
Sehenswürdigkeiten in Namibia
- 04.09.2025
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Namibia ist ein faszinierendes Reiseziele mit atemberaubenden Naturschauspielen und kultureller Vielfalt, begründet in einer bewegenden Geschichte. In diesem Artikel stellen wir dir neun der beeindruckensten Sehenswürdigkeiten in Namibia vor. Von den Wüstenmeer des Sossusvlei National Park zu Tierschauspiel des Etosha National Park. Surreale Landschaften, imposante Bergmassive und belebte Städte.
Naturwunder und kulturelle Vielfalt
1. Etosha National Park
Wusstest du schon, dass die Salzpfanne des Etosha National Park vom Weltall aus erkennbar ist? Doch der Etosha bietet weit mehr als nur eine spektakuläre Landschaft: Auf einer Fläche von über 22.000 Quadratkilometern entfaltet sich eines der beeindruckendsten und größten Wildschutzgebiete Afrikas. Von Elefanten über Löwen, Leoparden, Giraffen, Geier, Schlangen, Strauße, Büffel, Zebras, Gnus bis hin zu seltenen Schabrackenhyänen beherbergt der Etosha eine breite Vielfalt unterschiedlicher Wildtiere.
Der Etosha ist einer der besten Orte überhaupt für die Wildtierbeobachtung. Die beste Reisezeit ist zum Ende der Trockenzeit (ca. August bis Oktober), denn aufgrund knapper werdenden Wassers müssen alle Tiere an die Wasserlöcher. Während der Regensaison verwandeln sich Teile der Landschaft im Etosha Nationalpark zu einer grünen Oasen, und die berühmte Etosha-Pfanne füllt sich zeitweise mit Wasser– ein Magnet für Flamingos und über 340 weitere Vogelarten.
Auf Selbstfahrer-Safaris mit eigenem 4WD Camper ist man unabhängig und flexibel und fährst entspannt von Wasserloch zu Wasserloch. Permanente Tiersichtungen garantiert! Für Pausen bieten sich die insgesamt 6 Resorts an. Die Resorts bieten auch verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, wobei vier eine Campingoption bieten.
2. Waterberg Plateau National Park
Etwa 230km nördlich von Windhoek und nur 50 Kilometer östlich von Otjiwarongo erhebt sich der markante Waterberg – ein imposanter Tafelberg, dessen Plateau rund 200 Meter über die umliegende Ebene hinausragt. Die majestätische Kulisse und die außergewöhnliche Artenvielfalt machen die Region zu einem der faszinierendsten Naturschutzgebiete Namibias. Seit das Gebiet um den Waterberg 1972 unter strengen Naturschutz gestellt wurde, konnten zahlreiche bedrohte Tierarten erfolgreich wieder angesiedelt werden, darunter auch die in Namibia heimischen Breitmaulnashörner. Heute leben über 90 Säugetierarten, mehr als 200 Vogelarten sowie eine Vielzahl seltener Reptilien am Waterberg.
Doch der Waterberg ist weit mehr als nur ein Naturjuwel. Hinter seiner Schönheit verbirgt sich ein bewegendes Kapitel der namibischen Kolonialgeschichte. Die Schlacht am Waterberg im Jahr 1904 gilt als ein zentrales Ereignis im Herero–Deutschen-Konflikt. Ausgelöst durch soziale und wirtschaftliche Spannungen zwischen der deutschen Kolonialmacht und der einheimischen Bevölkerung, führte die Auseinandersetzung zu einem Genozid. Rund 60.000 Herero (etwa 75 bis 80 Prozent des gesamten Volkes) verloren damals ihr Leben. Auch die Nama, die in die Kämpfe verwickelt waren, beklagten rund 10.000 Tote. Viele Historiker betrachten deshalb diese Geschehnisse heute als einen der ersten Völkermorde des 20. Jahrhunderts.
Heute ist das Waterberg-Plateau ein Ort des Gedenkens und der Inspiration - Ein Naturwunder und Mahmahl der Geschichte zugleich.
3. Skeleton Coast National Park
Wo die Wüste das Meer küsst – die Skeleton Coast ist eines von mehreren surrealen Sehenswürdikgeiten in Namibia. Mit rund 1.500 Kilometern Küstenlinie zählt sie zu den faszinierendsten und zugleich unberührtesten Landschaften des Landes. Trotz ihrer Bekanntheit bleibt die Skeleton Coast weniger erschlossen und touristischer schwächer besucht als andere Highlights. Dies liegt u.a. an Schwierigkeiten bei der Einbindung in die Route einer (Rund-)Reise. Nebelverhangene Strände, gestrandete Schiffswracks und das unaufhörliche Toben der Wellen schaffen eine mystische Atmosphäre – ein wahres Paradies für Abenteurer und Naturliebhaber. An der Skeleton Coast verschmelzen raues Meer und geheimnisvolle Wüste zu einer einzigartigen Kulisse, die jeden Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
4. Damaraland, Spitzkoppe und Brandberg
Das Damaraland erstreckt sich im Nordwesten Namibias und fasziniert mit einer zerklüfteten Felsenlandschaft von rauer, ursprünglicher Schönheit. Teilweise unzugänglich, aber von einer Magie, die Reisende in ihren Bann zieht. Das Damaraland bietet eine beeindruckende Vielfalt an Naturwundern: Markanten Granitformationen, dürre Ebenen, mächtige Trockenfluss-Täler und uralte Bäume - stumme Zeugen vergangener Jahrhunderte.
Ein Highlight der Region ist die Spitzkoppe. Mit einer Höhe von 1.728m ist sie zwar nicht der höchste Berg Namibias, zählt jedoch dank ihrer skurrilen Felsformationen und Silhouette zu den markantesten Bergmassiven des Landes. Aus massivem Granit bestehend, ragt das 'Matterhorn Namibias' spektakulär aus der weiten, trockenen Namib-Ebene empor. An der Spitzkoppe befinden sich außerdem mehrere, teils viele jahrtausendealte Wandmalereien.
Der angrenzende Brandberg ist mit 2.573m der höchste Berg Namibias. Er ist nicht nur ein geologisches Highlight, sondern auch ein kultureller Schatz. Über 50.000 Felsenzeichnungen sollen hier zu finden sein, verstreut über das Brandbergmassiv. Diese Kunstwerke, vermutlich von den San (Buschleuten) vor Tausenden von Jahren geschaffen, erzählen von Jagd, Ritualen und dem Leben in einer harschen, aber fruchtbaren Umgebung. Die berühmteste Zeichnung, die „White Lady“ (die Weiße Damen), wurde 1917 von Reinhard Maack entdeckt und zieht bis heute Forscher und Reisende an.
5. Sossusvlei, Deadvlei, Big Daddy Dune - Sands of time
Das
Sossusvlei
ist eine weitere surreale Sehenswürdigkeit in Namibia: Eine Landschaft endloser Wellen aus Sand, welcher unter in der gleißenden Sonne rot leuchtet. Die ikonische Szenerie liegt im Herzen der Namib – der ältesten Wüste der Erde. Über Millionen von Jahren formten Witterung und Klima ein einzigartiges Dünenmeer, das zu den spektakulärsten Naturschauspielen der Welt zählt. Die Dünen von Sossusvlei gehören zu den höchsten der Erde – einige ragen über 300m in den Himmel. Sie ziehen sich scheinbar endlos in Richtung der rauen Atlantikküste, wo Wüste und Ozean aufeinandertreffen.
Während die Düne 45 als Fotomotiv weltbekannt ist, thront über allem der legendäre
Big Daddy Dune.
Mit rund 325m Höhe zählt sie zu den höchsten Dünen der Welt. Der Aufstieg ist schweißtreibend, doch der Panoramablick des Gipfels über das goldrote Dünenmeer ist unvergleichlich. Und wer den Mut hat, die steile Flanke hinunterzulaufen, erlebt einen Rausch aus Adrenalin, Sand und purer Euphorie.
Am Fuß der Big Daddy Dune liegend, bildet das
Deadvlei
einen besonders unwirklichen Ort – eine ausgetrocknete Lehmpfanne, deren uralte, schwarze Kameldornbäume wie stille Wächter in der Sonne stehen. Diese Bäume, vor 500 bis 800 Jahren abgestorben, sind durch das trockene Klima konserviert. Die kontrastreiche Szenerie aus weißem Lehmboden, tiefroten Dünen und dunklen Baumskulpturen macht das Deadvlei zu einem der berühmtesten Fotomotive Namibias.
➡️Hinweis:
6. Fish River Canyon
Viele kennen den weltberühmten Grand Canyon in den USA – doch habt ihr schon mal von dem atemberaubenden Fish River Canyon in Namibia gehört? Dabei ist der Fish River Canyon mit einer Länge von 160 Kilometern der größte Canyon Afrikas und nach dem Grand Canyon der zweitgrößte der Welt. An seinen beeindruckendsten Stellen ist er bis zu 549 Meter tief und bis zu 27 Kilometer breit. Und ja – hier wurden bereits Temperaturen von unglaublichen 50 °C gemessen! Ist das zu fassen?
Begeben wir uns auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit: die Gesteine des Fish River Canyon gehören zu den ältesten in ganz Namibia – ihre Entstehungsgeschichte begann vor über einer Milliarde Jahren. Einst erhob sich hier ein mächtiges Gebirge, das vor etwa 650 Millionen Jahren durch Erosion abgetragen und vom Meer überflutet wurde. Vor rund 350 Millionen Jahren formten tektonische Kräfte eine gigantische Grabenstruktur – das Ur-Tal des Fish River. Während der Gondwana-Eiszeit gruben Gletscher den Canyon noch tiefer aus. Mit dem Auseinanderbrechen des Urkontinents Gondwana vor rund 120 Millionen Jahren gewann der Fish River schließlich an gewaltiger Fließkraft und schnitt sich immer weiter ins Gestein. Heute erreicht er an seiner tiefsten Stelle beeindruckende 549 Meter.
➡️ Achtung: Während der heißen Sommermonate ist ein Abstieg in den Canyon aus Sicherheitsgründen nicht gestattet. Doch von April bis September erwarten Abenteurer unvergessliche, mehrtägige, geführte Wanderungen durch das Naturwunder. Der berühmte Fish River Hiking Trail erstreckt sich über 85 Kilometer und dauert etwa fünf Tage – eine Herausforderung, die nur bei guten Konditionen möglich ist und zu den eindrucksvollsten Naturerlebnissen Afrikas zählt.
Wichtig: Selbstständiges Wandern im Canyon ist nicht erlaubt – zu gefährlich und lebensbedrohlich. Wer den Canyon erleben möchte, sollte sich einer geführten Tour anschließen.
7. Epupa Falls – unendliche Fülle
Die Welt steckt voller Überraschungen – und gerade, wenn man denkt, schon alles gesehen zu haben, offenbart sich ein Ort wie aus einer anderen Welt: die Epupa-Wasserfälle. Hier stürzt der Kunene-Fluss, in Angola auch als Monte-Negro-Fälle bekannt, über 40 Meter in eine tiefe Schlucht – ein Naturschauspiel, das man so in Namibia kaum erwarten würde. Da der Kunene ganzjährig Wasser führt, ist er die wichtigste Lebensader für Mensch, Tier und Pflanze in dieser trockenen Region. Entlang seiner Ufer gedeihen mächtige Baobabs, üppige Feigenbäume und elegante Makalani-Palmen. In seinem tief eingeschnittenen Tal tummeln sich bunte Vogelarten, Affen – und sogar Krokodile.
Wer den Ort Epupa erreicht, steht unweigerlich vor dem donnernden Spektakel der Fälle. In der Regenzeit, etwa zwischen Februar und Mai, wenn der Fluss besonders viel Wasser führt, entstehen zusätzlich unzählige kleine Nebenfälle, die das Panorama noch eindrucksvoller machen. Der Name Epupa stammt aus der Sprache des Himba-Volkes und bedeutet treffend „fallendes Wasser“ – eine Beschreibung, die beim Anblick der tosenden Wassermassen zum Leben erwacht.
Von Opuwo aus erreicht man die Wasserfälle nach etwa 180 Kilometern über die C43. Da es in Epupa keine Einkaufsmöglichkeiten gibt, empfiehlt es sich, in Opuwo Treibstoff, Wasser und Verpflegung zu besorgen. Vor Ort können einige Aktivitäten auf eigene Faust unternommen werden, für andere lohnt sich die Buchung direkt in den Unterkünften. Das Gebiet ist auch für 4x4-Fans ein echtes Highlight: Die direkte Verbindung entlang des Kunene zwischen Epupa und dem kleinen Ort Swartbooisdrift ist unter Offroad-Enthusiasten berüchtigt. Für die rund 90 Kilometer sollte man einen ganzen Tag einplanen – und sich darauf einstellen, gelegentlich selbst Hand an die „Straße“ legen zu müssen.
➡️ Hinweis: Einige Vemieter, wie Gracious Whisp, schließen die Straße Richtung Osten an der Grenze entlang in ihren Mietbedingungen aus..
8. Coastal Area – Namib-Wüste, ein Naturwunder der Atlantikküste, Swakopmund und Walvis Bay
Die Namib zieht sich majestätisch entlang der Südwestküste Afrikas. Als eine der wenigen Küsten- und Nebelwüsten der Welt beginnt sie unmittelbar am Atlantischen Ozean. Seit dem 20. Juni 2013 steht ein großer Teil das beeindruckende Namib Sand Sea auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Im Norden grenzt die Wüste an den Fluss Kunene und formt die legendäre Skelettküste („Schiffsfriedhof“), wo verrostete Wracks geheimnisvoll aus dem Sand ragen. Im Zentrum liegen zwei Juwelen Namibias: Swakopmund und Walvis Bay, die mit Kultur, Geschichte und unzähligen Freizeitmöglichkeiten begeistern. Zwischen Dünen, Meer und Geschichte – Swakopmund gilt als Aktivitätenhauptstadt Namibias, nirgends sonst gibt es mehr Möglichkeiten zur Zerstreuung. Mit rund 76.000 Einwohnern ist Swakopmund die viertgrößte Stadt Namibias und ein Magnet für Reisende. Malerisch zwischen hohen Sanddünen und dem Atlantik gelegen, beeindruckt die Stadt mit historischen Bauwerken, einer herrlichen Strandpromenade und Sehenswürdigkeiten wie dem Aquarium. Während der Kolonialzeit spielte Swakopmund eine bedeutende Rolle als Hafenstadt – trotz schwieriger Bedingungen. Heute ist sie bekannt für ihre Outdoor-Abenteuer: Von Quad-Bike- und Wüstentouren über Skydiving bis hin zu Ausflügen nach Sandwich Harbour oder entlang der spektakulären Küstenstraße, die Dünen und Meer vereint. Lohnende Ziele in der Umgebung sind Henties Bay, ein Paradies für Angler oder Cape Cross mit einer der größten Robbenkolonien der Welt.
Ein weiterer Spektakel ist der drittgrößte Stadt Namibias, Walvis Bay: Der Walvis Bay ist das maritime Herz des Landes und Standort des wichtigsten Tiefseehafens. Südlich des Stadtzentrums begeistern die pinken Salzseen sowie die Flamingo Lagoon, wo hunderte der grazilen Vögel ein einmaliges Naturschauspiel bieten. Shoppingfreunde finden in der modernen Dunes Mall ein breites Angebot, während die Waterfront mit Restaurants und Bars zum Sonnenuntergang am Meer einlädt. Abenteuerlustige genießen Katamaran-Touren mit Chancen auf Wale, Delfine und hunderte Robben – oder erklimmen die majestätische Dune 7, oft kombiniert mit rasanten Sandboarding-Abfahrten.
Coastal Area – Zwei Städte, unendliche Möglichkeiten Die geringe Entfernung zwischen Swakopmund und Walvis Bay macht es leicht, beide Städte während eines Aufenthalts zu erleben. Zwischen ihnen liegt der Long Beach, wo exklusive Strandunterkünfte locken – oft teurer als die komfortablen Hostels in Walvis Bay, dafür mit direktem Meerblick. Ob Abenteuer, Naturbeobachtung oder Erholung – die Küstenregion der Namib verspricht unvergessliche Momente für jeden Reisetyp.
9. Okonjima Nature Reserve
Zwischen Windhoek und dem weltberühmten Etosha-Nationalpark liegt das Okonjima Nature Reserve – ein 1993 gegründetes, privates Wildtierreservat mit einer Fläche von rund 22.000 Hektar. Es ist Heimat einer beeindruckenden Artenvielfalt, darunter einige der seltensten und faszinierendsten Raubtiere Afrikas: majestätische Leoparden, scheue braune Hyänen, elegante Geparden, mächtige Löwen – und sogar das äußerst seltene Schuppentier. Das Herzstück des Reservats ist die renommierte AfriCat Foundation. Mit Engagement und Leidenschaft setzt sie sich seit vielen Jahren für den Schutz bedrohter Raubtiere und ihrer natürlichen Lebensräume ein. Ihr Ziel: das langfristige Überleben von Arten wie Leoparden, Geparden und braunen Hyänen zu sichern – durch gezielte Forschung, Bildung und verantwortungsvolle Rehabilitation von Wildtieren. Reisende können hier nicht nur die faszinierende Tierwelt Namibias hautnah erleben, sondern auch in einer der exklusiven Lodges Lodges übernachten. Ein Aufenthalt im Okonjima Nature Reserve ist mehr als nur ein Besuch – es ist eine unvergessliche Reise in das Herz der afrikanischen Wildnis, verbunden mit dem Wissen, einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz zu leisten.