2WD, 4WD – wann sollte welcher Gang eingelegt werden?


Ein 4WD-Camper eröffnet ganz neue Möglichkeiten, besonders, wenn man abgelegene Nationalparks, Sandpisten oder felsige Offroad-Strecken erkunden möchte. Um diese Freiheit auch sicher nutzen zu können, ist es wichtig, die verschiedenen Allradgänge zu verstehen und richtig einzusetzen. Kurz gesagt: 2WD für Straßen, 4WD High für lockeren Untergrund und 4WD Low für extremes Gelände. Der Allrad sollte rechtzeitig und nur bei Bedarf genutzt werden, um Verschleiß zu vermeiden. Vorab üben und Streckenhinweise beachten, macht den Roadtrip sicherer und abenteuerlicher.

Im normalen Straßenbetrieb oder auf gut befahrbaren Schotterwegen ist der 2WD-Modus völlig ausreichend. Hier fährt das Fahrzeug nur mit Hinterradantrieb, was Treibstoff spart und den Verschleiß minimiert. Viele fragen sich, ob man den Allradmodus überhaupt braucht – und die Antwort ist: Ja, sobald man tieferen Sand, steinige Wege oder rutschige Pisten befährt, ist Allradantrieb oft unverzichtbar, um nicht stecken zu bleiben.

In solchen Situationen kommt der 4WD High-Modus zum Einsatz. Er sorgt dafür, dass alle vier Räder angetrieben werden, was die Traktion erheblich verbessert. Das ist ideal für lose, sandige oder unebene Untergründe. Der Wechsel von 2WD zu 4WD High ist bei den meisten Fahrzeugen während der Fahrt möglich, solange man unter etwa 80 km/h bleibt. Wichtig ist dabei: 4WD High sollte wirklich nur auf rutschigem oder losem Untergrund genutzt werden. Wer damit auf Asphalt fährt, riskiert Schäden am Getriebe oder Differential.

Noch kraftvoller ist 4WD Low – dieser Modus ist für extremes Gelände gedacht: tiefer Sand, felsige Passagen, schlammige Wege, Flussdurchfahrten oder steile Auf- und Abfahrten. Hier wird bei geringer Geschwindigkeit ein höheres Drehmoment auf die Räder übertragen. Der Wechsel in 4WD Low erfolgt nur im Stand oder bei sehr niedriger Geschwindigkeit – oft muss dazu das Getriebe auf „Neutral“ gestellt werden. Wie genau das Umschalten funktioniert, hängt vom Fahrzeugmodell ab. Beim Toyota Hilux beispielsweise läuft es über einen Drehregler, beim LandCruiser über einen separaten Schaltknauf.

Viele Camping-Neulinge fragen sich, woran man erkennt, wann man den Allradantrieb überhaupt einschalten sollte. Eine einfache Faustregel lautet: Wenn die Räder durchdrehen, das Fahrzeug zu rutschen beginnt oder sich nur schwer steuern lässt, ist es höchste Zeit, in den 4WD-Modus zu wechseln – idealerweise aber schon vorher. Besser früher als zu spät umschalten, denn einmal festgefahren, wird es mühsam.

Und woran erkennt man, ob der Allradmodus korrekt eingelegt ist? Bei den meisten Fahrzeugen erscheint eine Kontrollleuchte im Display, oft spürt man aber auch beim Anfahren, dass das Fahrzeug „zugkräftiger“ wird – besonders bei 4WD Low. Wer sich unsicher ist, sollte das Umschalten vor dem ersten Offroad-Einsatz auf einem Campingplatz oder ruhigen Schotterweg üben. So bekommt man ein Gefühl für das System und weiß, wie sich die verschiedenen Modi verhalten.

Ein häufiger Irrglaube ist, dass man „einfach im 4WD-Modus bleibt“, um auf alles vorbereitet zu sein. Doch das kann den Treibstoffverbrauch erhöhen und zu mechanischem Verschleiß führen, wenn der Allradantrieb ohne Notwendigkeit genutzt wird. Deshalb gilt: Allrad nur einsetzen, wenn es wirklich nötig ist – dann aber konsequent.

Besonders hilfreich ist es, wenn man vorab weiß, welche Routen und Strecken 4WD wirklich erfordern. Viele Anbieter geben dazu Hinweise in der Fahrzeugübergabe oder über Routentipps auf ihrer Website. Auch auf Hinweisschildern vor Nationalparks oder abgelegenen Strandzufahrten steht oft, ob ein 4WD-Fahrzeug empfohlen oder sogar vorgeschrieben ist.

In unserem Video zeigen wir euch anschaulich, wie ihr bei verschiedenen Campermodellen den passenden Allradmodus wählt, worauf ihr beim Umschalten achten müsst und wie ihr sicher und souverän auch schwierige Strecken meistert. Denn mit dem richtigen Verständnis für das 4WD-System wird euer Australien-Roadtrip nicht nur sicherer – sondern erst richtig abenteuerlich.

Weitere Informationen rund um das Thema Allradcamping in Australien findet ihr hier


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