geöffneter Kühlschrank im Wohnmobil

Technik: Welche Kühlschrankarten gibt es im Wohnmobil

Technik: Welche Kühlschrankarten gibt es im Wohnmobil


Auf der Suche nach dem passenden Wohnmobil musst du viele Entscheidungen treffen. Wie groß? Wie neu oder alt? Welche Ausstattung? Um sinnvolle Prioritäten zu setzen, brauchst du Informationen. Gerade beim Kühlschrank denken viele, dass es egal ist, welche Technik dahinter steckt - hauptsache es kühlt. Wir möchten in diesem Beitrag etwas ins Detail gehen, damit ihr die richtige Entscheidung trefft!

Kühlbox oder Kühlschrank? Kompressor oder Absorber? Und was wenn der Kühlschrank nicht kühlt?


Auf der Suche nach dem passenden Wohnmobil musst du viele Entscheidungen treffen. Wie groß? Wie neu oder alt? Welche Ausstattung? Um sinnvolle Prioritäten zu setzen, brauchst du Informationen. Gerade beim Kühlschrank denken viele, dass es egal ist, welche Technik dahinter steckt - hauptsache es kühlt. Wir möchten in diesem Beitrag etwas ins Detail gehen, damit ihr die richtige Entscheidung trefft!

Soll ich eine Kühlbox oder lieber einen „echten“ Kühlschrank wählen?


Nein, wir schauen uns unter dieser Überschrift nicht nur an, welche Form und Größe die Kühlschränke in Campern und Wohnmobilen haben. Letztendlich ist weniger die Form als vielmehr die Technik im Inneren des Kühlschrankes entscheidend dafür, ob ein Kühlschrank zuverlässig das tut, was man von ihm erwartet: Lebensmittel frisch und die Getränke kühl halten. Ganz außer Acht lassen sollte man die Form des Kühlschrankes aber nicht. Denn nicht zuletzt geht es beim Reisen im mobilen Zuhause ja darum, mit den Ressourcen möglichst sparsam zu haushalten. Unnötige Energieverschwendung zu vermeiden ist wohl eine der ersten Lektionen, die man als Camperreisender lernt. Und doch hat beim Thema Kühlschrank der Komfort und nicht die Effizienz gesiegt. So haben mittlerweile die allermeisten Hochdach Camper und Wohnmobile einen sogenannten Frontloader , also einen Kühlschrank, der sich mit einer Tür öffnen lässt. Wie daheim also. Nur die kleinen Sleepervans sind oft noch mit einer Kühlbox ausgestattet. Diese werden über eine Klappe geöffnet, sodass man von oben in die Box hineinblickt. Jeder kennt es wohl: es ist ein heißer Sommertag, wir gehen zum Kühlschrank und kurz nach dem Öffnen fällt einem eine kalte Wolke auf die Füße. Wer im Physikunterricht aufgepasst hat weiß, dass kalte Luft nach unten sinkt und warme aufsteigt. So auch beim Frontloader. Beim Öffnen „fällt“ die kalte Luft des Kühlschrankes nach unten und oben strömt warme Luft hinein. Nicht gerade Effizient. Das kann eine Kühlbox deutlich besser. Sie wird von oben geöffnet und somit entweicht beim Öffnen die kalte Luft nicht, sondern bleibt in der Box „liegen“. Um Energie zu sparen, wäre also eigentlich die Kühlbox die richtige Wahl für das mobile Zuhause. Der Nachteil einer Kühlbox ist die Übersicht, was am Ende vermutlich der Grund dafür ist, dass in modernen Wohnmobilen und Campern fast ausschließlich die Frontloader verbaut werden. Denn in einer Kühlbox schnell zu finden, was man sucht, ist kaum möglich. Da punktet der Frontloader.

Welche Kühlschrank Technik ist die Richtige für den Camper?


Die Bauweise der Kühlgeräte ist zwar durchaus entscheidend dafür, ob die Lebensmittel und Getränke möglichst lange kühl bleiben. Noch entscheidender ist jedoch die Technik hinter dem Gerät. Aus technischer Sicht lassen sich drei verschiedene Funktionsweisen von Kühlschränken im mobilen Einsatz unterscheiden.

Der Absorber
Der Kompressor
(Der Thermoelektrische)


Die thermoelektrische Kühlbox war lange Zeit eine beliebte Reisekühlbox für den Ausflug an den Strand. Sie ist sehr günstig und technisch einfach aufgebaut. Einfache Geräte findet man schon ab 40 Euro. Ihre Nachteile stechen jedoch gnadenlos hervor, weshalb diese Kühlboxen mittlerweile von Anderen verdrängt wurden. In Wohnmobilen und Campern kommen sie nur in ganz seltenen Fällen noch zum Einsatz. Ihr Nachteil ist der sehr hohe Energieverbrauch bei gleichzeitig schlechter Kühlleistung. Somit lassen sich diese Geräte nicht sinnvoll über eine Hausbatterie betreiben, sondern ausschließlich bei laufendem Motor. Noch dazu ist die Thermoelektrische von der Umgebungstemperatur abhängig. In der Regel kann die Box maximal 20 Grad unter Umgebung runterkühlen. Herrscht also außerhalb der Box eine Temperatur von 30 Grad, so kann die Box maximal auf 10 Grad abkühlen. Diese Werte werden aber in der Realität selten erreicht.

Lange Zeit der Taktgeber im Bereich der Camping Kühlschränke war der Absorber Kühlschrank . Er hat den großen Vorteil, dass er mit verschiedenen Energiearten betrieben werden kann. Er kann mit Strom egal welcher Spannung, mit Gas und prinzipiell auch mit anderen Energiequellen betrieben werden. Außerdem arbeitet der Absorber nahezu lautlos. Im Vergleich zum Kompressor Kühlschrank ist er zudem deutlich preisgünstiger. Mit großen Vorteilen gehen auch große Nachteile einher. Zum einen braucht ein Absorber relativ viel Strom , was über eine normale Hausbatterie nicht sinnvoll ist. Wird er über Gas betrieben schont man zwar die Batterie, jedoch verursacht dies zusätzliche Kosten und auch der Gasanschluss ist mit zusätzlichem Aufwand und Risiken verbunden. Zum anderen arbeitet der Absorber bei steigender Außentemperatur zunehmend ineffizient. Je wärmer die Umgebung wird, desto stärker steigt also der Energiebedarf, um dieselbe Kühlleistung zu erreichen.

Der Kompressor Kühlschrank hat erst mit steigender Batterieleistung, oft in Verbindung mit Solaranlagen, sowie besserer Kühlschrank-Technik den Markt im Bereich der Camper und Wohnmobile erobert. Der Kompressor Kühlschrank funktioniert genauso wie der Kühlschrank zu Hause – nur eben mit 12 Volt. Die Vorteile liegen auf der Hand: eine sehr gute Energiebilanz sowie Unabhängigkeit von der Außentemperatur. Im Vergleich zu einem Absorbergerät arbeitet der Kompressor mit weniger Energie und kühlt auch bei steigender Außentemperatur zuverlässig bis in den Gefrierbereich. Dies ist vor allem in den Sommermonaten ein Aspekt, der oft unterschätzt wird. Lässt man den Camper bei geschlossenen Türen für mehrere Stunden in der Sonne stehen, so heizt das Fahrzeug im Innenraum enorm auf. Die Temperatur im Auto steigt schnell über 50 Grad. Dagegen anzukämpfen meistert der Kompressor deutlich leichter und effizienter als ein Absorbergerät. Doch die gute Energiebilanz hat auch ihren Preis: Kompressor Geräte für den mobilen Bedarf sind sehr teuer. Kleinere Frontloader ab 45 Liter Volumen beginnen bei 800 Euro und die Markengeräte sind kaum unter 1000 Euro zu haben. Mittlerweile werden in erster Linie Kompressor-Kühlschränke in die Camper und Wohnmobile in Neuseeland und Australien verbaut. Von Reisenden wird häufig die Lautstärke des Kompressors als störend empfunden. Vor allem in kleineren Campern liegt man mit dem Kopf oft nah am Gerät. Das schrille Geräusch hat schon dem Ein oder Anderen Reisenden den Schlaf geraubt. Aber keine Angst, es gibt Abhilfe!

Hier noch mal die Vor- und Nachteile im Überblick:


Kompressor -Kühlschrank:
Geringer Stromverbrauch
Relativ laute Betriebsgeräusche
Sehr teuer
Kühlleistung unabhängig von Umgebungstemperatur
Absorber Kühlschrank:
Schlechtere Energiebilanz als Kompressor
Fast lautloser Betrieb
Bei steigender Temperatur verringert sich die Leistung
Preislich erschwinglich
Mit verschiedenen Energieträgern zu betrieben
Gasbetrieb verursacht weitere Kosten
Thermoelektrische Kühlbox:
Abhängig von Umgebungstemperatur
Schlechtes Energieverhältnis
Sehr günstig

Kühlschrank im Wohnmobil: Problemanalyse und Abhilfe


Da in Neuseeland und Australien fast alle Camper mit einer Kompressor Box oder einem Kompressor Kühlschrank ausgestattet sind, schauen wir hier nur die Probleme und Lösungen dieser Geräte an. Läuft der Kühlschrank nicht wie gewünscht, so sollte natürlich der erste Test bei der Stromversorgung beginnen.

Hat die Batterie noch ausreichend Leistung?
Ist der Stecker eingesteckt?
Ist das Gerät eingeschaltet / Regler auf der richtigenTemperatur?


Ist die Batterie trotzdem ständig leer? Das kann entweder an der Batterie selbst liegen. Ist diese älter oder wurde nicht richtig aufgeladen, so kann sie den Kühlschrank nicht mehr bis zum nächsten Motorstart mit ausreichend Strom versorgen. Aber auch der Kühlschrank kann Schuld an einer ständig leeren Batterie sein, wenn er ineffizient und daher viel zu viel arbeiten muss. Der Kühlschrank sollte also auf Spalten in der Tür geprüft werden. Schließt die Gummidichtung der Tür rundherum ab? Wenn ja, so kann man auf anschließend auf die Dauer des Kühlbetriebs achten. Bei Kompressorgeräten ist der Betrieb deutlich hörbar. Läuft der Kühlschrank über mehrere Stunden ohne Pausen durch, so arbeitet er nicht effizient und verbraucht viel Energie. Dies kann eine intakte, voll geladene Batterie an einem halben Tag leersaugen. In diesem Fall solltet ihr eure Vermietfirma kontaktieren.

Viele Reisende klagen zudem über das Geräusch des Kompressors. Es ist eine Art lautes Summen, was je nach Stand des Fahrzeugs zu scheppernden Geräuschen durch umliegende Bauteile am Kühlschrank führt. Es gibt aber einen ganz einfachen Tipp: schaltet den Kühlschrank nachts aus. Vorher kann man die Kühlleistung noch mal ganz hochfahren. Vor dem zu Bett gehen schaltet man das Gerät dann komplett aus. Aber nicht vergessen: morgens direkt wieder einschalten. Da ein Kompressor nicht direkt abhängig von der Umgebungstemperatur ist, kann er auch nach längerer Auszeit wieder relativ schnell und effizient runterkühlen. Sofern der Kühlschrank über Nacht geschlossen bleibt, steigt die Temperatur im Inneren nur sehr langsam an.