Camping in Schottland mit dem Wohnmobil
- 28.01.2021
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Schottland besticht durch eine wilde, unberührte und atemberaubende Natur. Von den Highlands in der Mitte des Landes, über die tief schwarzen Seen, hin zu mittelalterliche Burgen und Schlösser bis zu rauen Küsten, tiefen Klippen und geschichtsträchtigen Inseln: hier wird dem Wohnmobilreisenden alles geboten. Wer wildcampen liebt, hat hier die Möglichkeit: hier schläfst du in außergewöhnlicher Kulisse!
Fragen und Antworten rund um das Thema Wohnmobil und Camping
Camperparadies Schottland
Schottland ist auf den britischen Inseln vielleicht DIE Reisedestination, wenn es um eindrucksvolle Naturerlebnisse geht. Die unberührte Weite der Highlands mit seinen mystisch, nebligen Hügeln und dunklen Seen, schroffe Atlantikküsten und breite Sandstrände lassen die Herzen von Campern höher schlagen. Neben Hotels, Bed & Breakfasts, AirBnB oder Hostels möchten wir euch natürlich vor allem die Reisevariante Camping schmackhaft machen. Das Schöne am Camping in Schottland mit dem Wohnmobil ist natürlich, dass ihr all die verschiedenen Szenerien auf nur einer Reise erleben könnt. Die Infrastruktur ist dabei ideal und auf das Reisen mit dem Wohnmobil, Camper oder auch nur mit dem Zelt ausgelegt. Rund 200 Campingplätze und Caravanparks stehen in ganz Schottland zur Verfügung. Wir möchten euch Antworten auf die wichtigsten Fragen geben. Kann man in Schottland in einen Camper mieten? Was für Regeln muss Ich beachten? Darf Ich in Nationalparks campen? Und welches Wohnmobil ist überhaupt das Richtige für eine Schottland-Rundreise? Die CamperOase klärt auf.
Vor Ort mieten oder mit dem eigenen Camper anreisen?
Habt ihr eurer eigenes Wohnmobil und möchtet aus Deutschland anreisen steht euch theoretisch nichts im Weg. Um mit dem eigenen Fahrzeug auf die britischen Inseln zu kommen stehen euch tatsächlich sogar mehrere Routen zu Auswahl. Die bekannteste Variante ist sicherlich die über Calais. Von hier gelangt ihr entweder mit einer kurzen Fährfahrt (90 Minuten) nach Dover oder durch den Eurotunnel nach per Autozug nach Folkestone. Um von dort nach Schottland zu gelangen, fahrt ihr circa 800 Kilometer durch England, ggf. mit einer Übernachtung. Möchtet ihr euch die lange Autofahrt sparen, stehen euch alternativ zwei längere Fährrouten nach Hull oder sogar nach Newcastle zur Verfügung. DFDS bietet eine Verbindung von Amsterdam nach Newcastle:
https://www.dfds.com/de-de/passagierfaehren/routen/faehren-nach-grossbritannien
. P&O Ferries hat eine Verbindung von Rotterdam nach Hull im Angebot:
https://www.poferries.com/de.
Somit startet ihr weiter im Norden in England Richtung schottischer Grenze. Allerdings kommt ihr auch der Preis der Fähre plus die sehr lange Überfahrt hinzu. Von Amsterdam bis Newcastle seid ihr immerhin knapp 16 Stunden auf See.
Deutlich schneller und einfacher ist die Anreise per Flugzeug plus eine Fahrzeug-Miete vor Ort. So spart ihr euch Zeit, Spritgeld und vor allem Stress. Nach Glasgow oder Edinburgh gelangt ihr mit vielen Airlines von überall in Europa aus. Die beiden Großstädte liegen nur knapp 75km voneinander entfernt im Süden von Schottland. Die meisten Wohnmobil- und Campervan-Vermietungen haben in dieser Region ihr Depot. So können wir euch mittlerweile ab Edinburgh folgende Vermieter anbieten:
• | Apollo UK | |
• | Bunk Campers | |
• | Just Go UK | |
• | Spaceships UK | |
• | Touring Cars |
Während Touring Cars, Apollo und Just Go vor allem größere Wohnmobile anbieten, bedienen Bunk Campers und Spaceships auch günstigere Fahrzeugklassen mit kleinen Campervans für Backpacker. Stellt uns einfach eine Anfrage und wir schicken euch je nach individuellen Bedürfnissen Angebote für verschiedene Fahrzeuggrößen zusammen. Bei der Frage ob eigener oder Miet-Camper muss natürlich noch der Linksverkehr in Schottland als wichtiger Punkt genannt werden. Fahrzeuge, welche ihr in Schottland mietet, haben das Steuer auch auf der rechten Seite. Somit ist es natürlich besonders für Fahranfänger leichter sich mit einem gemietem Camper oder Wohnmobil im Linksverkehr zu orientieren.
Welcher ist der perfekte Camper für Schottland?
Welcher der perfekte Camper für eure Schottland-Reise ist hängt natürlich erst einmal von der Anzahl der Reisenden und vom Budget ab. Reist ihr alleine oder mit eurem Partner und möchtet mit wenig Geld das Meiste aus eurer Reise herausholen. Oder möchtet ihr euch den langersehnten Urlaub mit euren drei Kinder endlich wahr machen. Für jede Konstellation gibt es bei den oben genannten Vermietern den passenden Camper bzw. das passende Wohnmobil. Hier findet ihr einmal einen Überblick über die verschiedenen Fahrzeuggrößen mit jeweiligen Beispielen:
2-4 Berth Low Top Campervan
● | VW Bus o.Ä. | |
● | Bsp.: Spaceships Voyager |
● | Mercedes Sprinter o.Ä. mit Dusche und WC | |
● | Bsp.: Touring Cars VAN |
● | Schnittiges Wohnmobil mit Bett im Heck plus i.d.R. Hubbett im Wohnraum | |
● | o Bsp.: Touring Cars MEDIUM |
● | Wohnnobil mit bis zu drei Doppelbetten | |
● | o Bsp.: Apollo Family Voyager |
Die verschiedenen Kategorien sind nach Größe geordnet. Grundsätzlich gilt, dass ein größeres Fahrzeug natürlich teurer ist, aber auch dementsprechend mehr Wohnkomfort bietet. Besonders in regnerischen Ländern wie Schottland ist dies sicherlich ein wichtiger Aspekt, da ihr euch bei schlechtem Wetter häufig im Fahrzeug aufhalten werdet. Ein weiterer Aspekt hinsichtlich des Wetters ist die Standheizung, die nicht alle Fahrzeuge haben. Auch im Sommer kann es in Schottland nachts mal unter zehn Grad kalt werden. Da ist eine Gas- oder Diesel-Heizung auf jeden Fall von Vorteil. Größere Wohnmobile haben in der Regel alle eine Standheizung. Besonders bei den kleineren Campern ohne eigenes Bad solltet ihr aber in die Spezifikationen schauen und checken ob eine Heizung dabei ist. Der letzte Aspekt, den es zu beachten gilt, ist die Befahrbarkeit der Straßen. In Schottland gibt es, je weiter man abseits der großen Städte fährt, häufig einspurige Straßen, welche in Abständen Haltebuchten zum Vorbeiziehen bieten. Je größer das Fahrzeug, desto eher kann es hier natürlich zu einer brenzligen Situation kommen. Mit einem kleinen VW-Bus seid ihr insgesamt wendiger. Trotzdessen ist das kein Ausschluss für ein Wohnmobil. Wer sich als sicheren Fahrer einstuft und zudem gerade in den kleineren, ländlichen Straßen vorausschauend fährt, wird auch mit einem breitem Wohnmobil in Schottland keine Probleme haben.
Campingplätze
In Schottland gibt es Campingplätze direkt am Strand in den Dünen, am Fuß von massiven Bergketten oder auch im Schatten von historischen Burgen, wie beispielsweise vor dem Culzean oder dem Blair Castle. Die Gebühr pro Nacht liegt mit einem Zelt zwischen acht und fünfzehn Pfund. Seid ihr mit einem Campervan unterwegs ist die Gebühr leicht höher. Auch in der Hochsaison sind Buchungen im Voraus in der Regel nicht unbedingt nötig. Die meisten Campingplätze sind nicht so stark überlaufen, dass ihr spontan Abends keinen Platz mehr bekommt. Genrell sind sie von Ostern bis September geöffnet. Meistens gehört zur Ausstattung nicht viel mehr als sanitäre Anlagen und ein kleiner Kiosk . Daneben gibt es aber auch hochklassigere Campingplätze mit einer umfassenderen Ausstattung. Reist ihr mit euren Kindern ist für euch sicherlich relevant ob das angesteuerte Nachtlager einen eigenen Spielplatz hat. Wer Premium-Einrichtungen möchte, kann sich auf der Seite von Thistle Holiday Parks umschauen:
http://www.thistleparks.co.uk/
. Unter diesem Banner laufen 50 Parks mit Unterkunftsmöglichkeiten in allen Größen und Preisklassen.
Seid ihr mit dem Camper oder einem Wohnmobil unterwegs ist für euch weiterhin von Relevanz, ob und wie viele Stellplätze mit Stromanschluss der Campingplatz hat. Die meisten Camper bieten die Möglichkeit sich über ein beigefügtes Kabel extern am Strom zu bedienen, sodass ihr im Stehen ohne Bedenken Geräte laden könnt oder sonstige Dinge tun könnt, die Strom benötigen. In der Regel ist der Großteil der Stellplätze mit Stromanschluss. Daneben benötigt ihr noch sogenannte Disposal Points zum Ausleeren der Abwassertanks bzw. der Toilette im Camper. Natürlich gibt es dementsprechend auch Stellen zum Auffüllen der Frischwassertanks.
Qualitativ dürft ihr in Schottland einen guten Standard erwarten, was die Campingplätze angeht. Obwohl sie günstiger sind als Hotels oder B&Bs werden sie in der Regel gut gewartet und liegen zudem inmitten der wunderschön herben Natur des nördlichen Großbritanniens. Nicht erwarten solltet ihr Ferienparks mit eigenem Pool und Entertainment am Abend. Darauf kommt es bei einem Schottland-Urlaub ja aber auch nicht unbedingt an. Die Küchengebäude und sanitäre Anlagen sind in der Regel in völlig ausreichendem Zustand. Dazu kommt in Schottland meist einfach das unschlagbare Argument der tollen Lage.
Campingplätze mit toller Kulisse und super Qualität:
1. | North Ledaig Caravan Park | |
2. | Banff Links Caravan Park | |
3. | Cobleland Campsite | |
4. | Clachtoll Beach Campsite | |
5. | Glen Nevis Caravan and Camping Park | |
6. | Sands Caravan and Camping Park | |
7. | Birsay Outdoor Centre Campsite | |
8. | Kinloch Camspite | |
9. | Faichemard Farm Campsite | |
10. | Witches Craig Caravan and Camping Park |
Wild Campen
Wild Campen bezeichnet das Übernachten in der freien Natur ohne dabei auf einem Campingplatz oder sonstig abgegrenztem Gebiet zu sein. Dies ist in Schottland grundsätzlich erlaubt, sowohl mit dem Zelt als auch mit dem Wohnmobil. So darf man in einer kleinen Gruppe auf einer freien, unkultivierten Fläche für zwei bis drei Nächte zelten bzw. mit dem Camper stehen. Voraussetzung dafür ist das Einhalten eines Verhaltenskodexes, des sogenannten "Scottisch Outdoor Access Code". Dieser besagt im Kern beim Campen keine Spuren zu hinterlassen und die Natur so zu respektieren. So solltet ihr euren Müll wieder mitnehmen und Rückstände von offenem Feuer minimieren. Ausnahmen machen umzäunte Privatgrundstücke und Naturschutzreservate aus. Auch in der Nähe von historischen Orten sowie Gebäuden generell ist das Campen eher ungern gesehen. Solltet ihr vom Besitzer nach Fragen die Erlaubnis erhalten, könnt ihr natürlich auch auf Privatgelände nächtigen. Mehr Infos zum „Scottish Outdoor Access Code findet ihr hier: https://www.outdooraccess-scotland.scot/
Camping im Loch Lomond and The Trossachs- und im Cairngroms Nationalpark
Schottland hat zwei wunderschöne Nationalparks, die es natürlich ebenfalls auf eurer Camping-Reise zu erkunden gilt. Die einzige Ausnahme zu den lockeren Regelungen zum Wild Camping bietet der ,,Loch Lomond and The Trossachs Nationalpark“. Um die Gebirgs- und Seenlandschaften im Park zu erhalten wurden hier vor einigen Jahren etwas striktere Camping-Regeln eingeführt. Um im Nationalpark zu Campen, könnt ihr einerseits auf einen der öffentlichen Campingplätze gehen. Alternativ erwerbt ihr euch online eine „Wild Camping Permit“. Damit könnt ihr dann in ausgewiesenen „Permit Areas“ im Nationalpark Wild Campen. Mit dem Wohnmobil oder Camper könnt ihr im Nationalpark vier Campingplätze ansteuern. Mehr Informationen dazu findet ihr hier:
http://www.lochlomond-trossachs.org/things-to-do/camping/go-wild/
Der größere Nationalpark des Landes ist der Cairngroms Nationalpark. Von steilen Berglandschaften, tiefen Wäldern und urigen Mooren gibt es hier landschaftsmäßig alles zu sehen. Möchtet ihr den Park mit eurem Wohnmobil oder Camper erkunden, stehen euch dafür viele Campingplätze sowie Wild Camping zur Verfügung. Die Campingplätze im Nationalpark sollte man im Voraus buchen. Beim Campen generell wird besonders im Nationalpark auf den Scottish Outdoor Access Code verwiesen. Weitere Infos rund das Campen im Cairngroms findet ihr hier:
https://cairngorms.co.uk/discover-explore/enjoying-the-park/planning-a-visit/camping-in-the-park/
Glamping
Möchtet ihr draußen in unberührter Natur eure Ruhe haben, das wahre Schottland kennenlernen, aber auf einen gewissen Komfort nicht verzichten? Dann ist „Glamping“ vielleicht das Richtige für euch. Das Wort setzt sich aus „Camping“ und „Glamorous“ zusammen und bezeichnet kleine, komfortable Unterkünfte inmitten der Natur. Das können Bungalows, Holzhütten oder Chalets sein. Glamping Unterkünfte verfügen über Betten und einen Tisch mit Stühlen. Exklusive Hütten besitzen sogar ein eigenes kleines Bad und eine Küchenecke, sodass wirklich auf nichts verzichtet werden muss. In der Regel müssen nur noch Schlafsäcke, Handtücher und Kochutensilien mitgebracht werden. Preise für eine Nacht in einer Glamping-Unterkunft beginnen dabei bei 40 Pfund aufwärts.
Mit dem Camper auf die Inseln
Seid ihr mit dem Camper oder Wohnmobil in Schottland unterwegs und möchtet das gesamte Land inklusive seiner Inseln sehen? Gerade an der Nord- und Westküste ist Schottland nämlich für atemberaubende Küsten- und Insellandschaften bekannt. Aber könnt ihr diese Inseln mit dem Wohnmobil bereisen? Bevor wir euch die beliebstesten Inseln einmal vorstellen, muss gesagt werden, dass es den Vermietern unterliegt zu entscheiden, ob ihr mit den Fahrzeugen eine Fährüberfahrt machen dürft. Informiert euch also unbegint einmal im Voraus, solltet ihr eine Überfahrt planen. Gerne holen wir auch diese Information für euch beim jeweiligen Vermieter ein.
Wir beginnen mit der Isle of Skye, welche zu den beeindruckendsten Landschaften des Landes zählt. Auf die Isle of Skye gelangt ihr von Glasgow oder Inverness ganz einfach über das Autobahnnetz.Ihr nehmt einfach die A82 und biegt später auf die A87 ab. Möchtet ihr noch eine idyllische Fährfahrt hinzufügen, könnt ihr auch von Mallaig nach Armadale auf die Isle of Skye übersetzen. Die Fährfahrt dauert nur knapp 20 Minunten ist nicht all zu teuer. Mehr Infos dazu findet ihr hier:
https://www.calmac.co.uk/
Noch etwas abgeschiedener im Atlantik sind die Äußeren Hebriden. Auch hier könnt ihr unberührte Küstenlandschaften und vor allem kulturelle Geschichte erleben. Während ihr Ersteres beispielsweise im Naturreservat St. Kilda sehen könnt, gibt es Letzteres zum Beispiel auf der südlichen Insel Barra. Die größte Insel der Äußeren Hebriden ist die Isle of Lewis and Harris mit einem Flughafen in der Hauptstadt Stornoway. Auch hier gelangt ihr per Fähre einfach hin. Die wichtigsten Häfen auf dem Festland sind dabei Ullapool im Norden, Oban im Süden und Uig auf der Isle of Skye. Die Fähren fahren meist zweimal am Tag und sind zu recht erschwinglichen Preisen bei Caledonian MacBrayne (CalMac):
https://www.calmac.co.uk/
verfügbar. Hier werden auch Fähren zu den kleineren Inseln der Äußeren oder Inneren Hebriden angeboten. Möchtet ihr möglichst viele der Inseln auf einmal erkunden, könnt ihr euch auch über den Kauf eines Insel-Hopping Tickets Gedanken machen.
Zu guter Letztes möchten wir euch noch eure Routen auf die Orkney-Inseln ganz in Norden vorstellen. Die Orkneys sind ein Paradies für Wildtier-Beobachter (vor allem Seevögel und Robben) und Pflanzenliebhaber mit mehr als 200 Arten. Hier her gibt es mehrere kurze als auch einige lange Fährverbindungen beispielsweise von Aberdeen aus. Mehr Infos findet ihr hier:
https://www.orkney.com/plan/getting-here