Nadelbäume im Winter

Verträglich Reisen: Sauber bleiben! Auch unterwegs

Verträglich Reisen: Sauber bleiben! Auch unterwegs


Der Mensch kann nur dann unbeschwert auf der Erde leben, wenn die Umwelt vollständig und rein ist. Damit wir unseren eigenen Bedürfnissen weiterhin nachkommen können und gleichzeitig die zukünftiger Generationen nicht gefährden, heißt es also das richtige Gleichgewicht zu finden. Auch auf Camper Tour könnt ihr schon mit Kleinigkeiten Großes bewirken und durch umweltfreundliches Verhalten den Menschen im Reiseland Respekt zeigen.

Tipps für einen umweltfreundlichen Alltag im Camper-Urlaub


Der Mensch kann nur dann unbeschwert auf der Erde leben, wenn die Umwelt vollständig und rein ist. Damit wir unseren eigenen Bedürfnissen weiterhin nachkommen können und gleichzeitig die zukünftiger Generationen nicht gefährden, heißt es also das richtige Gleichgewicht zu finden. Auch auf Camper Tour könnt ihr schon mit Kleinigkeiten Großes bewirken und durch umweltfreundliches Verhalten den Menschen im Reiseland Respekt zeigen.

Reisen und Nachhaltigkeit - ein unvereinbarer Gegensatz?


Reisen und Nachhaltigkeit mögen auf den ersten Blick nicht besonders harmonisch zu einander passen, ja das geb ich zu. Doch wenn wir es schaffen, auch achtsam und respektvoll zu reisen, dann hinterlassen wir einen kleineren ökologischen Fußabdruck und das ist bereits ein wichtiger Schritt.

Der ökologische Fußabdruck ist ein Nachhaltigkeitsindikator und berücksichtigt, dass alle natürlichen Rohstoffe, die wir zum Essen, Wohnen, Reisen etc. verbrauchen, Platz zum Nachwachsen auf unserem Planeten benötigen. Ebenso braucht die Natur Ressourcen, um unsere Abfälle abzubauen, zum Beispiel Wälder, um das CO2 zu binden. Soweit so gut. Aber was bedeutet das nun konkret für uns Camper? Leben wir nicht eh schon nach dem „Back to the Roots“-Prinzip (mit dem einfachen Leben zufrieden zu sein) und lieben die Einfachheit? Wir bewohnen ein rollendes Wohnzimmer, anstatt uns täglich in teure Hotels einzubuchen. Es gibt nicht täglich frische Handtücher oder Zimmerservice. Wir kochen am Gaskocher oder dem integrierten Herd, anstatt fein dinieren zu gehen. Wir sitzen am Lagerfeuer, anstatt groß zu feiern. Und wir verbringen die meiste Zeit in der Natur, anstatt materielle Dinge zu konsumieren. Stimmt! Campen ist wirklich verhältnismäßig ökologisch . Trotzdem können auch auf dem Zeltplatz jede Menge Umweltsünden lauern.

Die Wahl des Fahrzeugs


Das richtige Fahrzeug, die passende Ausrüstung und der geeignete Stellplatz gehören zu den wichtigsten Grundlagen eines nachhaltigen Urlaubs. Hier lässt sich bereits viel bewegen. Nehmt am besten eine umfassende Beratung in Anspruch und vergesst dabei nicht, euren Wunsch nach einem nachhaltigeren Reisestil bei der Buchung direkt zu erwähnen. Einige Wohnmobilvermietungen haben ein eigenes Nachhaltigkeitskonzept und pflanzen z. B. Bäume für jede Miete oder spenden etwas für den CO2 Ausgleich der Miete. So seid ihr schon allein durch die Wahl eines bestimmten Anbieters ökolisch besser unterwegs.

Auch die Wahl des Fahrzeugs ist nicht ganz unerheblich. Wenn ihr wisst, dass ihr im Wohnmobil ohnehin nur schlafen wollt und Kochen im Urlaub für euch nicht das wahre ist, könnt ihr auf ein kleines, spritsparendes Modell setzen und so einiges an Kosten sparen. Dann solltet ihr allerdings darauf achten, wo ihr euch verpflegt. Der eingesparte Treibstoff ist nur wenig sinnvoll, wenn ihr euch dann zweimal täglich ordentlich in Folie verpackt günstige Take-Away-Mahlzeiten fragwürdiger Herkunft besorgt. Geht ihr aber in kleine Läden, unterstützt die Einheimischen durch euren Einkauf und nehmt eure Mahlzeit im Café ein, anstatt sie einpacken zu lassen, ist eure Öko-Bilanz gleich viel positiver. Andersrum ist es auch sehr sinnvoll, ein etwas größeres, bequemes Fahrzeug zu wählen, das zwar etwas mehr Treibstoff benötigt, aber euch dafür davon abhält, zwei Mal am Tag euren Kaffee im Pappbecher in der Tankstelle zu holen. Wenn ihr dann auf dem lokalen Bauernmarkt Lebensmittel besorgt und selbst kocht, ist eure Bilanz am Ende gar nicht schlecht. Hier kommt es also darauf an, ob ihr grundsätzlich Spaß am Kochen habt.

Was den Stellplatz betrifft, gibt es hier und da sogenannte „ Eco Holiday Parks “ oder „Öko Campingplätze“, worunter sie in Deutschland bekannt sind. Sie schonen die Umwelt, indem sie, zum Beispiel Wasser sparen, Solarenergie nutzen, Holz anstatt Beton verwenden oder einfach den Müll trennen. Da diese Stellplätze in Australien und Neuseeland noch nicht stark verbreitet sind, könnt ihr euch auch selbst eine Solarzelle kaufen und damit beispielsweise euer Handy oder Tablet aufladen oder eine mit Solar betriebene Lampe in der Dämmerung einsetzen. Sowohl für drinnen als auch im Freien könnt ihr die Chilitec Campinglaterne , eine schicke handliche Laterne erstehen. Für eure elektronischen Artikel empfehle ich euch die Solar-Powerbank DS-5020 der Firma Digison. Sie ist so schmal, dass ihr sie optimal in die Seitentasche eures Rucksacks packen könnt und so immer mit dabei habt. Beide Produkte sind nicht teuer und ihr spart euch den lärmenden, Energie fressenden Trafo, müsst euch nicht immer wieder auf die Suche nach einer Steckdose begeben oder extra den Motor zum Aufladen anschmeißen. Natürlich wirkt sich eine Solarzelle nur positiv auf euren Fußabdruck aus, wenn ihr sie nicht nur 14 Tage eures Lebens verwendet, sondern sie euch dauerhaft als Reisegadget begleitet. Andernfalls stehen die Ressourcen in keinem Verhältnis zum Nutzen.

Verhalten unterwegs


Nachhaltigkeit endet nicht beim Umweltschutz. Alle Nachhaltigkeitskonzepte im Tourismus setzten neben umweltschonenden und ressourcensparenden Produkten auch darauf, dass die Menschen im Reiseland vom Besuch der Reisenden profitieren. Gerade in Ländern, die stark vom Tourismus geprägt sind, ist es für Einheimische frustrierend, wenn sie beobachten müssen, wie die "Gäste" in ihre Heimat einfallen, die schönsten Orte zu Tausenden bevölkern und nach der Invasion einen Haufen Müll, plattgetretene Pflanzen, spülmittelversetzte Seen und Parkplätze mit unappettitlichen Hinterlassenschaften zurück lassen, aber keinen Cent Bares. Daraus ergeben sich zwei einfache Regeln:

Einerseits sollte es uns immer bewusst sein, dass es Menschen gibt, die an diesem Ort zu Hause sind. Auch wenn wir nur einmal Laut sind und Dreck machen - für sie ist unsere Ausnahme Alltag, wenn jeder so denkt. Wir sollten uns also immer so verhalten, dass die Bewohner sich nicht von uns gestört fühlen. Dazu gehört selbstverständlich, keinen Müll oder sonstigen Dreck zu hinterlassen und die Natur nicht zu beschädigen.

Andererseits sollten wir die lokalen Geschäfte unterstützen. Es gibt unzählige schöne Märkte, kleine Shops, Cafés usw. die von unserem Besuch profitieren. Wenn wir Gemüse und Eier beim Bauernmarkt kaufen anstatt bei der riesigen Supermarktkette, unser Essen an einem Foodstall holen anstatt bei Mc D.. oder Souvernirs bei lokalen Künstlern kaufen, anstatt am Flugahafen noch schnell ein Plagiat für wenig Geld mitzunehmen, unterstützen wir die Anwohner mit unserem Besuch und sie werden auch in Zukunft gastfreundlich sein.

Wasser - unsere wichtigste Ressource!


Euer Wasserverbrauch darf auch nicht unterschätzt werden, wobei Campingurlaub uns generell durch die im Wohnmobil begrenzten Vorräte zum Sparen zwingt. Duschen, Haare waschen, Spülen, Zähneputzen, Kaffee oder Pasta kochen – bei all dem benötigt es große Mengen an Wasser. Besonders beim Abwasch könnt ihr das Waschbecken einmal mit warmem Wasser befüllen und verschwendet so weniger, als wenn der Wasserhahn dauerhaft läuft. Auch beim Duschen ist es sinnvoll, zwischendurch die Brause abzudrehen, z.B. wenn ihr Haare wascht oder euch rasiert. Schüttet übriggebliebenen kalten Kaffee nicht einfach weg, sondern nutzt ihn als Dünger oder als eine ökologische Alternative zu Scheuermilch. Dabei einfach den Kaffeesatz auf einen Lappen geben und drauf los putzen.

Besonders wichtig ist, wie ihr mit Schmutzwasser umgeht. NIEMALS darf ein Schmutzwassertank einfach irgendwo in der Natur geleert werden. Auch ist "duschen" in Seen oder Abwaschen am Ufer eines Flusses absolut nicht ok. Denn die Seife und auch Rückstände von Sonnencreme oder anderen Kosmetikprodukten gehören nicht ins Wasser. Natürlich geht nicht gleich der See kaputt, wenn das mal einer macht. Aber besonders in Neuseeland ist das massenhafte rücksichtslose Verhalten von Menschen, die z. B. einfach im Auto übernachten und zum Zähneputzen und Geschirr spülen in die Natur gehen nicht folgenlos geblieben, weshalb es inzwischen viele Kontrollen und gesetzliche Regelungen gibt. Leider versuchen immer noch viele Reisende, irgendwelche Schlupflöcher zu finden, anstatt Verantwortung zu übernehmen, da letzteres oft mit höheren Kosten verbunden ist.

Wir sind davon überzeugt, dass jeder, der sich eine Reise nach Neuseeland oder Australien oder sonst wo hin leisten will, die Kosten für einen verträglichen Reisestil mit einberechnen muss. Oft ist es nur eine Frage der Prioritätensetzung. Wenn ich den Fallschirmsprung für 350 NZD weglasse, spare ich Ressourcen und habe Geld für andere Dinge wie hochwertige Lebensmittel oder einen Self-Contained Wohnmobil.

Sich an Regeln halten - spießig oder verträglich?


Oft stößt man beim Wohnmobilurlaub auf Regelungen, die einem nicht gefallen, weil sie die persönliche Reiseerfahrung komplizierter machen. Beim Wanderparkplatz ist Übernachtungsverbot, am Badesee dürfen keine Wohnmobile parken, bestimmte Straßen sind für große Fahrzeuge gesperrt. Beim Wandern muss man vorbuchen, wenn man in den Nationalpark möchte, offenes Feuer ist nicht erlaubt, obwohl der Abend perfekt für ein Lagerfeuer wäre. Im Wald darf man nicht abseits der Wege laufen und dann sind auch noch Hunde verboten.

Wollen die uns alles mies machen? Und ist es nicht ein Kavaliersdelikt, sich über solche Einschränkungen hinwegzusetzen und ganz cool das eigene Ding zu machen? Sie Frage ist einfach zu beantworten: Nein. Denn alle Regelungen sind getroffen worden, weil es ohne Regelungen offenbar nicht funktioniert hat. Als Gast im Land weiß man vielleicht nicht, wie groß das Risiko ist, einen Waldbrand auszulösen, oder dass man mit dem Wohnmobil auf einer bestimmten Straße nach 25 KM nicht weiter kommt und auch nicht wenden kann. Um einen vor solchen Fehlern zu bewahren, gibt es Regeln. Nicht bei allen verstehen wir als Gäste den Sinn. Aber je mehr wir uns für das Reiseland interessieren umso mehr verstehen wir, warum manches eben sein muss. Die Kauribäume sterben, weil Menschen ihren Wurzelbereich beschädigen, indem sie darauf herumlaufen. Natürlich ist es eine schönere Erfahrung, mitten durch den Wald zu laufen und nicht neben den anderen Touristen auf dem Holzsteg Kolonne zu gehen. Aber es zerstört den Wald. Also lassen wir es einfach.

Wenn wir auf lange Sicht möchten, dass Reisende gern gesehen sind und Sehenswürdigkeiten und Naturwunder sehenswert bleiben, müssen wir kleine Einschränkungen in Kauf nehmen. Ganz einfach.

Weitere Artikel


Kochen im Camper: Experimente mit Frühstücks-Pancakes

Verträglich Reisen: No-Goes beim Campingurlaub