Kochen im Camper: Zero Waste im Campingurlaub


Wer einkauft und kocht fabriziert schnell und oft gedankenlos jede Menge Müll. Zuhause haben wir vermeintlich viel Platz für Mehrwegutensilien, mehr Zeit um gewissenhaft einzukaufen, können kreativer sein in der Wahl unserer „umweltbewussten“ Rezepte und überhaupt: Urlaub ist eben kein Alltag. Das stimmt nur bedingt, denn auch unterwegs lässt sich Müll in der Küche mit wenigen Tipps leicht vermeiden.

Wie ihr Plastikmüll und Geld in der Küche spart


Wer einkauft und kocht fabriziert schnell und oft gedankenlos jede Menge Müll. Zuhause haben wir vermeintlich viel Platz für Mehrwegutensilien, mehr Zeit um gewissenhaft einzukaufen, können kreativer sein in der Wahl unserer „umweltbewussten“ Rezepte und überhaupt: Urlaub ist eben kein Alltag. Das stimmt nur bedingt, denn auch unterwegs lässt sich Müll in der Küche mit wenigen Tipps leicht vermeiden.

Zero Waste beim Einkaufen


Wir möchten euch zeigen, wie ihr mit einfachen Handgriffen, raffinierten Ideen und spannenden Einkaufstipps einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlasst und gleichzeitig auch noch Geld spart.

Wir fangen ganz vorne an: beim Einkauf. Wer im Reisegepäck den einen oder anderen Jute- oder Stoffbeutel mit auf Tour nimmt, kann damit täglich sehr viel Plastikmüll vermeiden. Die Taschen benötigen so gut wie keinen Platz, man hat immer etwas für den Transport kleiner oder größerer Lebensmittel zur Hand und die Beutel lassen sich ganz einfach waschen. Besonders die kleinen Stoffbeutel eignen sich hervorragend zum Mitnehmen von Nüssen , Picknickbrötchen und Obst. Beim Einkauf solltet ihr auf lose unverpackte Lebensmittel zurückgreifen. Wenn ihr gezielt nach einem plastikfreien Supermarkt oder einem individuellen Laden in eurer aktuellen Umgebung suchen möchtet, helfen euch folgende Seiten dabei:

Für Australien

Für Neuseeland

Mit dem Einkauf im eigenen Camping-Fahrzeug angekommen, heißt es nun die Lebensmittel clever zu verstauen. Hierfür empfehlen wir euch entweder gut verschließbare Vorrats- bzw. Tupperdosen . Es gibt aber auch ökologische Behälter aus Glas, anstelle von Plastik. Oder noch besser: ihr verwendet eure benutzten und gespülten Marmeladen-, Honig- oder Saucengläschen. Die müsst ihr nicht extra kaufen und nach dem Urlaub entsorgen oder gar von zu Hause mitbringen. Einfach beim ersten Einkauf darauf achten, zB. Mais, Rote Beete oder ähnliches im Glas zu kaufen. So schlagt ihr zwei Fliegen mit einer Klappe, denn ihr vermeidet zum einen Müll in dem ihr die benutzten Gläser wiederverwendet, anstatt sie zu entsorgen und zum anderen nutzt ihr weniger Plastikverpackungen.

Anstatt Frischhaltefolie zu verwenden, könnt ihr Mulltücher nutzen. Habt ihr Kinder? Dann kennt ihr die sogenannten Spucktücher gut und habt sicherlich welche im Gepäck. Wenn nicht, besorgt euch einfach 2-3 Stück in einer Drogerie. Besonders Käse lässt sich damit sehr gut schützen. Und wer denkt, dass der Käse so schneller austrocknet, der irrt sich. Probiert es selbst aus! Ihr könnt die Mulltücher auch als Wadenwickel bei Fieber, als Sonnenschutz am Fenster oder als Putz- bzw. Geschirrtuch verwenden.

Wasser und Resteverwertung


Wasser ist unser tägliches Brot und davon brauchen wir jede Menge. Wasserflaschen mit einem Inhalt von 5 Litern bekommt ihr in den meisten Supermärkten und diese halten euch (bereits) eine Weile. Hierbei kommt ihr aber meist um Plastik nicht herum. Für kleinere Touren mit dem Rucksack könnt ihr euch jedoch immer Wasser in eine Mehrwegflasche abfüllen. Nutzt dafür eine der vielen praktischen Flaschenbehälter, die es mittlerweile auf dem Markt gibt. Für Heiß- und Kaltgetränke empfehlen wir die Thermosflasche aus Edelstahl der Firma Chillys. Getränke bleiben in der nachfüllbaren Trinkflasche bis zu 12 Stunden heiß und 24 Stunden kühl. Die umweltfreundliche Flasche besteht aus schadstofffreien Materialien und ist frei von BPA und Weichmachern. Es gibt sie in vier unterschiedlichen Größen und zahlreichen Motiven. Egal ob Tee, Kaffee, Schorle oder Wasser – die Chillys Flasche kann für jedes Getränk verwendet werden und kostet gerade mal 30 Euro.

Als nächstes kommen die eingekauften Lebensmittel unters Messer, bzw. auf den Teller. Manchmal neigen wir dazu mehr in den Einkaufswagen zu legen, als wir wirklich brauchen. Die Lebensmittelreste landen dann leider oft in der Tonne, weil z.B. die Banane schwarz geworden ist, das Brot hart oder die Tomate schrumpelig. Aber gerade die schwarzen Bananen eignen sich wunderbar als Zuckeralternative zum Backen, das Brot als Basismasse für Knödel aller Art und die Tomate für selbstgemachtes Ketchup.

Hier unser Lieblingsrezept: Zuckerfreier Tomatenketchup

400g Tomaten ½ kleine rote Zwiebel 1 TL Olivenöl 1 TL Zitronensaft Prise Salz & Pfeffer, Cayennepfeffer & Zimt ½ TL Paprikapulver 1 TL Oregano oder italienische Kräuter 15 g Datteln (über Nacht eingeweicht)



Alle Zutaten möglichst klein schneiden, 10-20 Minuten leicht köcheln lassen und anschließend pürieren (wer keinen Strom hat oder wen es nicht stört, dass noch wenige kleine Stücke enthalten sind, kann den Ketchup auch einfach mit der Gabel zerdrücken). Für eine feinere Textur das den Ketchup durch ein kleines Sieb geben. Nun den fertigen Ketchup in ein mit heißem Wasser ausgekochtes Gläschen geben. Darin kann er im Kühlschrank bis zu 2 Monate gelagert werden. Eure Kinder werden es lieben und ihr braucht euch keine Gedanken mehr wegen des raffinierten Zuckers machen!

Putzen mit Kaffeesatz - schon ausprobiert?


Weiter geht’s! Für einen Camper bedeutet der morgendliche Kaffee zum einen eine Art Ritual, ein besonderes Lebensgefühl und natürlich den genüsslichen Start in den Tag. Wieviel Kaffeesatz da tatsächlich auf so einer Reise zusammen kommt, darüber macht man sich in der Regel keine großen Gedanken. Denn der landet da, wo er vermeintlich hingehört: im Müll. Dabei sind die braunen Krümelchen die ideale Putzhilfe. Gebt hierfür 2 Teelöffel in euren Topf und reibt mit einem Lappen (auch hier bestenfalls zu Stoff greifen, waschen und wiederverwenden) über die Essensreste. Ihr spart euch so den Kauf eines teuren Scheuermittels und der Kaffeesatz ist zudem auch noch biologisch abbaubar, was wiederrum die Natur zum Lächeln bringt. Und die Plastikflasche für das Putzmittel muss auch nicht entsorgt werden.

Was sich unterwegs sicherlich für den einen oder anderen lohnt, ist der Kauf einer mittelgroßen Kiste mit gut verschließbarem Deckel. In diesem Fall raten wir zu einer auswaschbaren Variante, auch wenn das nicht unbedingt das umweltfreundlichste Material ist. Diese Kiste nutzt ihr als Mülleimer für den Camper. Nicht immer steht ein Container zum Entsorgen der Abfälle unmittelbar bereit und ihr vermeidet so den Kauf von Plastikmülltüten. Außerdem bleibt euch dank des Deckels der Geruch weitestgehend erspart. Nach dem Entleeren einfach kurz auswaschen und wiederverwenden. Ökologisch macht das natürlich nur ab einer gewissen Reisedauer Sinn.

Anfangs werdet ihr es wahrscheinlich nicht ganz hinbekommen, gar keinen Müll zu produzieren. Vielleicht ist das auch gar nicht euer Ziel. Immerhin befindet ihr euch auf der Reise eures Lebens und da denkt man logischerweise nicht jeden Moment an die Konsequenzen von Plastikmüll. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Aber seid euch dennoch bewusst, dass Müll nicht einfach so verschwindet, nur weil er in der nächsten Tonne liegt. Eines habt ihr mit Sicherheit mit den riechenden Überbleibseln gemeinsam: ihr steht vor einer langen Reise.

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