Was jetzt? Ein Jahr im Tourismus ohne Reisende


Vor Corona war die CamperOase sehr aktiv in der Vermittlung von Wohnmobilen in Australien und Neuseeland. Doch was tut man als Vermittler, wenn niemand mehr reisen darf? Wohnmobile vermitteln jedenfalls nicht. Einfach aufgeben? Auf keinen Fall! Ein guter Plan musste her! Wie wir die vergangenen Monate verbracht haben und wie es mit der CamperOase weitergeht, erzählen wir euch in diesem Beitrag.

Ein Einblick hinter die Kulissen


Vor Corona war die CamperOase sehr aktiv in der Vermittlung von Wohnmobilen in Australien und Neuseeland. Doch was tut man als Vermittler, wenn niemand mehr reisen darf? Wohnmobile vermitteln jedenfalls nicht. Einfach aufgeben? Auf keinen Fall! Ein guter Plan musste her! Wie wir die vergangenen Monate verbracht haben und wie es mit der CamperOase weitergeht, erzählen wir euch in diesem Beitrag.

Gemischte Gefühle


Stell dir vor, du hast einige Jahre lang neben deinem Beruf ein Unternehmen in der Reisebranche aufgebaut. All deine Freizeit und dein Herzblut sind in ein Projekt geflossen, was zunächst nicht mehr als eine verrückte Idee war, deine Begeisterung für das Land, in dem du viele Jahre deines Lebens verbracht hast, in eine Arbeit mit Spaß umzuwandeln. Es entwickelt sich gut, sodass du beschließt, einige Mitarbeitende einzustellen und selbst vollzeit im eigenen Geschäft zu arbeiten. Du bist so langsam aus den holprigen Anfängen rausgewachsen. Die Abläufe sind klar, die Technik im Hintergrund funktioniert immer besser und du bekommst so viele positive Rückmeldungen von deinen Kunden, dass die Arbeit doppelt Spaß macht!

Plötzlich -von einem Tag auf den anderen- reist niemand mehr. Die Welt hat andere Sorgen, als sich den schönsten Strand für den nächsten Urlaub auszusuchen. Was jetzt?

Genau so ging es uns, als vor einem Jahr klar wurde, dass die Saison 2020 vermutlich vieles bringen würde, nur kein Geschäft. Tausende von Fragen hingen in der Luft. Müssen wir alle Mitarbeiter kündigen? Wovon sollen wir leben? Wie lange wird das dauern? Welche Förderungen stehen uns zu? Wie lange reichen die Rücklagen? Zumachen oder weiter?

Für einen kurzen Moment versetzte uns das in eine Schockstarre. Wir taten, was uns in solchen Momenten immer gut tut: im Garten arbeiten, in der Erde wühlen, Pflanzen beim wachsen beobachten und uns sinnvoll fühlen. Und schon nach kurzer Zeit war eins klar: Wenn wir unsere Mitarbeiter halten wollen, brauchen wir ein Projekt, das wir ohne Tagesgeschäft umsetzen können. Und tatsächlich lag so eine Idee bereits auf dem Tisch. Nur hatten wir die Umsetzung für einen späteren Zeitpunkt geplant.

Land in Sicht!


Schon seit einiger Zeit war es unser Wunsch, unseren Kundinnen und Kunden nicht nur für Neuseeland und Australien Wohnmobile anbieten zu können, sondern auch in Europa . Da klar war, dass dies mit sehr viel Arbeit verbunden sein würde, die wir neben dem Tagesgeschäft nur in kleinen Häppchen angehen konnten, war die Unsetzung zwar geplant, aber als Langzeitprojekt. Nach kurzer Überlegung war klar, dass der Aufbau eines großen Angebotes für Europa der logische Schritt in dieser Phase war. Schließlich hatten Neuseeland und Australien schon recht zu Anfang deutlich gemacht, dass Touristen vorerst nicht einreisen können würden, während es schon im Sommer 2020 bei mäßiger Infektionslage möglich war, in Europa kleinere Reisen zu unternehmen, ohne sich oder andere zu gefährden. Einen Blogbeitrag dazu findet ihr übrigens hier .

Für einige Monate waren wir also von Island bis Portugal und von Holland bis Serbien überall unterwegs - nur im Kopf natürlich, aber die Recherche und die vielen tollen Eindrücke, die wir dabei aus jedem Land mitnahmen, holten uns immer wieder raus aus der harten Realität, die aus Anträgen für Fördermittel und den nicht besser werdenden Corona-Neuigkeiten bestand. Immer wieder der Blick in die Rücklagen-Kasse, die eigentlich für ganz andere Dinge bestimmt gewesen war, ob wir unsere Werkstudenten noch einen weiteren Monat beschäftigen können würden, um unser Projekt und ihren Lebesunterhalt weiter aufrecht zu erhalten.

Anfang des neuen Jahres war es dann endlich geschafft. Mit über 200 Seiten an neuen Inhalten, einem Blog übers Reisen im Wohnmobil und unsere Zielländer, vielen neuen Geschäftspartnern und der großen Hoffnung, dass mit den Impfungen der Endgegner Corona endlich bezwungen werden kann, haben wir unsere neue Seite online gestellt. Sogar zwei afrikanische Länder haben wir jetzt im Angebot. Das macht uns ziemlich stolz und ermutigt uns, weiterhin durchzuhalten.

Hoffnung und Abwarten


So richtig feiern können wir diesen Meilenstein derzeit noch nicht. Dazu ist vieles noch zu unklar. Einerseits hoffen wir, dass schon in diesem Sommer vielleicht das Reisen innerhalb Europas möglich sein wird und uns hilft, den Kopf finanziell über Wasser zu halten. Andererseits wollen wir auf keinen Fall, dass durch zu frühe Lockerungen das ganze böse Spiel von vorne beginnt. Auch müssen wir uns von einigen Mitarbeitern trennen, da die Rücklagen langsam aufgebraucht sind und Werkstudenten leider nicht in Kurzarbeit gehen können. Das bricht uns das Herz, denn wir lieben unser Team und sind jedem einzelnen soooo dankbar für die viele gute Arbeit und das unendliche Engagement. Wir hoffen, dass es nur eine Trennung auf (sehr kurze) Zeit sein wird!

Neuseeland und Australien haben bereits Klarheit geschaffen und entschieden, dass 2021 der Tourismus noch ruhen muss. Doch gleichzeitig ist auch absehbar, dass es dann 2022 tatsächlich wieder richtig losgehen kann. Jacinda Ardern jedenfalls sagt:

“For travel to restart, we need one of two things: we either need the confidence that being vaccinated means you don’t pass Covid-19 on to others – and we don’t know that yet; or we need enough of our population to be vaccinated and protected that people can safely re-enter New Zealand. Both possibilities will take some time.”

Buchungen dafür sind jetzt schon möglich. und wenn wir uns die guten Stornobedingungen unserer Partner anschauen, ist das sogar echt risikoarm und vor allem noch sehr günstig, bis der große Ansturm kommt. Das macht uns Hoffnung, dass wir planbare Einnahmen für 2022 erarbeiten können und endlich wieder das tun dürfen, was wir am liebsten machen: Euch beraten und den besten Camper für euch finden!

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