
Mehrtägiges Wandern in Neuseeland
- 01.04.2022
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Die Great Walks in Neuseeland prägen Neuseeland und stehen sinnbildlich für den Einklang der wundervollen Natur mit dem Tourismus. Die zehn Great Walks bieten wunderschöne Wanderstrecken für mehrtägiges Wandern in Neuseeland und sind dabei sehr unterschiedlich. Bei deiner Reise solltest du unbedingt mindestens einen der Great Walks machen - Die Wanderungen gehören zu den schönsten der Welt.
Great Walks und Backcountry
Neuseelands Great Walks
Das Umweltministerium (Department of Conservation, kurz DOC) betreut und betreibt in Neuseeland nahezu alle Wandergebiete mitsamt zahlreicher Hütten und Campingplätze. Denn viele Orte erreicht man nicht mit dem Auto; dank des Backcountry-Netzes werden die entlegensten Orte zu Fuß erschließbar. Seit vielen Jahren wurden nach und nach spezielle Routen zu den sogenannten Great Walks ausgebaut, 2019 wurde der zehnte Great Walk eröffnet. Great Walks zeichnen sich durch besonders gut ausgestattete Hütten und Campingplätze, ausgeprägte Infrastruktur und hohen Personalaufwand aus, sei es durch Mitarbeiter in den DOC-Centern oder durch Hüttenväter, den Hutwardens. Während man mit dem Backcountry-Pass Zugang zu allen Backcountry-Hütten ohne Reservierung bekommt, müssen die Great Walks separat gebucht werden. Dabei variieren die Preise zwischen Jahreszeiten, einzelnen Great Walks und Nationalität der Wanderer:
● | Die Einheimischen zahlen in der Regel ca. den halben Preis. | |
● | Außerhalb der Great Walk Season werden die Hütten zu normalen Backcountry-Huts, also ohne Betreuung durch den Hutwarden, und damit auch günstiger. | |
● | Die besonders szenischen Great Walks auf der Südinsel sind dabei auch deutlich kostspieliger als auf der Nordinsel. | |
● | Hütten sind ebenfalls teurer als Campingplätze, haben dafür aber auch beheizbare Küchen- und Gemeinschaftsräume, während sich die Camper meist mit einem offenen Schutzdach (Shelter) begnügen müssen. |
Aufgepasst - Great Walks für jeden?
Auch unterscheiden sich die Great Walks in der nötigen körperlichen Verfassung der Wanderer. Im Vergleich zu den meisten Backcountry-Wegen sind sie zwar hervorragend ausgebaut, Distanzen und Höhenmeter unterscheiden sich allerdings teilweise wesentlich und werden daher von einfach bis schwer eingestuft. Allerdings sind auch die schwierigeren Wanderungen mit etwas Wandererfahrung und durchschnittlicher körperlichen Verfassung durchaus machbar. Das sollte aber jeder für sich selbst herausfinden. Es empfiehlt sich, einen als easy eingestuften Great Walk als Einstieg zu absolvieren, um sich selbst und das System einzuschätzen, das Hütten- oder Campingleben kennengelernt zu haben und richtig zu packen, bevor man die anspruchsvolleren Tracks angeht.
Das DOC ist sehr um die Sicherheit der Wanderer bemüht, weshalb man sich in den Visitor Centern melden sollte, bevor man den Track beginnt. Auch soll man Bekannte informieren.
Die Great Walks sind dabei eine sehr abwechslungsreiche Zusammenstellung schöner Routen: Von Küstenwegen über alpine Tracks bis hin zum Wandern auf der kleinen Stewart Island im Süden ist alles dabei - sogar eine Kanu Tour. Im Folgenden stelle ich euch die einzelnen Great Walks kurz vor.
Great Walks auf der Nordinsel
Distanz: 46 km one way; Empfohlene Zeit: 3 bis 4 Tage; Schwierigkeit: einfach bis mittel
Distanz: 43.1 km loop ; Empfohlene Zeit: 3 bis 4 Tage; Schwierigkeit: mittel
Distanz: 87 od. 145 km one way; Empfohlene Zeit: 3 od. 5 Tage ; Schwierigkeit: Kanu fahren
Great Walks im Norden der Südinsel
Distanz: 60 km one way; Empfohlene Zeit: 3 bis 5 Tage; Schwierigkeit: einfach bis mittel
Distanz: 78.4 km one way; Empfohlene Zeit: 4 bis 6 Tage; Schwierigkeit: mittel bis schwer
Distanz: 55 km one way; Empfohlene Zeit: 3 Tage; Schwierigkeit: mittel
Great Walks im Süden der Südinsel
Distanz: 32 km loop; Empfohlene Zeit: 3 Tage; Schwierigkeit: mittel
Distanz: 33 km one way ; Empfohlene Zeit: 2 bis 4 Tage; Schwierigkeit: mittel bis schwer
Distanz: 60 km loop; Empfohlene Zeit: 3 bis 4 Tage; Schwierigkeit: mittel bis schwer
Distanz: 53.5 km one way; Empfohlene Zeit: 4 Tage; Schwierigkeit: mittel bis schwer
Mehrtageswanderungen Neuseeland
Neben den Great Walks gibt es auch zahlreiche andere Mehrtageswanderungen, welche mit dem Backcountry-Pass begangen werden können. Sie sind weniger gut ausgebaut und anspruchsvoller, aber auch deutlich weniger touristisch. Eine kleine Auswahl:
● | Tongariro Round the Mountain Track: Die Alternative zum Nothern Circuit um den Mt Ruapehu herum (66 km loop, 4-6 Tage, schwer) | |
● | Mount Taranaki/ Egmont National Park: Neben zahlreichen Tagestouren gibt es zwei Mehrtageswanderung: Den Around the Mountain Circuit, der einmal herum geht (52 km, 4-5 Tage, schwer) und den Pouakai Circuit, der sich im nördlichen Teil befindet und teilweise auch auf den kleinen Nebenkratern verläuft (25 km loop, 2-3 Tage, mittel) | |
● | Arthur’s Pass National Park: Im Herzen der Southern Alps gibt es unter anderem die Three Passes Route (4-5 Tage, sehr schwer) und die Mingha-Deception Route (2-3 Tage, sehr schwer) , welche durch wunderschönes alpines Hochland führen. | |
● | Ball Pass Crossing: Die Mehrtageswanderung im Aoraki Mount Cook National Park verläuft entlang der höchsten Gipfel Neuseeland (2-3 Tage, sehr schwer) | |
● | Fiordland National Park: In die Tiefen des kaum erschlossenen Fiordlandes existiert nicht mehr Infrastruktur als sparsame Wanderwege. Der Dusky Track geht geht 84 km one way (!) bis zu den südlichen Fjorden (8-10 Tage, schwer bis sehr schwer) , der Hollyford Track geht weit nördlicher durch das Hollyford-Tal (56 km one way, 4-8 Tage, schwer) | |
● | Rakiura National Park: Neben dem Great Walk gibt es auf der Stewart Island noch den North West Circuit (9-11 Tage, schwer) und den Southern Circuit (4-6 Tage, schwer) . Unberührter wird es nicht mehr. Kaum vorhandene Einrichtung und spärliche Wege. |