Campen in Namibia


Feinster Sand in der ältesten Wüste der Welt, beeindruckende Felsformationen, raue Küsten sowie Elefant, Giraffe und Co. in freier Wildbahn – Namibia ist ein atemberaubendes Land abwechslungsreicher Naturschönheit. Und: Das Land ist hervorragend auf Camping vorbereitet, insbesondere mit dem 4WD Camper. In diesem Artikel bieten wir kompakte Antworten zu wichtigen Fragen rund ums Thema Campen in Namibia.

Kompakte Antworten auf zentrale Fragen zum Urlaub mit 4WD Camper


Feinster Sand in der ältesten Wüste der Welt, beeindruckende Felsformationen, raue Küsten sowie Elefant, Giraffe und Co. in freier Wildbahn – Namibia ist ein atemberaubendes Land abwechslungsreicher Naturschönheit. Und: Das Land ist hervorragend auf Camping vorbereitet, insbesondere mit dem 4WD Camper. In diesem Artikel bieten wir kompakte Antworten zu wichtigen Fragen rund ums Thema Campen in Namibia.

Wann ist die beste Zeit zum Campen in Namibia?


Die Hauptsaison in Namibia wird überwiegend von Juni bis Oktober angesetzt, also während des deutschen Sommers und somit im namibischen Winter. Doch Campen in Namibia ist auch in anderen Monaten möglich und bieten jeweils Vorteile.
Die Hauptsaison zwischen Juni bis Oktober fällt in die Trockenzeit und ist entsprechend nahezu vollständig frei von Regen. Außerdem sind die Temperaturen etwas niedriger mit einem Tagesdurchschnitt von ca. 20-27°C. Der größte Vorteil der Hauptsaison liegt in der Möglichkeit von Tierbeobachtungen, denn diese sind während der Trockenzeit am einfachsten bzw. wahrscheinlichsten. Dies ist insbesondere mit Blick auf den Etosha National Park wichtig. Nachteil sind in der Hauptsaison neben der Trockenheit vor Allem die Preise und Verfügbarkeiten.

In der Nebensaison fällt insbesondere im Januar und Februar vermehrt Regen, was Teile des großen Netzwerks aus Gravel-Roads herausfordernder macht. Zugleich steigen die Temperaturen teilweise deutlich über 30°C. Allerdings bietet auch die Nebensaison attraktive Reisemonate. So ist der November noch ähnlich der Hauptsaison und April/Mai bieten gemäßigte Wetterbedingungen. Großer Vorteil sind in der Nebensaison allgemein niedrigere Preise. Wichtig ist zudem, die teilweise großen Unterschiede innerhalb Namibias auf dem Schirm zu haben: An der Küste haben wir auch im November mit Pullover leicht gefröstelt, während wir nach einer Fahrt 20km landeinwärts wieder im T-Shirt schwitzten. Zugleich wird es in Regionen wie dem Damaraland oder Sossusvlei auch im tiefsten Winter (August) an manchen Tagen mächtig heiß. Zu guter Letzt sei noch ein Punkt genannt, der sonst für viele wohl nur ein Detail darstellt: Es lohnt sich, bei der Reiseplanung die Mondphasen zu berücksichtigen. Wichtig sind diese insbesondere bei der Sternbeobachtung, denn bei Vollmond ist am hellen Himmel weniger zu sehen. Insbesondere in dünnbesiedelten Wüstengegenden, wie der Kalahari und Namib, ist der Sternhimmel bei Neumond hingegen überwältigend und auf manchen Campingplätzen werden entsprechende Führungen angeboten.

Wie sind die Campingplätze ausgestattet?


26 Bilder: In dieser Bildergalerie teilen wir ein paar Eindrücke zu den von uns in Namibia besuchten Campingplätzen und ihrer Ausstattung!

Aus unseren Erfahrungen sind Campingplätze in Namibia im Schnitt gut ausgestattet: In der Regel bietet jeder Stellplatz Wasser (jedoch nur selten trinkbar) und meistens Strom. Duschen und Toilette befinden sich teilweise ebenfalls direkt am Stellplatz, teilweise in gesammelten Sanitäranlagen wenige Meter entfernt. Außerdem bietet im Prinzip jeder Stellplatz (zumindest von denen, die wir gesehen haben) eine Barbecue-Stelle – denn die Namibier lieben ihre Version, den Braai. Nicht selten bieten Betreiber weitere Einrichtungen, wie eine Küchenzeile mit Spüle oder Sitzbereiche. Teilweise sind diese individuell direkt am Stellplatz, in anderen Fällen wenige Meter vom eigenen Stellplatz entfernt und gemeinschaftlich nutzbar.

Viele Campingplätze sind zudem Teil einer größeren Anlage, denn fast immer wird auch die Unterbringung in einer festen Lodge angeboten. Gleichfalls ist bei den meisten Anlagen (mindestens) ein kostenloser Pool sowie ein Restaurant und/oder eine Bar vorhanden. Dazu kommt ein mehr oder minder umfangreiches Angebot an buchbaren Aktivitäten, wobei sich diese innerhalb einer Region in Namibia von Campingplatz zu Campingplatz in der Regel stark ähneln. Die Kosten variieren abhängig von der genauen Aktivität grob zwischen 20-60 EUR pro Person. Daneben gibt es häufig auch kostenlose Aktivitäten, z.B. kleinere Wanderungen. Insgesamt sind die Campingplätze in Namibia, soweit von uns besucht, sehr gut mit abwechslungsreichen Outdoor-Abenteuern aufgestellt.

Was kosten Campingplätze in Namibia?


Die Kosten für Campingplätze in Namibia sind vergleichsweise niedrig. Wir haben für eine Übernachtung pro Person zwischen 10 bis 25 EUR gezahlt. Bei einem höheren Preis war Frühstück und/oder Abendbrot mit inbegriffen.

Neben saisonalen Abweichungen gehen preisliche Unterschiede teilweise mit der genauen Lage des Campingplatzes einher: Campingplätze in der Nähe von hochfrequentierten Touristenhighlights sind tendenziell teurer als Campingplätze auf ‚halber Strecke‘. Wenn du beispielsweise innerhalb des Etosha National Parks nächtigen möchtest, musst du einen der staatlich-verwalteten Nationalparks für ca. 25 EUR pro Person und Nacht buchen (inkl. Bearbeitungsgebühr). Abgesehen vom Etosha würden wir den Zusammenhang zwischen Preis und Lage als nicht zu stark bewerten. Schließlich gibt es in der Nähe eines Highlights häufig mehrere Campingplätze, unter welchen sich eigentlich immer eine sehr günstige Option finden sollte. Zudem kann natürlich ein Zusammenhang zwischen Qualität und Umfang der Ausstattung bzw. Angebots und dem Preis eines Campingplatzes bestehen. Doch auch hier sind uns keine großen Unterschiede aufgefallen. Denn wie im vorhergehenden Abschnitt beschrieben, sind die Campingplätze in Namibia im Schnitt sehr gut aufgestellt.

Sollte ich Campingplätze in Namibia vorbuchen?


Grundsätzlich empfehlen wir, zumindest einen Teil der Campingplätze auf deiner Reise durch Namibia vorab zu buchen. Zwar gibt es generell viele Campingplätze und um die touristischen Attraktivtäten auch meist mehrere Alternativen, gemessen an der Besucherzahl sind die Stellplätze manchmal aber trotzdem umkämpft. Dies gilt insbesondere für die (berühmten) Nationalparks, wie den Etosha und das Sossusvlei. Zudem sind die Entfernungen zwischen zwei Orten in Namibia im Schnitt verhältnismäßig groß. Wenn ihr an einer Stelle Pech habt und auf den ortsansässigen Camp Grounds keinen Stellplatz mehr ergattert, kann es daher sein, dass es erst in 50-100km die nächsten Optionen gibt. Neben der Lage des Campingplatzes schwankt die Nachfrage natürlich auch saisonal. Entsprechend sind Stellplätze von Juni bis Oktober umkämpfter als in den anderen Monaten.

Falls die großen Touristenmagneten Etosha und Sossusvlei auf deiner Reiseroute liegt, empfehlen wir, mit der Planung und Buchung dieser Etappen zu beginnen - und das mit mindestens 3 Monaten Vorlauf. Anschließend kannst du alle weiteren Etappen um diese Eckdaten herum planen, wobei du zumindest die jeweiligen Verfügbarkeiten der Unterbringung bei allen weiteren Etappen prüfen solltest. Falls es an einem für dich wichtigen Ort nur wenige Optionen gibt, solltest du im Zweifelsfall lieber vorbuchen. Bei den weniger umkämpften Campingplätzen empfehlen wir eine Vorlaufzeit von 4-6 Wochen.

Wir haben auf unseren bisherigen Reisen immer (fast) alle Campingplätze vorgebucht. Dabei haben wir die Buchungen ca. 6-12 Wochen vor den Reisen vorgenommen, was uns teilweise für den Etosha und das Sossusvlei zu Ausweichlösungen nötigte. Bei den weniger berühmten Attraktionen gab es vor Ort aber häufig noch genügend Kapazitäten.

Wie sind die Straßenverhältnisse in Namibia?


12 Bilder: Die Straßen in Namibia sind gut, aber halten dennoch einige Besonderheiten bereit. Klickt euch durch die Bildergalerie um einen Eindruck über die Straßenverhältnisse in Namibia zu gewinnen.

Mit einem 4WD Camper sind die Straßenverhältnisse überwiegend als gut zu bewerten, wobei dafür vorwiegend der hohe Radstand und die guten Reifen verantwortlich sind. Doch auch mit normalen PKWs sollten zumindest die Hauptrouten gut zu bewältigen sein.

Namibias Straßennetz besteht nur zu einem achtel (5,450 km, 12,8%) aus Teerstraßen. Demgegenüber stehen 37.000km Gravel-Roads (Schotterstraßen), welche jedoch überwiegend gut befahrbar sind. Mit einem Fahrzeug mit niedrigem Radstand sollte man sich vorab allerdings definitiv mehr Gedanken über die genaue Route machen, denn stellenweise sind die Gravel-Roads durchaus holprig und weisen Schlaglöcher auf. Mit einem 4WD Camper hatten wir aber mit keiner ‚normalen‘ Straße ein Problem. Anspruchsvolle Streckenabschnitte sind meistens sehr kurz und in unmittelbarer Nähe eines Highlights. Beispielsweise ist das letzte Stück am Sossusvlei feiner Sand, was einen niedrigen Reifendruck (1-1,5 bar) sowie die Zuschaltung von 4WD erforderte.

Allerdings erhöhen die Gravel-Roads durch den Schotter sowie gelegentliche Schläglocher die Gefahr eines platten Reifens. Wir hatten in 2024 bei über 11.000 gefahrenen Kilometern insgesamt zwei Platten, also ca. einen Platten pro 5,500km. Zugleich wurde uns aber auch an Tankstellen ein entsprechender Service angeboten. Wir haben die Reifen jeweils selbst gewechselt. Bei einer Fahrzeugmiete eines 4WD Campers ist in der Regel (mind.) ein Ersatzrad, Wagenheber und Werkzeug inklusive. Im Zuge der Einweisung wird euch zudem das Wichtigste erklärt.

Wie sicher ist Camping in Namibia?


Aus unserer eigenen Reiseerfahrung, den Gesprächen vor Ort, sowie ergänzenden Recherchen lässt sich sagen: Namibia wird insgesamt als ein sicheres Land für Reisende betrachtet. Natürlich gibt es – wie überall – bestimmte Risiken, welche man aber häufig durch erhöhte Umsichtigkeit und die Einhaltung kleinerer Sicherheitsmaßnahmen minimieren kann. Und natürlich bleibt ein gewisses Restrisiko auch bei einer Reise nach Namibia – ebenfalls wie überall…

Die Kriminalitätsrate in Namibia ist gemäß Africa Organised Crime Index 2023 des ENACT-Projects vergleichsweise niedrig. Selbst im verhältnismäßig sichereren südlichen Afrika belegt Namibia in der Rangfolge (von unsicher zu sicher) mit Platz 10 von 13 eine hohe Position.
Die Unterkünfte für Touristen haben meist hohe Sicherheitsstandards. Dies gilt auch für Campingplätze, welche in der Regel eingezäunt sind und über Sicherheitspersonal verfügen. Zugleich solltest du als Tourist die Unterkunft (bzw. deren Anlagen) im Dunkeln möglichst nicht verlassen und problematische Gegenden allgemein meiden.
Vor Ort bezogen sich die warnenden Hinweise seitens der Ortsansässigen vornehmlich auf Taschendiebstahl oder Kreditkartenbetrug, wobei sich die Vorsichtsregeln in Namibia nicht grundlegend von denen in Bangkok oder Rom unterscheiden. Überfälle oder bewaffneter Raub auf Touristen sind sehr selten. Für die kleineren Stopps am Straßenrand auf langen Fahrten wird trotzdem geraten, einen menschenleeren Ort zu wählen und weiter zu fahren, falls ein anderes Fahrzeug nach euch hält. Ebenfalls wurde uns empfohlen als Touristen weiter zu fahren, wenn wir jemanden mit einer Autopanne sehen.

Viel Beachtung findet daneben wohl das potenziell von der Natur ausgehende Risiko. Denn zweifelsohne hält diese, ungeachtet aller Schönheit, ein paar furchteinflößende Gefahren bereit. Gemessen an der faktischen Wahrscheinlichkeit eines schwerwiegenden Zwischenfalls ist das Risiko aber doch als eher gering einzustufen.
Offensichtliche Probleme können Raubtiere wie Löwen, Geparde oder Hyänen bereiten, allerdings sind derlei Begegnungen an den meisten Orten sehr unwahrscheinlich. Auf der weiten Fläche Namibias gehen sie Menschen tendenziell aus dem Weg. Eine zweite Gruppe mit Gefahrenpotenzial sind giftige Tiere, wie Skorpione oder Schlangen, insbesondere für (kleinere) Kinder. Beide Tierarten sind in Namibia ebenfalls artenreich und in großer Zahl vertreten. Es ist durchaus ratsam, diese Gefahr insbesondere in der Natur permanent auf dem Schirm zu haben und sich entsprechend umsichtig zu bewegen. Bei Wanderungen solltet ihr beispielsweise Steine, auf die ihr euch abstützen oder setzten wollt, vorab eines kontrollierenden Blickes würdigen. Zudem ist im Zweifelsfall festes Schuhwerk die sicherere Wahl, auch auf dem Campingplatz. Gleichzeitig solltet ihr eure Schuhe vor dem Überstreifen zur Sicherheit vor Skorpionen ausschütteln.
Daneben gibt es natürlich viele weitere Regeln und nützliche Faustregeln. Die wichtigste ist wohl, der Natur mit gebührenden Respekt zu begegnen. Zumal auch du eine potenzielle Gefahr für Tier- und Pflanzenwelt darstellst.

Am Ende sind es auch in Namibia die klassischen Gefahrenquellen, die am wahrscheinlichsten sind, etwa Wander- oder Autounfälle. Zur Vorbeugung Letzterer werden euch bei Fahrzeugübernahme in der Regel ein paar Sicherheitshinweise an die Hand gegeben.

Darf man in Namibia Wild-Campen?


In Namibia ist Wild Camping auf Teilen des öffentlichen Landes erlaubt, aber es wird allgemein stark davon abgeraten und ist in der Praxis in verschiedener Hinsicht herausfordernd. Schon herauszufinden, ob Wild Camping auf einer Fläche erlaubt ist, stellt häufig eine Schwierigkeit dar – denn auf wilden Flächen sind ja in der Regel nicht die Verantwortlichen anzutreffen. Falls du dich auf einer Privatfläche, einem Natur Reservat, oder aus anderen Gründen verbotenen öffentlichen Fläche ungefragt niederlässt, wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit in einer nicht unbedingt angenehmen Begegnung mit Zuständigen (z.B. Parkwächtern bzw. Security bzw. Ranger) enden. Schnell kann dabei der Verdacht der Wilderei entstehen.
Einen Sonderfall bildet der Bereich direkt neben der Straße, denn an vielen Strecken gibt es durchgehend Zäune – allerdings in einer Entfernung von ca. 10-25m, sodass eine Zwischenzone entsteht. Diese ist in der Regel gemeinschaftliches Land und wird insbesondere von Viehhirten genutzt. Hier sollte zumindest theoretisch Wild-Camping erlaubt sein, wobei dies direkt neben der Straße nicht viel mit Wildnis tun hat. Wir würden diese Option maximal in Notfällen in Erwägung ziehen.

Beim Wild Camping sind die im Abschnitt zur Sicherheit erwähnten Risiken grundsätzlich erhöht. Schließlich bist du dabei außerhalb der bewachten Campingplätze. Zudem kannst du als ortsfremde Person die Situation schlechter beurteilen und es unterlaufen schnell Fehler, zumal manche Zusammenhänge des Ökosystems alles andere als offensichtlich sind. Selbst wenn unangenehme Folgen für dich ausbleiben, lässt sich im Nachgang schlecht beurteilen, ob dein Aufenthalt negtative Konsequenzen für die Natur hatte. Beispielsweise meiden viele Tiere bei Anwesenheit von Menschen den entsprechenden Platz. Wenn dieser jedoch eine unerkannte Funktion für die sie hat, so entsteht ihnen schnell ein schwerwiegendes Problem.

Auf der anderen Seite ist der Tourismus (inklusive Campingplätzen) ein wichtiger Wirtschaftszweig in Namibia, der mit vielen Arbeitsplätzen unterschiedlicher Art einhergeht. Entsprechend ist die Arbeit auf dem Campingplatz für viele Familien eine fundamentale Einkommensquelle.
Insgesamt haben wir von der CamperOase daher auf WildCamping in Namibia bisher immer verzichtet und raten anderen stark davon ab.