Eine Würfelqualle in Australien

Chironex fleckeri - die giftigste Qualle Australiens

Chironex fleckeri - die giftigste Qualle Australiens


Die Würfelfelqualle Chironex fleckeri ist die giftigste Qualle Australiens. Bekannt ist sie auch unter dem Namen "Seewespe". Mit ihrem tödlichen Gift hat sie es zu zweifelhaftem Rum geschafft. Dabei ist die Seewespe ein echter Hingucker und sieht gar nicht gefährlich aus. Lest mehr!

Gegen die Seewespe ist ein Hai gute Gesellschaft


Die Würfelfelqualle Chironex fleckeri ist die giftigste Qualle Australiens. Bekannt ist sie auch unter dem Namen "Seewespe". Mit ihrem tödlichen Gift hat sie es zu zweifelhaftem Rum geschafft. Dabei ist die Seewespe ein echter Hingucker und sieht gar nicht gefährlich aus. Lest mehr!

Wo gibt es die Seewespe?


Beheimatet an den pazifischen Stränden Nordaustraliens, am Great Barrier Reef, im westlichen Australien, sowie an den Küsten im westlichen Indopazifik von Papua-Neuginea, den Salomonen, Borneo, Malaysia und den Philippinen wird die chironex fleckeri (übersetzt heißt das so viel wie, „Die mordende Hand“), besser bekannt als Seewespe, Würfelqualle oder lokal als Boy Jellyfish, aufgrund ihres Giftes gemieden und gefürchtet.

Mittlerweile wurde ihre Art auch in den Gewässern um Großbritannien, Südafrika, Florida, Japan und Neuseeland gesichtet. So unscheinbar sie auch ist, zählt sie dennoch zu den gefährlichsten ihrer Art und zu den giftigsten Tieren auf diesem Planeten. Mit ihrem Gift kann sie bis zu 250 Menschen auf einen Schlag vernichten und so ist es nicht verwunderlich, dass von ihr mehr tödliche Unfälle ausgehen, als von Haien. In Australien kommen sie zwischen Fraser Island (Queensland) und Exmouth (Western Australia) im Zeitraum von Oktober/ November bis April/ Mai vor. Doch auch das restliche Jahr über werden immer häufiger Vorfälle gemeldet. Beliebte Urlaubsdestinationen wie das Great Barrier Reef, Cairns, Darwin oder Broome sind mittlerweile ebenfalls von der Seewespe betroffen.

Wie sieht die Würfelqualle oder Seewespe aus?


Rein optisch ist die Würfelqualle eine faszinierende Schönheit. Der Körper der Seewespe besteht aus einer wasserreichen Gallerte – einer gelartigen Flüssigkeit - die bläulich schimmert und an die Form einer Glocke erinnert. An dieser Glocke befinden sich bei einer ausgewachsenen Qualle erstaunliche 30 Tentakel, welche wiederrum mit je 5000 Giftzellen (Nesselzellen) besetzt sind. Damit bewegt sie sich grazil und kunstvoll durch die Meere. Genauer genommen ist die Würfelqualle fast ausschließlich im flachen, küstennahen Wasser mit einer maximalen Tiefe von 5 Metern zu finden. Genau dort, wo Einheimische und Urlauber zum Baden gehen. Sie ist fast unsichtbar und bewegt sich am Tag nur langsam und auch nur wenn sie, zum Beispiel durch einen Badegast, gestört wird. Ansonsten ruht sie auf dem Grund des Meeres und erholt sich von ihren nächtlichen Beutetouren. Nicht ganz ungefährlich für Menschen die schwimmen gehen, aber auch kein Grund zur Beunruhigung. Wenn man gewisse Regionen meidet, ist man auf der sicheren Seite. Nur Ahnungslosigkeit kann hier zur Gefahr werden. Im Grunde werden Menschen selten und wenn dann nur unbeabsichtigt gestochen.Der Körper der Qualle ist im Verhältnis zu ihren Tentakeln, die bis zu 3 Meter lang werden können, sehr klein. Was ihre Sinnesorgane anbelangt, so hat sie sagenhafte 24 Augen, mit denen sie teilweise stark fokussieren kann. Zwei davon sind sogar in der Lage Farben zu erkennen und Wissenschaftler sind sich einig, dass die Seewespe eines der wenigen Tiere mit 360 Grad Blickwinkel ist. Dafür lebt sie ohne Gehirn. Anders als herkömmliche Quallenarten ist die Seewespe ein Jäger der aktiv schwimmen und auf Beute gehen kann. Dabei hat sie es überwiegend auf Krebstiere, insbesondere Garnelen, größere und ältere Medusen und andere Fische abgesehen. Die Würfelqualle hat dabei eine ganz eigene und raffinierte Fangtechnik: Sie schwimmt mit hoher Geschwindigkeit Richtung Meeresöberfläche und stoppt mit einer schnellen unerwarteten Drehung. Dabei füllt sich ihr Körper mit Wasser und stößt dieses dann blitzartig wieder aus. Anschließend sinkt die Würfelqualle mit weit ausgebreiteten Tentakeln zurück Richtung Grund. Bleibt Beute an ihren Armen hängen, werden die Tentakel mittels Muskelbewegungen verkürzt und das Beutetier zu den Giftzellen transportiert. Seewespen werden aber selbst auch regelmäßig zur Beute zahlreicher Fischarten, sie gehören außerdem zur Vorzugsbeute der sogenannten Suppenschildkröte. Dadurch, dass ihr Körper unsichtbar und nur ihre Tentakel weiß oder leicht gelblich schimmern, ist die Würfelqualle schwer im Meer erkennbar, was sie zur hinterlistigen Gefahr macht.

Wie kann man sich vor der Seewespe schützen?


Das Gift der Seewespe ist extrem stark. Wurde man von diesem Tier berührt, so verheilen die Wunden nur langsam. Schon der Kontakt weniger Meter der Tentakel genügen, um genug Gift abbekommen und daran zu sterben. Durch die bestimmte Anordnung der Nesselzellen ist zumeist ein sehr genaues Muster auf der Haut erkennbar. Anhand diesen Musters, wissen Helfer und auch Ärzte in Australien sehr schnell, ob es sich bei der zu behandelnden Wunde, um die Wunde einer Würfelqualle handelt. Das enthaltene Gift greift besonders die Nerven an, und kann binnen Sekunden zu Lähmungen der Skelett- und Hautmuskulatur sowie der Atmung führen. Wie kann man sich also schützen? An betroffenen Stränden sind stets Warnhinweise zu finden. So lange die Gefahr dort besteht, sollte man demzufolge unter keinen Umständen baden gehen. Es gibt Regionen, die das ganze Jahr über gefährlich sind. Hier sind nur dann Warnschilder aufgestellt, wenn die Anzahl der Quallen außergewöhnlich hoch ist. Sollte man eine rote Fahne an einem Strand wehen sehen, so kann das auf unterschiedlichste Gefahren aufmerksam machen. In diesem Fall, ist ebenfalls große Vorsicht geboten. Generell ist zu empfehlen, bei Strandspaziergängen Schuhe zu tragen, denn die Quallen werden immer wieder von den Wellen an Land gespült und liegen dann gut getarnt im Sand. Wer im Lebensraum der Quallen dennoch schwimmen oder surfen möchte, sollte nicht ohne Neoprenanzug ins Meer gehen. Auch Nylonstrumpfhosen sollen angeblich helfen. Seltsamerweise können die Quallenarme diese Stoffe wohl nicht durchdringen. Wer eine Qualle sichtet, sollte dies der Küstenwache melden und sie versuchen zu verscheuchen. Die Seewespe ist sehr schreckhaft und mag die Anwesenheit von Menschen in der Regel nicht. Wer dennoch mit den Tentakeln in Berührung gekommen ist, sollte schnellstmöglich das Wasser verlassen. Die sogenannten Nesselzellen oder Nesselkapseln (Nematozysten) enthalten einen spiralähnlich aufgewickelten Nesselfaden, der bei Berührung explosionsartig ausgestoßen wird. Dabei wird das Nesselgift in die Haut des Opfers eingespritzt. Die Wunde sollte nicht mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten gespült werden, sondern stattdessen ist es ratsam, auf die betroffene Stelle eine Sandkruste auftragen. Flüssigkeiten aller Art – Essig gehört zu den empfohlenen Mythen - kann dazu führen, dass noch aktive Nesselzellen aufplatzen und noch mehr Gift in den Kreislauf gerät. Der Sand wiederrum kann die Zellen umgehend inaktiv machen. Anschließend sollte die Wunde gekühlt werden, damit sich die Blutgefäße zusammenziehen. So wird die Durchblutung an der betroffenen Stelle so stark unterbunden, dass sich das Gift nicht weiter ausbreiten kann. Der nächste Schritt wäre der Weg zum Arzt, damit eventuell noch vorhandene Tentakel entfernt werden können und gegebenenfalls ein Antiserum gespritzt werden kann. Man sollte generell beachten, dass auch abgerissene Tentakel gefährlich sein können. Australische Forscher haben nun per gentechnischem Verfahren ein Gegengift entdeckt, das die Wirkung des Quallengifts weitestgehend blockiert, wenn es binnen einer Viertelstunde auf die Haut aufgetragen wird. Dazu muss schnell gehandelt werden. Nach Meinung der Forscher saugt das Mittel das Cholesterin aus der Zellmembran. Das Quallengift wiederum braucht ebendieses Cholesterin, um sich zu verbreiten. Es werden nun aktiv Ersthelfer, sowie die entsprechende Regierung ins Boot geholt, um das Gegenmittel für die Behandlung von Menschen bei gefährlichen Quallen-Unfällen voranzutreiben.

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