, die Huon Pine. Zurück auf dem Boot gibt es ein leckeres Lunch Buffet. Wir genießen die Fahrt zurück zum Strahan Harbour.

Die Fahrt von Strahan nach Queenstown (ca. 45 min) ist wirklich faszinierend. Eine schmale, kurvige Straße umgeben von Wäldern und Bergen, die zwischendrin immer wieder grandiose Ausblicke bietet, führt mit über 90 Kurven in den beschaulichen Bergbauort. Hier machen wir noch einen kurzen Stop am Spion Kopf Lookout. Unser Ziel für heute: Great Lake Hotel in Miena, wo es einen Stellplatz in der Nähe des Great Lakes für 20 AUD gibt. Dort kommen wir nach weiteren 2 Stunden kurz nach Sonnenuntergang an und machen noch ein paar Bilder von der grandiosen Milchstraße über uns.

Tag 9: Mount Field National Park – Rivers Edge Wilderness Camping – 270km ( 3h 45min)


Der Mount Field Nationalpark zählt ebenfalls zu den beliebtesten auf Tasmanien. Von Hobart aus sind es nur 1,5 – 2 Stunden und somit ist der Park recht schnell zu erreichen. Bekannt ist der Park für die schönen Russel Falls . Der Track dorthin startet direkt am Visitor Center. Hier gibt es Informationen zum Park und ein Café. Von den Russel Falls aus gibt es weitere Wanderungen durch den Regenwald mit den zweitgrößten Bäumen der Welt, zu weiteren Wasserfällen wie den Lady Barron Falls und den Horseshoe Falls. Hier findet sich für jedes Fitness Level die passende Wanderung.

Über Hobart fahren wir zu einem der schönsten Stellplätze unserer Reise, Rivers Edge Wilderness Campingplatz. Die einzelnen Stellplätze sind wirklich riesig. Es gibt etwas teurere Stellplätze direkt am Russel River, wo es bei Dämmerung auch Schnabeltiere zu sehen geben soll und günstigere ohne Strom. Im Sommer kann man hier schwimmen und auch angeln. Es gibt einen kleinen Spielplatz und jeeeeede Menge Platz. Wirklich ein Paradies in Lonnavale mitten im Huon Valley, 30min von Huonville. Dank unserer liegen gelassenen Thunfischdose unter dem Camper (was man eigentlich nicht machen soll) sehen wir einen recht selten gewordenen Tasmanien Quall, eine Art Beutelmarder.

Tag 10: Huon Valley – Mt. Wellington – Barilla Campsite Hobart – 220km (4 Stunden)


Der letzte Tag in Tasmanien ist angebrochen. Wir hatten einfach so viel Spaß am Fahren in Tasmanien, dass wir auch am letzten Tag nochmal einige Kilometer fahren. Wir waren schon süchtig, immer wieder Neues zu sehen und sind gespannt, was uns im Huon Valley erwartet. Wir fahren durch die reizvolle und wunderschöne Gegend mit vielen grünen Orten. Eine wirklich lebenswerte Gegend, wo ich sofort in eines der zum Verkauf stehenden Häuser hätte ziehen können. Hier ticken die Uhren noch langsam. Die Gegend ist für den Obstanbau und guten Wein bekannt.

Über Greevestone geht es bis nach Southport, den Blick immer auf den beeindruckenden Huon Fluss. Westlich des Ortes können die Hastings Caves und Thermal Springs besucht werden. Auf der Rücktour fahren wir einen Schlenker über die Surveyors Bay bis nach Hobart, wo wir am späten Nachmittag einen Abstecher zum Mt. Wellington machen. Wir fahren mit dem Auto hoch. Man kann auch laufen. Hier oben ist es sehr windig und kalt, aber der Panoramablick über Hobart und das Derwent Valley ist fantastisch.

Die letzte Nacht verbringen wir auf dem Barilla Holiday Park nur 5 min vom Cruisin Motorhomes Depot und 8 min vom Flughafen entfernt. Hier zahlen wir 42 AUD/Nacht für zwei Personen ohne Strom. Duschen inkl. Für etwas größere Kinder gibt es hier eine liebevoll angelegte Minigolfanlage. An den Campingplatz angrenzend gibt es ein sehr empfehlenswertes Restaurant, "Nate´s Pizza, Pasta and Grill" mit sehr leckerem, wenn es auch etwas höherpreisigem Essen. Hier lassen wir unsere Tasmanienreise mit Austern und leckerer Pizza ausklingen, bevor es für mich am nächsten Tag weiter nach Neuseeland geht und für meinen australischen Bekannten zurück nach Perth.

Tag 11: Hobart und Salamanca Market mit Shuttle – Abflug


Da heute Samstag ist und mein Flug über Sydney nach Neuseeland erst am frühen Nachmittag geht, entscheide ich am Abend davor noch einen Abstecher nach Hobart, speziell auf den Salamanca Market (Samstags von 9.00 – 15.00 Uhr) zu machen. Ich nutze hierfür den Shuttle vom Campingplatz für 15 AUD hin und zurück inkl. kleiner Rundtour mit lustigem Busfahrer. So habe ich nicht den Stress einen geeigneten Parkplatz zu finden. Wobei es direkt vor dem Markteingang einen großen Parkplatz gibt, wo man auch noch Plätze findet, sofern man am frühen Morgen dort ist.

Auf dem belebten Salamanca Market sind mehr als 300 Standbesitzer zu finden, die einem leckeres Essen, handgemachte Produkte, Antiquitäten und frisches Obst und Gemüse anbieten. Zwischendrin hört man immer wieder die Klänge von Musikern. Ich schlendere noch ein wenig durch Hobart. Vom Salamanca Place gelangt man zum Battery Point, einem der ältesten Stadtviertel Hobarts indem man die 175 Jahre alten Stufen der Kellys Steps hochläuft. Hobart ist wirklich ein schönes Küstenstädtchen, was allerhand zu bieten hat. Wenn man die Zeit hat, sollte man auf keinen Fall das MONA (Museum of Old and New Art) verpassen. Der botanische Garten mit über 6000 Pflanzenarten oder einer der Strände laden zum Entspannen ein. Hobart bietet aber auch ein abwechslungsreiches Nachtleben mit netten Bars, Pubs, Clubs und Australiens erstem Casino. Eine Stadt, der man auf jeden Fall 1-2 Tage schenken kann.

Hat man noch mehr Tage auf Tasmanien zur Verfügung, was in jedem Fall empfehlenswert ist, bietet sich ein Ausflug nach Bruny Island an. Die Insel liegt nur eine kurze Auto- und Fährfahrt von Hobart entfernt. Besonderheit der Insel sind neben der atemberaubenden Natur die Albino Wallabys. Kleine weiße Kängurus, die sich aufgrund fehlender Feinde auf der Insel besonders stark dort vermehrt haben.

Fazit zur Tasmanien Reise


Die Erzählungen und die Liste der Highlights könnte man noch unendlich weiterführen. Tasmanien ist einfach traumhaft schön. Wenn ich gefragt werde, was mir am besten gefallen hat: ALLES! Denn jeder Teil der Insel hat etwas Besonderes. Die Natur, die Tierwelt, die Strände, die unglaublich schönen Stellplätze und die netten Menschen machen die Reise zu etwas Unvergesslichem. Nach Neuseeland dachte ich, könne ich mich in keinen Ort mehr so verlieben. Aber Tasmanien hat es tatsächlich geschafft. Ich komme auf jeden Fall wieder!

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