Ein Markt in Neuseeland

Verträglich Reisen: No-Goes beim Campingurlaub

Verträglich Reisen: No-Goes beim Campingurlaub


Jeder von uns trägt regelmäßig unbewusst zur Zerstörung der Umwelt bei. Auch der Camping-Urlaub ist eine Gefahrenzone für kleine Handlungsfehler mit großer Wirkung. Ich zeige euch meine größten Campingsünden, was du beim Campen niemals tun solltest und wie man es ganz einfach besser machen kann. Oft muss man sich nur einmal die Konsequenzen bewusst machen, um die sinnvollere Wahl zu treffen. Auch etwas Vorbereitung hilft, sich umzugewöhnen.

Kleine Fehler die unserer Umwelt schaden


Jeder von uns trägt regelmäßig unbewusst zur Zerstörung der Umwelt bei. Auch der Camping-Urlaub ist eine Gefahrenzone für kleine Handlungsfehler mit großer Wirkung. Ich zeige euch meine größten Campingsünden, was du beim Campen niemals tun solltest und wie man es ganz einfach besser machen kann. Oft muss man sich nur einmal die Konsequenzen bewusst machen, um die sinnvollere Wahl zu treffen. Auch etwas Vorbereitung hilft, sich umzugewöhnen.

Öko? Öko!


Erwischt! Ja ich gebe es zu, ich bin ein bisschen öko und achte unterwegs darauf verantwortungsbewusst mit der Natur, den Einheimischen und den Ressourcen umzugehen. Aber das ist in der heutigen Zeit auch alles andere als uncool. Unser Planet braucht jeden Einzelnen von uns. Damit meine ich nicht, dass ihr dogmatisch sein müsst und keinen Spaß mehr auf eurer Reise haben dürft. Ich zeige euch lediglich, welche Fehler man leicht macht und welche Folgen das für unsere Umwelt haben kann. Oft sind es Kleinigkeiten die große Veränderung bringen und im Grunde genommen weder großen Aufwand bedeuten, noch unseren Spaßfaktor verringern.

Müll nicht ordentlich entsorgen


Orangenschalen fliegen aus dem fahrenden Camper, die Bierdose vom letzten Abend ist vor lauter Feiern in der Wiese liegengeblieben und die Zigarettenstummel werden sowieso an Ort und Stelle fallen gelassen. Jeder kennt die kurzen Momente in dem unser Gehirn wie abgeschaltet ist. Wir verlieren uns im Moment und der aktuellen Stimmungslage. Klar, organische Lebensmittel verrotten. Doch wusstet ihr, dass Orangenschalen bis zu 2 Jahre dafür brauchen? Die Müllentsorgung beim Campen ist wirklich sorgsam zu behandeln. Jeder möchte doch einen Camp-Spot vorfinden an dem es sauber ist. Außerdem gilt es die Natur, sowie die Einheimischen respektvoll zu behandeln. Und dazu gehört eben auch und besonders das Aufräumen.

Ohne Stoffbeutel einkaufen gehen


Tag ein Tag aus greifen wir beim Einkaufen von Obst und Gemüse zu den kleinen Plastiktüten. Zudem sind die meisten Lebensmittel in Plastik verpackt, werden aufgerissen. landen dann schnell wieder in der Tonne und oftmals irgendwann im Meer. Kaum eine Bedrohung der Meere ist heute so sichtbar wie die durch Plastikabfälle. Rund 7 Millionen Tonnen Kunststoffmüll landen jährlich im Ozean. Nach Angaben der vereinten Nationen (UNEP) treiben inzwischen auf jedem Quadratkilometer Meeresoberfläche bis zu 18.000 Plastikteile und mehr als 90 Prozent der Abfälle sinken auf den Meeresboden. Da lohnt es sich doch allemal, seine Mehrzweck Stoffbeutel immer griffbereit zu haben.

Einweggeschirr kaufen


Wo wir eben bereits beim Thema Plastikmüll waren, raten wir absolut von Wegwerf-Produkten aus Kunststoff, Plastik und Aluminium ab. Sicherlich sind auch wir auf Reisen manchmal bequem und haben wenig Lust auf den Abwasch, aber mal ehrlich – was sind schon die paar Handgriffe, wenn man bedenkt, welche Konsequenzen Einweggeschirr hat. Am besten ihr stattet euch zu Beginn gründlich mit den wichtigsten Küchenutensilien aus, dann braucht man auch nicht hier und da schnell noch etwas dazu kaufen. Hier eignen sich besonders Behälter und Besteck aus Edelstall oder Emaille. Beide geben im Vergleich zu Aluminium und dem gerne in der Campingausrüstung genutztem Melamin keine Schadstoffe ab. Zuhause nutzen wir das doch auch nicht, warum also dann auf Tour? Ihr habt aktuell vielleicht Pause vom Alltagsstress, aber euer Gewissen sicher nicht.

Geschirr im Fluss oder See reinigen


Ihr steht mit eurem Camper an einem idyllischen See oder einem Fluss und rundherum nur Ruhe und Wildnis. Das ist der klar Vorteil vom Wildcampen, aber gleichzeitig müsst ihr auf Sanitäranlagen verzichten. Für den Abwasch streckt ihr euren Teller nur mal eben in das Gewässer und schrubbt ihn mit ein klein wenig Spülmittel sauber. Besser nicht! Denn das Mittel bleibt im Wasser und kann Mikroorganismen und anderen Lebewesen darin schaden. Nutzt doch stattdessen lieber kostenfreie und gleichzeitig vollkommen natürliche Dinge zum Reinigen: Sand und kalte Holzasche sind zwei optimale Helfer. Die weiße Asche vermischt mit Wasser wird zu einer Art Seifenlauge und der Sand wirkt wie ein sanftes Peeling.

Wild campen und dabei die Grundegeln missachten


Freistehen ist der Traum eines jeden Campers. Leider ist das Wildcampen heutzutage vielerorts gar nicht gerne gesehen oder sogar verboten. Grund dafür: bedauerlicherweise hinterlässt so mancher Wildcamper gerne einmal eine Schneise der Verwüstung. Mangelnder Respekt gegenüber der Natur, im Sinne von liegengebliebenem Müll, Lärm, verbotenem Feuer und Missachtung von Naturschutzgebieten haben ihre Konsequenzen. Selbstverständlich ist euer Abenteuergeist geweckt und die schönsten Plätze sind selbstverständlich die in unberührter Umgebung. Das muss euch auch keiner nehmen, sofern ihr euch so verhaltet, als wärt ihr nie dort gewesen.

Wasser unnötig verschwenden


In Australien und Neuseeland gibt es richtige Hitzeperioden. Lange Autofahrten werden hier schnell regelrecht schweißtreibend. Die Natur lädt außerdem zu Entdeckertouren, Wellenreiten und Wandern ein – alles Aktivitäten, die euch einiges an Energie abverlangen. Klar dass ihr vor dem abendlichen Relaxen am Campingplatz erst einmal eine ausgiebige Dusche im Visier habt. Sicherlich verdient! Aber geht dennoch sparsam mit dem Wasser um. Bereits im vergangenen Sommer, war Wasserknappheit in Australien ein ernstzunehmendes Thema. Die Stadt Sydney ging sogar soweit, Geldstrafen für Einwohner und Unternehmen zu verhängen, welche diese unentbehrliche Ressource verschwendeten.

Das große und kleine Geschäft in der Natur verrichten


Pipipause am Waldesrand funktioniert einfach (zumindest als Mann) und schnell. Auch das große Geschäft lässt sich unkompliziert verrichten, sobald man sich unentdeckt fühlt. Meist muss dafür wieder der Wald als stilles Örtchen herhalten. Das ist alles andere als ökologisch, auch wenn es dem einen oder anderen ein Gefühl von Freiheit und Backpacker-Leben vermittelt. Die Fäkalien benötigen nämlich eine ganz schön lange Zeit, bis die Natur sie vollständig zersetzt. Es gibt ein paar wichtige Regeln, wie man draußen richtig und umweltbewusst „groß macht“. Ganz wichtig dabei: lasst euch in guter Distanz zu Gewässern nieder, grabt ein kleines Loch und verbuddelt alles nach Möglichkeit.

Das falsche Fahrzeug mieten


Wer die Umwelt und seinen Geldbeutel schonen möchte, sollte sich unbedingt vor seiner Reise umfassend und persönlich beraten lassen. Es gibt zahlreiche Modelle für unterschiedlichste Bedürfnisse. Vielleicht tut ihr euch noch schwer, den optimalen Camper für euch herauszufiltern. Keine Sorge, ihr müsst hier nicht alleine durch. Wir stehen euch jederzeit gerne zur Seite und helfen euch bei der Entscheidung. Mit einem größeren Wohnmobil und einer integrierten, gut ausgestatteten Küche fahrt ihr in der Regel deutlich ökologischer, als mit einem kompakten Fahrzeug. So viel sei schon mal gesagt. Wie kann das sein, wo so ein Camping-Mobil doch mehr Sprit verbraucht? Erfahrungsgemäß werdet ihr in einer Küche mit Platz und vielfältiger Ausstattung einfach mehr kochen. Das wiederrum hat zur Folge, dass ihr weniger Einweggeschirr benötigt, denn Take Away wird in diesem Moment uninteressant. Außerdem könnt ihr euch mit ein paar ordentlichen Fächern und einem geräumigen Kühlschrank, lebensmitteltechnisch sehr viel besser ausstatten und habt zudem mehr Platz für Mehrwegutensilien, wie zum Beispiel Weckgläser um Verpackung zu sparen. Gerade wenn ihr mit Kindern unterwegs seid, ist Platz ein dankbarer Entscheidungsfaktor. Bei schlechtem Wetter könnt ihr euch im Fahrzeug aufhalten und euch nebenbei wunderbar selbstverpflegen. Seit euch dennoch bewusst, dass viel Platz nicht immer viel Konsum bedeuten muss. Wir neigen bei großem Stauraum gerne zum Überfüllen. Ja wir gehen regelrecht planlos einkaufen. Das wiederrum ist so gar nicht umweltbewusst. Werdet euch in Ruhe im Klaren, was ihr wirklich braucht, was eure Ambitionen sind und wo ihr Abstriche machen könnt. Es gibt in jedem Fall gute Nachrichten. Es kursieren die Vorurteile utopischer Normverbräuche und elendig langer Fahrtstrecken bei Wohnmobilreisen. Eine Studie des Öko-Instituts Freiburg hat jedoch klar belegt: Camping ist ökologisch! Wer sich das genaue Ergebnis einmal zu Gemüte führen möchte kann das hier tun:

www.oeko.de/klimafreundlichimcamper

Übrigens treibt überflüssiges Gepäck den Verbrauch ebenso in die Höhe. Drum empfehlen wir ein systematisches Packen vor Reiseantritt.

Klimaanlage einsetzen


Die Fahrzeugklimaanlage ist neben dem Motor der größte Energieverschwender. Wer sie nutzt, verzeichnet einen Mehrverbrauch von 10 bis 15 Prozent. In Australien steigt das Thermometer gerne mal über 35 Grad und auch in Neuseeland gibt es heiße Perioden. Klar, dass man da nicht komplett auf die Klimaanlage verzichten will. Nutzt die Klimaanlage dennoch nur, wenn unbedingt nötig. Unser Tipp: Parkt immer möglichst im Schatten, lüftet im Sommer bevor ihr losfahrt, werft euch vor Abfahrt nochmal in die Wellen und öffnet beim Fahren die Fenster. Achtung: den Innenraum klimatisieren und gleichzeitig die Türen oder Fenster offen lassen ist umwelttechnisch gesehen ein absolutes No-Go! Das ist nicht nur sinnlos, sondern auch teuer, also lasst schaltet die Klimaanlage an, wenn ihr die Fenster für die nächste Zeit geschlossen lasst.

Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten mit kleinen Handlungen, viel Gutes zu tun. Wenn jeder von uns achtsam reist, macht das einen enormen Unterschied. Seid euch auch bewusst, dass ihr so als Vorbilder durch die Welt reist und sicherlich dem einen oder anderen einen nachhaltigen Denkanstoß verpasst.

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