Wann und wie sollte man den Reifendruck beim 4WD Camper anpassen?
Beim 4WD-Camping in Australien kommt es nicht nur auf den richtigen Gang an – auch der Reifendruck spielt eine entscheidende Rolle, sobald es von der Straße ins Gelände geht. Viele unterschätzen, wie sehr sich der Luftdruck auf das Fahrverhalten, die Sicherheit und den Reifenverschleiß auswirkt. Dabei ist das richtige Reifendruck-Management genauso wichtig wie die Wahl des passenden Allradmodus – und oft der Schlüssel zu mehr Traktion, Fahrkomfort und Pannensicherheit.
Sobald man von befestigtem Asphalt auf Sand- oder Schotterpisten wechselt, sollte der Reifendruck angepasst werden. Auf weichem Sand empfiehlt es sich, den Druck zu senken. Dadurch vergrößert sich die Auflagefläche des Reifens, was für bessere Traktion sorgt und verhindert, dass sich das Fahrzeug eingräbt. Auch auf Schotterpisten bringt ein leicht reduzierter Druck Vorteile: Er verringert Erschütterungen, erhöht den Fahrkomfort und schont Stoßdämpfer, Fahrwerk und die Reifen selbst.
Aber wie viel Luft sollte man überhaupt ablassen – und woran erkennt man den richtigen Moment? Die meisten Vermieter geben dazu eine kleine Info-Karte oder Übersicht mit empfohlenen Reifendruckwerten für unterschiedliche Untergründe mit.
Wichtig: Den Druck nicht zu stark absenken, denn zu wenig Luft im Reifen kann zu übermäßiger Erwärmung, beschädigten Reifenflanken oder im Extremfall sogar zu einem Reifenplatzer führen. Auch das Risiko, dass der Reifen von der Felge springt, steigt bei zu geringem Druck – deshalb: lieber vorsichtig rantasten und schrittweise anpassen.
Ein häufiger Irrglaube ist, dass man den Reifendruck „einfach so lassen kann“ – doch wer in sandigem Gelände mit vollem Straßendruck fährt, riskiert ein schnelles Steckenbleiben. Genauso wichtig ist es, nach einem Offroad-Abschnitt den Druck wieder auf den Normalwert zu erhöhen, bevor man auf befestigte Straßen zurückkehrt. Ein zu niedriger Druck auf Asphalt erhöht nicht nur den Reifenverschleiß, sondern auch den Kraftstoffverbrauch und das Risiko für Reifenschäden.
Die meisten 4WD-Camper sind mit einem mobilen Kompressor und Reifendruckmesser ausgestattet, sodass man den Druck unterwegs problemlos anpassen kann. Alternativ kann man an vielen Tankstellen oder größeren Campingplätzen Luft nachfüllen. Wer sich beim Druckablassen unsicher ist, kann sich langsam herantasten: lieber erst leicht absenken, dann je nach Fahrgefühl nachjustieren – immer wieder prüfen, messen und anpassen.
Auch wie oft man den Reifendruck prüfen sollte, ist eine häufige Frage. Als Faustregel gilt: Immer dann, wenn sich der Untergrund ändert, also vor und nach längeren Offroad-Strecken. Wer sich unsicher ist, kann den Umgang mit Kompressor und Messgerät vorab üben – viele Vermieter zeigen die wichtigsten Handgriffe bereits bei der Fahrzeugübergabe oder in einem Einführungsvideo.
In unserem Video zeigen wir euch, wie ihr Schritt für Schritt den Reifendruck kontrolliert und anpasst, welche Werte sich für verschiedene Geländearten bewährt haben und warum es sich lohnt, diesen Punkt ernst zu nehmen. Denn mit dem richtigen Reifendruck fährt man nicht nur sicherer – sondern auch komfortabler und entspannter durchs australische Outback.