Reisen Ü60: Teil 17 - Von Tieren (und Schotten)…. auf der Otago Peninsula
- 12.09.2021
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- Niklas
Direkt am Wasser entlang führt die kleine Küstenstraße unsere Silver-Ager auf die Otago Peninsula. Hier gibt es auf einer Bootstour tolle Küstenlandschaften und jede Menge Robben und Seevögel wie zum Beispiel Albatrosse zu entdecken. Trotz des zunächst regenerischen Wetters kommen zwei hier so richtig ins Fotofieber! Seid dabei und entdeckt die wunderbaren Foto-Gallerien von Sabine und Matthias.
Wir entdecken die wunderbare Tierwelt auf der Halbinsel nahe Dunedin
Die Otago Halbinsel in Sicht
Gestern noch schönes Wetter trotz kalten und starken Windes gehabt, und heute alles Grau und regnerisch, so dass man keine Sicht hat. Somit sind auch auf der Tagesetappe von Kaka Point bis Dunedin keine Fotos entstanden. Die 100 km in nördlicher Richtung durchs Inland waren schnell geschafft. Die Straße war gut ausgebaut und verlief relativ grade. Und mittags erreichten wir die Stadt. Über deren Bergen hingen noch dunkle große Regenwolken, aber wir konnten von der dortigen Küstenstraße östlich über das Wasser die Otago Peninsula (Halbinsel) sehen. Und genau in der Richtung hellte sich der Himmel auf. Von den bis zu 400 m hohen Erhebungen geht es zum Teil steil über die bis zu 100 m hohen Klippen hinunter zum Süd Pazifischen Ozean. An der Küste wechseln sich Klippen mit kleinen und großen Sandbuchten und den geschützten Flachwassergebieten ab.
Wir beschließen sofort unsere Fahrt fortzusetzen und die 35 km lange Straße an der Bucht auf das bekannte Tierparadies zu befahren. Die Straße verläuft direkt am Wasser von Süd - Dunedin entlang am Ende der Bucht im großen Bogen des Hafengebietes und zuerst auf der Portobello Road an der Küste der Bucht entlang und schlängelt sich dann durch die Berglandschaft ehemaliger Vulkanteile bis zum Royal Albatross Centre bei Taiaroa Head mit dem Leuchtturm 80 m über dem Wasser kurz vor Ende der Felsenspitze.
Entlang der Küste am Ende der Bucht verzieren die schön bemalten Bushalte Stellen die Straße. Wir folgen ihr, und das Wetter wird stetig besser. Der blaue Himmel vertreibt die Wolken Richtung Festland, was gerade hinter uns liegt. Hinter einer starken Biegung sehen wir einen Anleger mit einem Ausflugsboot. Spontan parken wir unser WOMO und gehen zu einem kleinen Kassenhäuschen, um zu fragen, „wo und wann die Reise hingeht“. „In 10 Minuten bis zum offenen Meer des Pazifik hinter der Bucht am Taiaroa Head.“ Das war schon mal ein toller Beginn als Schiffsreise in das große Natur- und Tierparadies vom Wasser aus. Warm war es nicht gerade am Wasser und der Wind pfiff. Also Sturm-Klamotten an und los gings auch schon. Die Begrüßung an Bord war herzlich und die kleine Anzahl an weiteren Abenteurern war gering und sehr international.
Zu Wasser zum Taiaroa Head
An Bord gab es zudem einen großen Stapel mit Schwerwetterkleidung und für jeden ein Fernglas. Wir sind ja alte Segler und scheuen daher kaum den Seegang. In der Bucht war es auch ganz ruhig, was das Beobachten der Halbinselküste durchs Glas und das Fotografieren mit Tele sehr erleichterte. Der Captain erklärte uns wo wir was an Land sehen könnten und sein Matrose war im Ausguck für Tiere im Wasser. Sehr beeindruckend waren die unterschiedlichen Reserviere für unterschiedliche Tiere, die man an den Felsen und Hügeln gut erkennen konnte.
Natürlich waren nicht alle ansässigen Tiersorten zu sehen. Hier bewies die Realität genau, dass sich eben nicht gleichzeitig alle Tiere „zum Besichtigen präsentieren“, wie die Werbeprospekte und manche Reisebeschreibungen den Eindruck erwecken. Das mussten wir auf der gesamten Reise immer wieder feststellen. Anstatt immer Massen von Seltenheiten zu erwarten, ist der Reisende generell besser dran, wenn Qualität vor Quantität eine genussreiche Begeisterung herstellt. Dafür lassen sich oftmals auch einzelne Tiere oder Pärchen gut beobachten.
Entlang der Felsen und in der Bucht gibt es: Seelöwen und Pelzrobben; besondere ormorane, Kräuselscharbe und Tölpel; Delfine und Tümmler in verschiedenen Sorten; Gelbaugenpinguine und Zwergpinguine; und als Krönung die Royal Albatrosse mit einer Spannweite bis zu 3 m, die am Taiaroa Head brüten. (Nähere Einzelheiten siehe unser Buch Bd. 6.)
An den Felsen konnten wir vom Boot aus etlichen Sorten an der Wasserkante und auf den Wiesen über den Klippen erkennen. Diese Sicht war komplett anders, als von der späteren Fahrt zum Leuchtturm.
Diese 1-stündige Fahrt in der Mittagszeit war wirklich wunderschön. Auch einige Albatrosse haben wir gesehen, solche die über dem Brutgebiet kreisen und einen der landete. Aber eben nicht direkt, sondern in großem Bogen nicht weit vom Schiff tief über das Meer und dann auf die Wiese von Taioroa, wo etliche andere kaum zu sehen im Gras saßen. Auch die Robben direkt am Boot haben uns grandios unterhalten. Sie haben gespielt und sich wohl auch mit uns amüsiert.
Überraschungen auf dem Weg zum Royal Albatross Centre
Nun waren wir gespannt, was die ca. 25 km bis zum Endparkplatz am Royal Albatross Centre mit Museum vor dem Ende der Halbinsel auf Taioroa Head mit dem Leuchtturm drauf an Überraschungen noch bieten würde. Und da gab es noch einige. Erst einmal wurde es an Land sommerlich warm, und die Wolken waren verschwunden. Die Straße nach oben ergab immer wieder fantastische Aussichten auf das glitzernde Wasser der Bucht. Und auch die Küste von Dunedin war gut zu sehen. Denn die Straße führte stellenweise über die Gebirgskämme der Otago Peninsula bis zum Parkplatz.
Dort haben wir eine längere Pause eingelegt und mehrere Spaziergänge entlang der Klippen auf festen vorgeschriebenen Wegen gemacht. Direkt um den Parkplatz an den Felsrändern und bis zum Museum brüteten die besondere Sorte von Möwen. Sie ließen sich mit ihren Eiern problemlos von Nahem fotografieren. Die Attraktionen des Standortes dokumentiere ich mit einer Doppelseite aus unserem Buch:
An einer Stelle nahe beim Parkplatz konnte man auf breiten, festen Stufen nach unten zum Strand der Bucht gehen, wo eine Aussichtsplattform mit Begrenzung errichtet war. Diese Stelle hatten wir schon vom Schiff aus gut sehen können, weil es dafür extra in gebührendem Abstand in die Bucht gefahren war. Dort lagen zwischen lauter Seevögeln etliche Robben auch in dem hohen Gras, sodass wir diese zuerst gar nicht gesehen hatten.
Auch Blaupinguine sollten dort zu mehreren in einer Kolonie nisten. Einen von denen hatten wir kurz während der Fahrt schwimmend gesehen. Aber vor Ort hatte niemand Lust uns Modell zu stehen. Ganz anders hingegen die dortigen Robben an Land. Diese hatten jedenfalls keine Lust sich zu bewegen.
Etwas weiter entfernt hat dagegen eine Pelzrobbe die volle Show abgezogen. In unserer Nähe spielte sie zuerst im Wasser und drehte und wendete sich und machte eine Rolle nach der anderen. Dann begab sie sich an das Festland auf den Steinstrand und watschelte entlang der Wasserkante in unsere Richtung mit wohl dazu gehörigen Lauten. Wir kamen uns vor, als wären wir im Zoo, aber der Blick in die Ferne in Richtung Dunedin brachte uns in die Realität zurück.
FAZIT:
Wer Dunedin als Aufenthaltsort seiner Reise vorgesehen hat, muss einen Tag einrichten, um diese grandiose Halbinsel mit der außergewöhnlichen Fauna und Flora zu erleben. Und zwar am besten zu Wasser und zu Lande. Die beiden grundverschiedenen Perspektiven sind fantastisch in der Welt von Einzigartigkeiten. Als Beispiel mögen uns die Albatrosse dienen. Laut unserer Info ist die Otago Peninsula die einzige Halbinsel auf der Welt, wo diese großen Vögel brüten. Ansonsten leben sie nur auf unbewohnten Inseln.
Unabhängig von den Tieren sind die Ausblicke nach beiden Seiten wirklich wunderschön.
In
Teil 18 unserer Reisen Ü60 Reihe
geht es für Sabine und Matthias weiter ins Stadtzentrum von Dunedin.