Daintree Rainforest, Noah Beach, tropischer Norden Australien, Queensland

Der Daintree Rainforest in Australien

Der Daintree Rainforest in Australien


Im nördlichsten Zipfel Australiens, fernab jeglicher Zivilisation und da wo das Klima tropisch feucht ist liegt er, der älteste Regenwald unseres Planeten: der Daintree Rainforest. Er befindet sich eingebettet in ein großes Gebiet das sich die Wet Tropics nennt. Obwohl er nur 0,01 Prozent der Gesamtfläche des Kontinents einnimmt, ist der Regenwald Lebensraum einer gigantischen Artenvielfalt.

Ein Regenwald mit gigantischem Wow-Effekt!


Im nördlichsten Zipfel Australiens, fernab jeglicher Zivilisation und da wo das Klima tropisch feucht ist liegt er, der älteste Regenwald unseres Planeten: der Daintree Rainforest. Er befindet sich eingebettet in ein großes Gebiet das sich die Wet Tropics nennt. Obwohl er nur 0,01 Prozent der Gesamtfläche des Kontinents einnimmt, ist der Regenwald Lebensraum einer gigantischen Artenvielfalt.


Es ist kein Wunder, dass der Wald der noch in seiner vollen Ursprünglichkeit glänzt zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt wurde. Doch er hat noch einiges mehr zu bieten und wer einmal dort war, kommt so schnell aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sir David Attenborough bezeichnete die Region einst als den „außergewöhnlichsten Ort dieser Erde“. Warum erfährst du hier.

Der älteste Urwald der Erde


Mit seinen geschätzten 180 Millionen Jahren ist der Daintree Rainforest der älteste Urwald unserer Erde. Er liegt im Nordosten Australiens und beherbergt auf rund 1200 Quadratkilometern zusammenhängendem Regenwald (ein Fläche in etwa so groß wie New York) eine bunte Vielzahl an Lebewesen (davon sind mehr als 100 vom Aussterben bedroht). Die Fläche ist in zwei Teile geteilt und wird durch ein schmales Stück Agrarland zusammengehalten. Der Daintree Rainforest ist Teil eines gigantischen Feuchttropengebiets: den Wet Tropics. Dieses Gebiet umfasst eine Fläche von sagenhaften 17.000 Hektar, was so viel wie 25.000 Fußballfeldern entspricht. Landschaftlich ist der Regenwald von atemberaubender Schönheit, denn hier gibt es nicht nur eine Flora und Fauna, wie an keinem anderen Ort der Welt, hier treffen unberührte Mangroven auf verlassene Sandstrände. In Down Under wird das Naturgebiet liebevoll „die Region, in der sich Riff und Regenwald treffen“ genannt. Vom Gefühl her kommt ein Besuch wohl dem Robinson Crusoe-Leben gleich. Weit und breit nichts als Pflanzen, Tiere, Meer und Einsamkeit. Von stechenden Kletterpflanzen, über Kasuare (ein bis zu 1,80 cm großer Laufvogel, der stark zutreten kann und messerscharfe Krallen hat) bis hin zu Würfelquallen ist alles dabei und noch mehr. Aber auch ein paar der kultigsten Tiere Australiens leben im Daintree Rainforest. Koalas, Kängurus oder seltene Schnabeltiere beispielsweise können hier in freier Wildbahn mit etwas Glück beobachtet werden. Laut Statistiken ist der Urwald mit etwa 3500 Pflanzenarten, 430 verschiedenen Vogelarten, mehr als 12000 Insektenarten und zahlreichen Säuge- und Beuteltieren der artenreichste Fleck Australiens. Vor allen Dingen aber befinden sich hier etwa 700 endemische Pflanzenarten (Pflanzen die nirgendwo sonst auf der Welt existieren) und etliche endemische Tierarten, wie zum Beispiel Baumkängurus, Kasuare, Maskenzwergpapageien oder der Boyds Walddrache (eine besondere Eidechsen-Gattung). Einige der Pflanzenarten stammen sogar noch aus der Zeit der Dinosaurier als der Großkontinent Gondwana noch existierte.

Klima und Vegitation im Daintree Rainforest


Schluchten, Strände, Flüsse, Wasserfälle und Berge – von alle dem ist im Daintree Rainforest reichlich geboten. Wer auf große Entdeckungstour geht, kann hier viele Jahre verbringen und immer noch Neues aufspüren. Das Klima ist das ganze Jahr über tropisch heiß mit kleinen Schwankungen in der Sommer- und Winterzeit. Im Winter hat es hier um die 26 Grad Celsius Höchsttemperatur, während es nachts mit etwa 16 Grad durchaus frisch werden kann. Im Sommer hingegen liegen die heißesten Tage bei rund 32 Grad. Wenn in Europa Hochsommer ist, ist im australischen Dschungelgebiet Winter und umgekehrt. Die Vegetation ist primär tropischer Regenwald, jedoch finden sich auch Eukalyptus Wälder, Feuchtgebiete, Sumpf und Mangroven-Wälder. Während Australien sicherlich zu den trockensten Regionen des Planeten zählt, ist der Daintree Rainforest eine äußerst regenreiche Ausnahme. Im Durchschnitt regnet es hier im Jahr so viel, wie in London in drei Jahren.

Benannt ist der Nationalpark nach dem australischen Geologen und Fotografen Richard Daintree. Der Engländer wanderte Ende des 19. Jahrhunderts nach Australien aus und erkundete mit großem Elan Nord Queensland, während er von der Region Fotos machte und später die ersten Anzeichen von Gold entdeckte. 79 Prozent des Areals werden durch 31 National Parks und staatliche Wälder geschützt, während andere teils in privatem oder staatlichem Besitz sind.

Der Daintree Rainforest ist wie viele Regenwälder dieser Erde bedauerlicherweise gefährdet, und das obwohl er im Vergleich zu anderen Regionen noch sehr unberührt geblieben ist. Der Klimawandel stellt eine große Bedrohung dar, denn bereits eine Temperaturschwankung von nur einem Grad Celsius kann dazu führen, dass einige Tier- oder Pflanzenarten Teile ihres überlebenswichtigen Lebensraums verlieren. Das wiederrum hat Folgen für das gesamte Ökosystem des Urwalds. Wie eine Kettenreaktion sind immer mehr Kreaturen betroffen. Von Menschen eingeführte Tierarten stellen ein ebenso großes Problem dar. Sie jagen einheimische Tiere und bringen sie teils um ihre Nahrungsquellen. Das gestaltet das Überleben um einiges schwieriger.

Den Daintree Rainforest erkunden


Rund 400.000 Besucher aus aller Welt treffen jährlich in dem Regenwaldgebiet ein, um sich selbst von der Einzigartigkeit des Daintree Rainforest zu überzeugen. Wer eine Tour durch den Urwald machen möchte ist am besten beraten, dies mit einem einheimischen Führer zu tun. Immerhin leben im Daintree Rainforest einige der giftigsten und gefährlichsten Pflanzen und Tierarten. Ungeübte Beobachter können jedoch auch viele besondere Tiere und Pflanzen gar nicht entdecken oder gar erkennen. Auf einem Baumkronenpfad, kurzen Board-Walks oder einem der zahlreichen Wanderwege, kann der National Park auch auf eigene Faust erkundet werden. Von den Gipfeln einiger Berge, wie dem Mount Pieter Botte oder dem Thornton Peek eröffnet sich an schönen Tagen eine atemberaubende Aussicht auf Cape Tribulation. Hier trifft der wilde Regenwald auf das türkise Great Barrier Reef. Ein Naturspektakel, dass man nicht mehr vergisst. Der in zwei Teile getrennte Daintree Nationalpark beginnt im Süden bei Port Douglas und setzt sich bis weit hinter Cape Tribulation im nördlichen Abschnitt fort. Urlauber die nur bis Cape Tribulation fahren, benötigen keinen Allradwagen denn hier ist die Straße asphaltiert. Dies tut dem Dschungel-Feeling keinen Abbruch und so ist man auch hier schon in unmittelbarer Nähe der grünen Wildnis. Eine Fähre verbindet Süden und Norden des Parks und pendelt im 15-Minuten-Takt über den Daintree River (die Überfahrt selbst dauert 10 Minuten). Die Fähre ist die einzige Möglichkeit von einer Seite auf die andere zu gelangen und eine Hin- und Rückfahrt kostet knapp 30 Australische Dollar. In der Hochsaison zwischen Juli und September muss teilweise mit Wartezeiten gerechnet werden. Von Port Douglas sind es gut 50 Kilometer bis zur Fähre, von Cairns um die 100 Kilometer. Wer auf Adrenalin steht, der kann beim Jungle Surfing am Cape Tribulation durch die Baumwipfel sausen und dabei eine spektakuläre Aussicht genießen.

Die Zukunft des Daintree Rainforest


1988 wurden die Wet Tropics zum Weltkulturerbe erklärt und bis heute begeistert das Feuchtgebiet viele Besucher. Es ist nicht ganz klar, wie und in welcher Geschwindigkeit sich das Ökosystem in den kommenden Jahren und Jahrzenten verändern wird. Zwar ist zu sagen, dass der Regenwald die Dinosaurier und Eiszeit überdauert hat und somit sehr robust ist. Klar ist jedoch, dass nichts bleibt wie es ist und auch der Daintree Rainforest vor einer Veränderung nicht gefeit ist. Solange die Möglichkeit besteht ist eine Reise dorthin demnach ein großes Privileg. Wer die Kilometer auf sich nimmt sollte jedoch stets behutsam und bedacht mit seiner unmittelbaren Umgebung umgehen und bedenken, dass hier eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt möglichst ungestört heranwachsen möchten. Der Daintree Rainforest ist im Vergleich zu dem sehr trockenen kargen Rest Australiens eine Erinnerung an eine andere längst vergessene Zeit.