
Erfahrungsbericht: Wohnmobilreise mit Kindern an der Ostküsste Australiens
Ein kompletter Reisebericht über eine Wohnmobil-Reise an der Ostküste von Australien als Familie mit zwei Kindern im Alter von 3 und 5. Lest hier alles Wichtige über unseren Camper-Roadtrip von Cairns bis Melbourne und erhaltet wertvolle Empfehlungen und Erfahrungen zu tollen Campingplätzen an der australischen Ostküste.
Wertvolle Einblicke und Tipps
Ein paar Fakten zu unserer Reise und generelle Tipps für den Roadtrip an der Ostküsste
- Wir reisten also im australischen Sommer, hatten von heißen Temperaturen über Regentage bei 17 Grad aber alles dabei.
- Fahrzeug: ein 6 Berth Deluxe Motorhome for Hire | Cruisin Motorhomes – also ein mit allem ausgestattetes Wohnmobil, das Wildcampen und Freistehen ermöglicht.
- Vorbuchen oder spontan entscheiden? Bis auf den ersten Campingplatz haben wir auf dieser Reise nichts vorgebucht. ABER: Wir sind auch zu keinen australischen Schulferien gereist. Achtung bei kleinen National Park Campgrounds oder rund um die Metropolen: Hier wird’s (vor allem) am Wochenende schnell voll. Wer flexibel in der Reiseroute bleibt, kann aber gut spontan entscheiden und findet immer eine Alternative.
- Mobil unterwegs: Es gibt Campgrounds, die ausschließlich online gebucht werden können, z.B. in den National Parks. Eine australische SIM-Karte schafft Abhilfe und lässt euch flexibel bleiben.
- Anrufen statt online buchen: Campingplatz online ausgebucht? Ruft an! Meistens findet sich doch noch ein Plätzchen, wenn nicht ein Algorithmus, sondern ein echter Mensch am anderen Ende der Leitung sitzt.
- Große Campingplatz-Ketten, wie z.B. Discovery Park, NRMA oder Big4 bieten Memberships an, mit denen man zusätzlich bei jeder Buchung sparen kann und haben oft Special Offers, die sich lohnen. Hier findet man übrigens grundsätzlich alles, was Kinderaugen zum Leuchten bringt: Spielplätze, Poolanlagen mit Rutschen und teilweise sogar Animationsprogramm.
- Wild & free: An vielen Parkplätzen in Küstennähe ist wildcampen ausdrücklich verboten. Trotzdem sieht man viele Wildcamper, die frei stehen. Wer erwischt wird, muss allerdings mit hohen Strafen rechnen. Ein paar offizielle Spots gibt es dennoch, die App WikiCamps bietet hierfür eine gute Übersicht und lohnt sich.
- Big City Life:
Von Carins bis Brisbane
1. Stopp: Nach Camper-Übernahme direkt an den Strand: Welcome to Ellis Beach
Campingplatz:
Ellis Beach Oceanfront Holiday Park
Distanz: 25 km, Fahrzeit: 0:25 h
(nördlich von Cairns in Richtung Cape Tribulation)
Anzahl der Übernachtungen: 4
Warum hier her? Hier übernachtet ihr trotz der Nähe zu Cairns gefühlt „mitten im Nirgendwo“ auf einem Campingplatz; mit eurem Camper direkt an der Böschung zum weitläufigen Strand; Meeresrauschen zum Einschlafen und die aufgehende Sonne über dem Ozean als Wecker, den Komfort eines gut ausgestatteten Campingplatzes genießend.
Ausstattung:
● | Nicht unbedingt neue, aber immer saubere sanitäre Anlagen mit warmen Duschen | |
● | Gute Waschmaschinen | |
● | Kleiner Shop an der Rezeption mit Lebensmitteln und den nötigsten Camping-Accessoires, wobei sich 15 Fahrminuten entfernt in Smithfield ein großes Einkaufszentrum inkl. Supermarkt, Bottle Shop befindet. | |
● | Pool mit Salzwasser und kleinem Kinderbecken | |
● | In Laufdistanz gutes Essen und Happy Hour Drinks bei Ellis Beach Bar & Grill. |
● | Ein Tagesausflug in den Regenwald mit der historischen Eisenbahn: Kuranda Scenic Railway | |
● | Besucht Hartley’s Crocodile Adventure: Hier seht ihr nicht nur Krokodile aus nächster Nähe, sondern auch andere in Australien heimische Tierarten. | |
● | Erstmal ins Wohnmobil eingrooven, alles in Ruhe verstauen und ankommen! Deshalb empfehlen wir, euch auf dem ersten Stopp eurer Reise, mindestens 3 Nächte zu bleiben. |
2. Abstecher in den Norden: Daintree Rainforest National Park & Cape Tribulation
Campingplatz: Cape Tribulation Camping
Cape Tribulation Camping - Cape Tribulation | Distanz ab Ellis Beach: 112 km, Fahrzeit: ca. 2:30 h (Achtung: Extra Wartezeit für die Daintree River Ferry einplanen!)
Anzahl der Übernachtungen: 2
Warum hier her? Where the rainforest meets the reef – hier trifft Regenwald auf Riff – ein toller Geheimtipp: Von hier auf einen Schnorcheltrip ans Great Barrier Reef aufbrechen, denn nirgends ist die Anfahrt auf dem Boot kürzer.
Ausstattung:
1. | Lage: direkt am Meer zwischen weißen Stränden und grünem Regenwald | |
2. | Eine gute Camp Kitchen & saubere Waschräume (Warmwasser vorhanden), | |
3. | Eine „hofeigene“ Pizzeria mit Holzofen. Achtung: hier gibt es keinen Pool, auch wenn die Fotos in den Google-Bewertungen etwas anderes sagen. | |
4. | Ganz viel Wildnis-Schätze: von Palmen hängende Schaukeln, Kokosnüsse zum Sammeln und Trinken, Muscheln und Riff-Stücke für prachtvolle Sandburgen bauen. | |
5. | Aber dran denken: Mitnehmen ist verboten! Tierische Mitbewohner: die großen Goannas und diverse Vögel bedienen sich gerne am Camper-Essen, aber auch Schlangen, Cassowarys und Krokodile sind hier in der Gegend heimisch |
● | Erster Stopp auf dem Hinweg: Alexandra Range Lookout für einen ersten Regenwald-Über- und Ausblick | |
● | Mit Kindern definitiv empfehlenswert, wenn auch nicht günstig: das Daintree Rainforest Discovery Centre in Cow Bay – hier lernt man spielerisch und aufwendig gestaltet sehr viel über den Regenwald. | |
● | Alternativ gibt es viele kostenlose Rainforest Boardwalks | |
● | Beach-Day im Paradies – nur aufs Baden solltet ihr verzichten, denn hier befindet ihr euch in Croc-Country. | |
● | Eine selbst gesammelte Kokosnuss aufschlagen und frisch trinken | |
● | Top Tipp: der Schnorcheltrip ans Great Barrier Reef ab Cape Tribulation mit Ocean Rafting Safari – in kleinen Gruppen an wunderschöne Stellen vom Riff mit der kürzesten Anfahrt überhaupt. | |
● | Abtauchen in Mason’s Swimming Hole, ein natürliches Süßwasser-Schwimmloch inkl. Restaurant, in dem es Krokodile nur im Burger gibt; (angeblich) nicht im Wasser. | |
● | Abkühlung gibt’s auch -ganz ohne Wildtiere- bei der Daintree Icecream Company – unbedingt die hauseigenen Spezial-Sorten probieren. |
3. Einmal abbiegen ins Landesinnere: Atherton Tablelands & Millaa Millaa Falls über die Gillies Range Road
Campingplatz: Millaa Millaa Tourist Park Home
Anzahl der Übernachtungen: 1
Distanz ab Cape Tribulation: 215 km, reine Fahrzeit: 3:30 h (Achtung: Auch hier ein bisschen extra Wartezeit für die Daintree River Ferry einplanen plus die gedrosselte Geschwindigkeit für die 50 km lange, sehr kurvige und steile Gillies Range Road, die auf die Atherton Hochebene führt
Warum hier her? Um einmal im Wasserfall zu baden
Ausstattung:
● | Ein älterer, aber sehr gepflegter Campingplatz im 90’s-Style mit „Persönlichkeit“ | |
● | So läuft in den ordentlichen Waschräumen bspw. Musik. | |
● | Es gibt einen Pool | |
● | BBQ-Station, Indoor-Camp-Kitchen und ein überdachter Außenbereich | |
● | Wildlife around: wir haben hier nachts die wohl größten Kröten überhaupt gesehen. |
Millaa Millaa Falls:
● | Man kann direkt bis vor den Wasserfall fahren, deshalb halten hier auch einige große Reisebusse. Früh da sein lohnt sich also! (wir waren die einzigen direkt morgens um 8) | |
● | Hier gibt’s keine Krokodile und keine Haie: also einmal abtauchen ins kühle Nass, wer war schon mal in nem Wasserfall baden? | |
● | Den kleinen Trampelpfad am Fluss entlang wandern und einen einzigartigen Platypus spotten. |
● | die Ellinjaa Falls | |
● | die Zillie Falls (Achtung: hier muss man ein bisschen klettern, um hin zu kommen) | |
● | die Mungalli Falls | |
● | die Nandroya Falls | |
● | die Tchulapa Falls (ebenfalls leicht und schnell zu erreichen) | |
● | den Mamu Tropical Skywalk |
4. Townsville – und die Koalas auf Magnetic Island
Campingplatz: Townsville Tourist & Lifestyle Village, Townsville Tourist Village
Anzahl der Übernachtungen: 1
Distanz ab Milla Milla: 300 km, Fahrzeit: 3:30 h (ohne die Stopps bei den Wasserfällen)
Warum hier her? Für den Ausflug nach Magnetic Island & den großen Wasserspielplatz in der Stadt
Ausstattung:
● | überdachter Pool, kein Spielplatz | |
● | neue, moderne, sehr saubere sanitäre Anlagen | |
● | neue, moderne Waschmaschinen und Trockner (per Apple Pay bezahlbar) | |
● | Achtung: der Campingplatz befindet sich außerhalb von Townsville – um in die Stadt zu kommen, braucht man ein Fahrzeug | |
● | Ein Teil des Parks ist ausschließlich für permanent residents zugänglich |
● | Fresh fruit: Kauft Obst an den Straßenecken, denn auf dem Weg hier her passiert hier Bananenplantagen und Mango-Farmen en masse. | |
● | Faible für Schuhe? Dann unbedingt beim Big Gumboot in Tully ein schnelles Foto schießen und weiterdüsen. | |
● | Der große Wasserspielplatz für Kids in Townsville | |
● | Daytrip nach Magnetic Island: eine Insel mit tollen Buchten, schönen Wanderwegen und wilden Koalas. Aber: mit kleinen Kindern nur bedingt gut geeignet. Denn hier kann es sehr heiß werden und man muss viel wandern. Lohnt es sich also? Wir wissen es nicht, da wir uns dagegen entschieden haben und stattdessen an der Südküste nach Raymond Island zu den Koalas sind. |
5. Welcome to Paradise: Airlie Beach mit Great Barrier Reef & Whitsunday Islands
Campingplatz: Discovery Parks Airlie Beach
Discovery Parks - Airlie Beach Caravan & Holiday Park
Anzahl der Übernachtungen: 2
Distanz ab Townsville: 290 km, Fahrzeit: 3:15 h
Warum hier her? Für gleich mehrere Naturwunder: Macht einen Segeltrip, einen Tagesausflug und/oder einen Scenic Flight an und über das Great Barrier Reef und die Whitsunday Islands.
Ausstattung:
● | Ein typischer Discovery Park: Spielplatz, Jumping Pillow, großer Pool, Babypool, ein (etwas in die Jahre gekommener) Wasserspielplatz mit Rutschen, ein Indoor-Spielzimmer und Tret-Go-Karts zum Leihen (gegen Gebühr) | |
● | Gute, saubere Waschhäuser und ordentliche Camp Kitchens | |
● | Lage außerhalb der Stadt. Direkt vor dem Platz befindet sich eine Bushaltestelle, die allerdings nicht ganz so oft angefahren wird. | |
● | In der Rezeption befindet sich ein kleiner Kiosk mit dem Nötigsten und eine Eistruhe mit Eis am Stiel. |
● | Ein mehrtägiger Segeltörn, ein Tagesausflug mit dem Katamaran und/oder ein Scenic Flight über das Riff und die Whitsunday Islands ist das absolute Muss hier in Airlie Beach. Es gibt auch Anbieter, die Kinder mitnehmen – die Frage ist nur, wie viel ihr euren (kleinen) Kindern zutrauen wollt. Mehrere Tage auf einem Boot mit Kleinkind waren für uns keine Option. Da beide noch nicht schnorcheln, haben wir uns gegen einen Bootstrip und für einen Rundflug entschieden. Absolut atemberaubend! | |
● | Ein Ausflug in die Stadt: direkt an der Esplanade befindet sich ein nagelneuer, großer Spielplatz für Kids jeden Alters, die kostenlose Lagoon zum Abkühlen und an der Main Street gibt es Leckereien und kühle Drinks in verschiedenen Cafés und Bars. |
6. Cape Hillsborough National Park – Frühstück bei den Kängurus
Campingplatz: Cape Hillsborough Nature Tourist Park
Cape Hillsborough campgrounds & camp sites
Anzahl der Übernachtungen: 3
Distanz ab Airlie Beach: 130 km, Fahrzeit 1:30 h
Warum hier her? Um mit den Kängurus und Wallabys am Strand den Sonnenaufgang zu bestaunen.
Ausstattung:
● | Schöner Pool mit Rutschen und Kleinkindbereich | |
● | TV-Zimmer mit Couch und DVDs, Kinderbüchern und Spielen zum Ausleihen. | |
● | Etwas ältere, nicht immer perfekt saubere sanitäre Anlagen, wobei der Platz zurzeit (Stand Ende 2024) in Teilen renoviert wird. Es gibt bereits moderne Familienbäder, die jedoch auch sehr gefragt waren. | |
● | Vor dem Campground befindet sich ein kleiner Spielplatz, der auch für Tagesbesucher zugänglich ist. | |
● | An der Rezeption gibt’s einen kleinen Kiosk für das Nötigste. | |
● | Kängurus & weitere tierische Besucher: vor allem zum Sonnenuntergang spottet man mit etwas Glück die Grau-Kängurus und kleineren Wallabys direkt auf dem Campingplatz. Auch on Tour sind Wildvögel, Possums, Echsen und Schlangen. |
Things to do:
● | Die durch einen Ranger begleitete „Veranstaltung“ zum Sonnenaufgang am Strand: die Tiere werden kontrolliert gefüttert, um zu vermeiden, dass es die Touristen tun und sie so nicht zu sehr an den Menschen zu gewöhnen. Etwas ernüchternd, aber trotzdem absolut magisch, wenn sich der Himmel rot-gelb färbt und die süßen Beuteltiere den wunderschönen Strand entlang hüpfen. Die Uhrzeiten erfährt man direkt an der Rezeption, Kinder bekommen einen Erinnerungssticker. | |
● | Unabhängig von den Kängurus ist die Bucht und der Strand am Cape Hillsborough ein Highlight zu jeder Tageszeit, besonders am Nachmittag. | |
● | Twin Beach Lookout und Andrews Point: eine mit Kleinkindern recht anstrengende und steile Wanderung mit atemberaubenden Aussichten, die sich definitiv lohnt. Zur richtigen Uhrzeit kann bei Ebbe direkt am Strand entlang zurückwandern und noch weiter zur vorgelagerten Wedge Island übersetzen. | |
● | Abstecher an die Beachcomber Cove, oder auf den Yuwi Trail, um etwas über die hier lebenden Aboriginies zu lernen. | |
● | Tagesausflug in den Eungella National Park (Fahrzeit ca. 1 h) um Schnabeltiere zu sehen. Da diese normalerweise hauptsächlich in den frühen Morgen- oder Abendstunden aktiv sind, sollte man besser dort eine Nacht übernachten. Wir waren nur für einen Tag, am Mittag, dort und hatten trotzdem Glück. Auch eine Wanderung durch den dichten Regenwald lohnt sich. |
7. Sarina Sugar Shed – Sugar, sugar, Lady
Campingplatz: Free Camping auf dem Parkplatz des Zuckermuseums Sarina Sugar Shed
(Achtung: grundsätzlich ist Wildcampen an der Ostküste nicht erlaubt, manchmal aber geduldet. Hier gab es keine Verbotsschilder, weswegen wir das „Risiko“ eingegangen sind, zumal wir für den kommenden Tag eine der ersten Touren im Zuckermuseum gebucht hatten.)
Anzahl der Übernachtungen: 1
Distanz ab Eungella National Park (siehe oben): 115 km, Fahrzeit 1:30 h
Warum hier her? Weil es absolut spannend ist, zu erfahren, wie Zucker hergestellt wird. Ausstattung
● | Das Museum ist Teil des „Sarina Field of Dreams Parklands“, wo sich auch das Visitor Centre, das Sarina Museum und die Sarina Art Gallery befinden. | |
● | Es gibt einen kleinen Park, öffentliche Toiletten, eine dumping station, Trinkwasser und einen nagelneuen Spielplatz inklusive BBQ-Area. | |
● | In den nahegelegenen Bäumen leben tausende Flying Foxes, die zur Abenddämmerung aktiv wurden - ein Naturspektakel mitten in der Stadt. |
● | Definitiv: die geführte Tour durch das Sarina Sugar Shed; absolut unterhaltsam, lustig und informativ – natürlich inklusive Verkostung zwischendurch und am Ende, mit Likören, Chutneys und Schnäpsen für die Großen und einer frischen Zuckerwatte für die Kleinen. Im Café kann man zudem noch hervorragend Frühstücken oder Lunchen. | |
● | Ein (halber) Tag in der Bluewater Lagoon in Mackay, knapp 30 Minuten nördlich von Sarina. Eignet sich auch hervorragend als Zwischenstopp auf dem Weg hier her. Ein toller, kostenloser Wasserpark mit viel Spaß und Action für die ganze Familie. |
8. Yeppoon & Great Keppel Island
Campingplatz: NRMA Capricorn Yeppoon Holiday Park
NRMA Capricorn Yeppoon Holiday Park | Yeppoon accommodation
Anzahl der Übernachtungen: 4
Distanz ab Sarina: 326 km, Fahrzeit 3:30 h
Warum hier her? Weil ein Ausflug auf die Great Keppel Island auf jede Must-Do Liste für die Ostküste Australiens gehört.
Ausstattung: