Reisebericht - Travellers Autobarn
- 11.12.2025
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- Nele W.
Drei Wochen lang durften wir den Hi5 Campervan von Travellers Autobarn auf Herz und Nieren testen und der Südwesten der USA bot uns die perfekte Kulisse dafür. Von weiten Wüstenlandschaften über majestätische Sequoia-Bäume bis hin zu pulsierenden Städten wie Las Vegas und Los Angeles: Unser Roadtrip hatte so einiges zu bieten.
3 Wochen mit dem Hi5 Campervan im Südwesten der USA
Im Oktober/November 2025 waren wir 3 Wochen mit einem Hi5 Campervan von Travellers Autobarn in den USA unterwegs. Travellers Autobarn ist ein Anbieter, der in den USA , Japan , Neuseeland und Australien Campervans vermietet. In den USA hat Travellers Autobarn Depots in Los Angeles, San Francisco und Las Vegas (eine weitere Station in Seattle soll in 2026/27 eröffnet werden).
Über uns und den Hi5 Campervan
Wir? Das sind Nele und Maxime. Wir sind aktuell auf einer Rundreise durch Nord- und Südamerika unterwegs und durften im Südwesten der USA 3 Wochen lang einen Camper von Travellers Autobarn testen. Dabei haben wir uns für den Hi5 Campervan entschieden.
Maxime hatte zuvor noch keinerlei Camper-Erfahrung, während Nele die USA bereits häufiger bereist hat – meist ganz einfach mit Auto und Luftmatratze. Kurz vor unserer Camperreise war sie außerdem noch mit einem Teil des Teams der CamperOase in einem größeren Wohnmobil unterwegs. Wir beide waren dementsprechend darauf eingestellt, dass das Fahrzeug sehr kompakt sein wird. Wir hatten gehofft, dass wir durch die Größe des Fahrzeugs auch in den USA flexibel genug bleiben können, um Tag für Tag entscheiden zu können wo wir die jeweilige Nacht verbringen können. Am liebsten natürlich frei irgendwo in der Natur. 🌳🚐
Der
Hi5 Campervan von Travellers Autobarn
ist ein kompakter und praktischer
Campervan für insgesamt bis zu 5 Personen
(4 Erwachsene oder 2 Erwachsene mit bis zu 3 Kindern) und basiert auf einem Ford Transit (oder ähnlichem Modell) mit Innenausbau
aus den Jahren 2022-2024
. Das Fahrzeug misst etwa 6,0 m Länge, 2,6m Breite, 2,9m Höhe. Die Innenhöhe beträgt circa 2,0 m, wodurch man auch im Innenraum bequem stehen kann. Der Frisch- und Grauwassertank fasst jeweils 11 Gallonen (≈ 43 Liter) pro Tank. Zum Stromanschluss sind 2× 120 V Steckdosen sowie USB/12 V- Anschlüsse vorhanden. Zusätzlich ist ein Solarpanel auf dem Dach installiert zur Versorgung von Kühlschrank, Licht und USB-Geräten. Das Fahrzeug kann mit 30 Ampere an Landstrom angeschlossen werden.
Die Abholung
Wir haben unseren Van im Depot von Los Angeles abgeholt. Als wir ankamen, waren bereits zwei andere Paare vor Ort, die ebenfalls auf ihre Fahrzeugübergabe warteten, dementsprechend mussten wir uns zunächst etwas gedulden. Da wir den Pre-Check-In schon vorab erledigt hatten, mussten vor Ort nur noch einmal unsere Führerscheine geprüft und die wichtigsten Mietdetails durchgegangen werden. Danach sahen wir uns ein kurzes Einweisungsvideo zum Fahrzeug an, bevor die Mitarbeiterin von Travellers Autobarn mit uns nach draußen ging und uns den Van noch einmal ganz genau erklärte. Die Fahrzeugeinweisung, beziehungsweise die Abholung dauerte insgesamt rund 1,5 Stunden. Nach der Fahrzeugeinweisung konnten wir unsere Sachen im Van verstauen und so ziemlich direkt losfahren und damit startete unser Camper-Abenteuer. Die Abholstation in Los Angeles liegt sehr zentral und ganz in der Nähe des Flughafens, was die Übernahme des Campers zwar besonders unkompliziert macht, aber man sollte dabei unbedingt die typischen Berufsverkehrszeiten im Blick behalten. Wir hatten das leider unterschätzt und sind an einem Freitag, zudem noch an Halloween, komplett im Wochenendverkehr steckengeblieben.
Unsere Reiseroute
Unsere Reiseroute haben wir auf
Instagram auch in einem Highlight
festgehalten, dort bekommt ihr noch ein paar mehr Eindrücke von unserer Reise.
Joshua Tree Nationalpark
Unser Ziel nach der Abholung: Joshua Tree Nationalpark. Da wir einige Zeit im Verkehr von Los Angeles steckten, kamen wir erst spät an unserem Campingplatz an, konnten aber den folgenden Tag dazu nutzen, den Park zu erkunden und die Felsformationen zu beklettern.
Phoenix
Phoenix diente bei uns lediglich als kurzer Zwischenstopp, auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel. Dementsprechend haben wir in der Stadt nicht sonderlich viel Zeit eingeplant, da wir lieber die Natur rund um die Stadt herum erkunden wollten.
Saguaro Nationalpark
Dieser vermutlich eher unbekanntere Nationalpark war eines unserer Ziele, auf das wir uns am meisten gefreut haben. Und wir wurden definitiv nicht enttäuscht! Bei über 30 Grad noch mitten im November sind wir durch ein Meer aus Kakteen gewandert und haben die Wüste im Süden Arizonas erkundet. Zudem haben wir dort den schönsten Sonnenuntergang der Reise erlebt und die Kulisse noch einmal ganz anders wahrgenommen. 🌵
White Sands Nationalpark
Weiter ging es in den White Sands Nationalpark. Ein weiteres Ziel, auf das wir uns sehr freuten. Der Park beeindruckt durch weite Dünen aus strahlend weißem Sand. Zwei Dinge, die man hier nicht vergessen sollte: Sonnenbrille und Schlitten. Letztere kann man sich zur Not auch im Visitor Center ausleihen (sehr empfehlenswert).
Albuquerque
In Albuquerque haben wir das Wochenende verbracht und sind vor allem durch die Altstadt spaziert, in der man den immensen lateinamerikanischen Einfluss auf die Stadt spürt. Ein ganz anderes Ambiente aber eine tolle Stimmung in der Stadt.
Monument Valley
Anschließend ging es für uns ins Monument Valley, ein Ort, der aus vielen verschiedenen Filmen bekannt ist. In der Nähe des Monument Valley wurden wir auf unserem Campingplatz ganz überraschend mit Polarlichtern über dem Camper belonht - eines der riesen Highlights der Reise!
⚠️
Hinweis: Monument Valley liegt auf Navajo Gebiet und ist daher stark geschützt. Aus diesem Grund darf man mit Wohnmobilen und Campern den Park nicht befahren. Daher mussten wir im Voraus eine geführte Tour buchen und den Park mit einem Guide erkunden.
Grand Canyon Nationalpark
Weiter ging es in den Grand Canyon Nationalpark. Dort haben wir ein paar Tage mit Wandern und Staunen verbracht.
Las Vegas
In Las Vegas haben wir einen kleinen Zwischenstopp eingelegt. Klassischerweise haben wir den Abend am Strip verbracht und sind durch verschiedene Hotels und Casinos spaziert. Übernachtet haben wir auf einem RV Park am östlichen Rande der Stadt - von dort aus haben wir uns mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt begeben.
Valley of Fire
Der Valley of Fire State Park liegt rund eine Stunde östlich von Las Vegas. Wir haben dort 2 kleinere Wanderungen unternommen und uns von den Farben des Parks beeindrucken lassen.
Death Valley Nationalpark
Im Death Valley Nationalpark sind wir leider in sehr schlechtes Wetter geraten. Am Vortag unserer Ankunft hat es so stark geregnet, dass große Teile des Parks gesperrt werden mussten. Dadurch haben wir viele bekannte Orte des Parkes nicht gesehen. Auch in der Nacht, die wir im Park verbracht haben, hat es sehr stark geregnet, sodass wir am nächsten Morgen direkt weiter gefahren sind.
⚠️ Hinweis: Reisen in das Death Valley sind von Travellers Autobarn zwischen dem 1. Mai und 30. September jeden Jahres auf Grund starker Hitze im Sommer untersagt.
Sequoia National Forest
Vom Death Valley Nationalpark ging es für uns dann weiter Richtung Sequoia. Da wir zuvor die Temperaturen gecheckt hatten und gesehen haben, dass die Temperaturen ins Minus gehen, haben wir uns dazu entschieden, dass dies zu kalt werden würde, um die Nacht im Camper zu verbringen. Daher haben wir nur einen kurzen Zwischenstopp im Sequoia National Forest gemacht. Das hat uns einiges an Meilen und Umweg erspart und dennoch haben wir die majestätischen Sequoia Bäume bestaunen können. Gekrönt wurde dieser Abschluss mit unerwartetem Schneefall auf den Bergspitzen. Ein Bild, das wir so schnell nicht vergessen werden.
Stellplatz-Suche
Wie vermutlich die meisten Camper haben auch wir uns besonders darauf gefreut, morgens mitten in der Natur aufzuwachen und den Tag direkt draußen beginnen zu können. Um diese Freiheit wirklich zu genießen, haben wir uns bewusst dafür entschieden, nur sehr wenige Campingplätze im Voraus zu buchen. Das hat es uns ermöglicht, flexibel zu bleiben und spontan entscheiden zu können, wo wir die nächste Nacht verbringen wollten. Im Voraus reserviert hatten wir lediglich unsere Stellplätze in den Nationalparks Joshua Tree, Saguaro, Grand Canyon und Death Valley. Diese haben wir alle ganz unkompliziert über die offizielle Webseite der Nationalparks gebucht. An allen anderen Orten haben wir entweder unterwegs nach kostenlosen Stellplätzen gesucht oder, wie zum Beispiel in Las Vegas, spontan am selben Tag einen Campingplatz gebucht. Für die Stellplatzsuche haben wir verschiedene Apps genutzt. Gelegentlich waren wir mit Harvest Host unterwegs und haben dort mehrere Nächte auf verschiedenen Farmen oder Weingütern verbracht. Oft haben wir aber auch nach kostenlosen Plätzen auf BLM-Land haben wir meist über Google Maps und iOverlander gefunden. Das erfordert zwar manchmal etwas Geduld, sowohl bei der Suche nach legalen Spots als auch auf den Fahrten dorthin, aber es lohnt sich. Ein- bis zweimal ist es uns passiert, dass ein Stellplatz vor Ort nicht existierte oder wir uns dort nicht wohlgefühlt haben. In solchen Fällen sind wir einfach weitergefahren und haben unterwegs nach einer besseren Option gesucht. Ein riesiger Vorteil des Hi5 Campervans war bei der Stellplatz-Suche definitiv seine Größe. Durch die kompakten Maße ist er im Vergleich zu vielen anderen Fahrzeugen in den USA deutlich kleiner, wodurch man sehr flexibel ist und beim Wildcampen eigentlich immer irgendwo einen Stellplatz findet.
Leben auf vier Rädern: Unser Alltag im Hi5 Campervan
Ein großer Teil unserer Reise spielte sich natürlich in der Fahrerkabine ab, schließlich legten wir fast 5000 km zurück. Das Automatikgetriebe, der Tempomat und die Rückfahrkamera machten die Fahrten mit dem Hi5 sehr entspannt. Im Vergleich zu größeren Wohnmobilen ist das Fahrzeug bei der Fahrt sehr leise. Das optionale Apple-CarPlay hat sich für uns absolut gelohnt, dadurch hatten wir keinen Stress mit Navigieren oder wackeligen Handyhalterungen und der Beifahrer konnte auch mal während der Fahrt schlafen oder etwas am Laptop arbeiten.
Die Küche im Heck des Campers machte das Kochen zum Kinderspiel: Ein 2-flammiger Gasherd, ein kleines Spülbecken und zwei Kühlschränke boten alles, was man fürs Kochen unterwegs braucht. Zudem befindet sich ausreichend Arbeitsfläche und Stauraum sowie eine gut sortierte Ausstattung mit Töpfen und Pfannen mit an Bord. Besonders als die Temperaturen draußen sanken - wir waren schließlich doch im November unterwegs-, schätzten wir die gemütliche Sitzecke im vorderen Bereich des Wohnraums. Diese haben wir bewusst nicht zum Schlafplatz umgebaut, sodass wir abends drinnen sitzen konnten, ohne täglich das Bettzeug wegräumen zu müssen. Dies hat uns zudem ermöglicht, ohne Probleme an die Stauraumfächer unter den Bänken zu kommen.
Unser Schlafplatz befand sich im oberen Bereich, den wir die ganze Zeit über aufgebaut ließen. Zwar opferten wir dadurch etwas Stehfläche, aber der Komfort, nicht täglich das Bett umbauen zu müssen, war es uns wert. Nur der ein oder andere Stoß mit dem Kopf erinnerte uns gelegentlich an diesen Luxus. Platzmangel kannten wir im Hi5 nicht. Sowohl in der Küche als auch im Wohnbereich hatten wir ausreichend Stauraum. Da wir ein ganzes Jahr auf Reisen sind haben wir zu zweit doch recht viel Gepäck. Dennoch war der Stauraum mehr als ausreichend, sodass auch Gruppen mit bis zu 5 Personen hier gut unterkommen dürften.
Die Rückgabe in San Francisco
Von unserem letzten Stellplatz hatten wir nur noch etwa eine Stunde Fahrt vor uns bis zum Depot in San Francisco. Sehr praktisch, denn vor der Rückgabe gibt es einiges zu erledigen. Am Abgabetag standen für uns Gas und Benzin auffüllen, Koffer packen, Abwasser entleeren und natürlich das große Saubermachen an. In drei Wochen sammelt sich im Camper schließlich eine gute Portion Staub und Sand an.
⚠️Hinweis: Wer seinen Camper in San Francisco bei Travellers Autobarn abgibt, muss ihn nicht nur innen, sondern auch außen reinigen, da das Depot keine Möglichkeit zur Außenwäsche bietet. Dementsprechend ging es für uns am Morgen der Abgabe in der Nähe des Depots in eine Waschanlage, in der wir den Van eigenständig von außen reinigen konnten.
Nachdem wir all unsere to-dos abhaken konnten, wurden wir im Depot freundlich begrüßt und direkt zu unserer Reise ausgefragt. Anschließend haben wir unsere persönlichen Sachen aus dem Van geräumt und übrig gebliebenes Essen, wie Konserven oder Nudeln, für nachfolgende Mieter in ein Regal zur Selbstbedienung gestellt. Während wir einen kurzen Feedbackbogen ausfüllten, schaute ein Mitarbeiter bereits einmal durch das Fahrzeug. Im Anschluss konnten wir noch eventuelle Probleme melden und damit war die Rückgabe auch schon abgeschlossen.
Alles in allem lief die Rückgabe sehr unkompliziert und schnell ab und nach weniger als 30 Minuten waren wir fertig und konnten uns auf den Weg in unsere Unterkunft in San Francisco machen.
In San Francisco befindet sich die Station deutlich außerhalb. Wer vor oder nach der Camperreise noch Zeit in der Stadt verbringt, muss daher mit einem längeren Anfahrtsweg rechnen. Direkt vor dem Depot hält allerdings ein Bus, der zur nächstgelegenen Metrostation führt. Mit Bus und Metro waren wir knapp 1,5 Stunden bis in die Innenstadt unterwegs, haben das aber gern in Kauf genommen, da ein Uber zu diesem Zeitpunkt extrem teuer gewesen wäre.
Unser Fazit und persönliche Highlights
Der Hi5 Campervan war uns auf unserer Reise durch die USA ein treuer Begleiter. Im Vergleich zu größeren Wohnmobilen punktet er vor allem durch seine kompakte Bauweise und einfache Handhabung. Das Fahren und Stellplatz suchen hat durch die Kompaktheit keinerlei Probleme dargestellt, was uns sehr wichtig war. Besonders überzeugt haben uns der mehr als ausreichende Stauraum und die Küche. Als jemand, der sehr gerne kocht, hat der Camper durch die umfangreiche Küchenausstattung einiges an Punkten gewonnen.
Am Ende der Reise war Maxime so begeistert vom Camper Alltag, dass er jetzt selbst vom Camper-Ausbau träumt. Sein neuer Plan? Ein eigenes Fahrzeug umbauen und damit durch Europa zu reisen. Wer weiß, vielleicht steht bald ein ganz neues Abenteuer an, abgetan bin ich davon natürlich auch nicht!
Ein besonderer Dank gilt Travellers Autobarn, ohne die diese Reise nicht möglich gewesen wäre!
Unsere Highlights der Reise:
| 🌵☀️ Das Kakteen-Meer und Sommerfeeling im November im Saguaro Nationalpark, inklusive des farbenfrohen Sonnenuntergangs. | ||
| 🌳❄️ Die schneebedeckten Berg- und Baumspitzen im Sequoia National Forest. | ||
| 🌈 Polarlichter überm Camper in der Nähe des Monument Valleys. |